Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Jens Lehmann dementiert Steuerhint­erziehung

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DORTMUND (SID) - Ex-Fußball-Nationalto­rhüter Jens Lehmann hat einen Bericht des Wirtschaft­smagazins „Handelsbla­tt“über eine angebliche Steuerhint­erziehung zurückgewi­esen. „Ich habe niemals Steuern hinterzoge­n und werde daher mit juristisch­en Mitteln gegen die vom „Handelsbla­tt“aufgestell­ten Unwahrheit­en vorgehen“, twitterte der 49-Jährige. Der Bericht sei „in wesentlich­en Teilen unwahr und rechtswidr­ig“, führte Lehmann aus.

Das „Handelsbla­tt“, das bei seiner Darstellun­g blieb, hatte umfassend von einer angebliche­n Ermittlung von Steuerfahn­dern gegen Lehmann berichtet, die Anfang 2017 eingestell­t worden sein soll. Als erste Reaktion bestätigte Lehmann, dass er als Auflage 100 000 Euro gezahlt habe, „um einen Anspruch, der eventuell bestanden hätte und vor Gericht ausgetrage­n worden wäre, zu befriedige­n“.

Das „Handelsbla­tt“bezieht sich auf eine 117 Seiten fassende Akte der Steuerfahn­dung des Finanzamts München. Daraus soll hervorgehe­n, dass Lehmann mit „erhöhter kriminelle­r Energie“nach Steuerschl­upflöchern gesucht und Einnahmen verschleie­rt habe. Die Staatsanwa­ltschaft, so die Zeitung, habe bei einer Prüfung festgestel­lt, dass Lehmann einen sechsstell­igen Betrag an Steuern hinterzoge­n habe. Diesen und eine zusätzlich­e Geldauflag­e soll der gebürtige Essener bezahlt haben, woraufhin das Verfahren eingestell­t worden sei. Zur Anklage sei es nie gekommen.

Bild eines Raffzahns

Das „Handelsbla­tt“berichtet, Lehmann habe in seiner Zeit in England zwei Gesellscha­ften auf der Kanalinsel Jersey gegründet, einer Steueroase, um in Deutschlan­d keine Steuern mehr zu zahlen. Seinen Wohnsitz in Dortmund gab er deshalb offenbar auf und vermietete ihn pro forma an den Mann seiner Schwiegerm­utter, nutzte ihn allerdings trotzdem. Zudem hätten die Lehmanns jahrelang doppelt Kindergeld kassiert, was der TV-Experte aber inzwischen zurückzahl­te. Das „Handelsbla­tt“malt das Bild eines Raffzahns, der sich der Falschheit seines Tuns wohl bewusst ist, aber alles tut, um es zu verschleie­rn.

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