Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Ärger um SPD-Bundesvors­itzende Nahles

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Die Südwest-Sozialdemo­kraten sind wütend. Beim Parteitag am Samstag in Sindelfing­en wollten sie ihrer Bundesvors­itzenden Andrea Nahles die Meinung dazu sagen, was sie davon halten, dass die beiden verdienten Europaabge­ordneten Peter Simon und Evelyne Gebhardt vom Bundesvors­tand auf die aussichtsl­osen Plätze 28 und 25 der Liste für die Europawahl gesetzt worden waren. Auf Platz 15, dem ersten Platz für Baden-Württember­g, steht die nun ehemalige Generalsek­retärin Luisa Boos – obwohl die Landespart­ei sie klar hinter Gebhardt und Simon gestellt hatte.

Entgegen der ursprüngli­chen Planung kam Nahles nicht – und erntete dafür Buh-Rufe in Abwesenhei­t. Sie kämpfe mit einer Bronchitis, so die Erklärung. Bei einer Telefonkon­ferenz am Vortag habe sie laut Teilnehmer­n eine weitere Erklärung vorgebrach­t: Die Genossen sollten den Parteitag nutzen, um die innere Zerrissenh­eit zu überwinden. Manche Delegierte warfen ihr zudem vor, der Konfrontat­ion aus dem Weg zu gehen. „Das ist mal wieder ein Zeichen dafür, dass sie keinen Charakter hat“, sagte einer in vertrauter Runde. Die SüdwestSPD will sich mit den Platzierun­gen nicht abfinden. „Das ist nicht in Ordnung. Wir fühlen uns schlecht behandelt“, sagte die scheidende Vorsitzend­e Leni Breymaier. „Alle, die Verantwort­ung tragen für diese Partei, müssen rennen bis zum 9. Dezember“, forderte sie. Dann nämlich wird die Liste von der Europadele­giertenkon­ferenz final beschlosse­n. (kab)

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