Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Felix Tremmel dreht das Spiel

Oberzell gewinnt nach Rückstand doch noch gegen Landesliga-Schlusslic­ht die SG Kißlegg

- Von Maximilian Kroh

OBERZELL - Durch einen Doppelpack von Felix Tremmel hat der SV Oberzell in der Fußball-Landesliga mit 2:1 gegen die SG Kißlegg gewonnen. Die Oberzeller zeigten große Moral und kamen nach einem 0:1Pausenrüc­kstand zurück ins Spiel. Umso bitterer war die Niederlage für den Tabellenle­tzten aus Kißlegg. Die SG machte ein gutes Spiel, belohnte sich aber nicht.

„Große Erleichter­ung“spürte Oberzells Trainer Achim Pfuderer nach dem Abpfiff auf dem heimischen Kunstrasen. „Die Mannschaft hat eine super Moral gezeigt. Dass wir derzeit nicht das große Fußballfes­t erwarten können, ist klar.“Beide Mannschaft­en brauchten unbedingt ein Erfolgserl­ebnis. Der SVO wartete seit sieben Spielen auf einen Sieg, Kißlegg kam als Tabellenle­tzter nach Oberzell. Pfuderer schickte seine Mannschaft im 4-1-4-1-System aufs Feld, Roland Wiedmanns Kißlegger hielten im 4-4-2 dagegen. Die Gäste verteidigt­en aufmerksam, standen kompakt und hielten so vor allem das Zentrum dicht.

Aus der Innenverte­idigung heraus boten sich für Oberzell kaum Anspielsta­tionen ins Zentrum, wo der Sechser Semih Deniz einen schweren Stand hatte. „Kißlegg hat im Zentrum auf die Pressingsi­tuationen gewartet. Das haben sie hervorrage­nd gemacht“, lobte Pfuderer. Wenn beim SVO etwas ging, dann über die Flügel, wo die beiden Achter Felix Tremmel und Daniel Marin eine gute Anbindung ins Zentrum herstellte­n. So bekam Tremmel nach acht Minuten die erste Riesenchan­ce, er scheiterte nach einem starken Pass von Nicolas Fink im Duell mit Gästetorhü­ter Alexander Kauk. Oberzell hatte mehr Ballbesitz, spielte aber mit zu geringem Tempo und brachte so die stabile Kißlegger Defensive kaum ins Wanken.

Seine Chancen vergab Oberzell außerdem leichtfert­ig. So köpfte Marcel Freisinger nach 20 Minuten eine Flanke von Florian Lotthammer freistehen­d daneben. Die Gäste dagegen gingen mit ihrer ersten richtigen Torchance in Führung. Fabian Nadig tankte sich stark über die linke Seite durch und vollendete seine gute Einzelakti­on zum 1:0. Nur fünf Minuten später hätte Oberzell ausgleiche­n müssen. Torhüter Kauk ließ einen Volley von Freisinger nach vorne prallen, doch Lennart Pohl schaffte es, den Ball aus einem Meter Entfernung neben das Tor zu setzen. Mehr Chancen ergaben sich im ersten Durchgang nicht mehr, weil Kißlegg weiter aufmerksam verteidigt­e. Zum Problem für den SVO wurde außerdem, dass sich zu viele Spieler in der vordersten Reihe aufhielten, diese aber durch fehlende Bewegung kaum eingebunde­n werden konnten.

Besser über die Flügel

Den zweiten Durchgang wollte Oberzell mit mehr Tempo und größerem Fokus auf die Flügel angehen. „Da hat der Gegner Räume gelassen, die mussten wir nutzen“, erklärte Pfuderer. So war es in der 53. Minute eine Flanke von Rechtsvert­eidiger Fabio Maucher, die Jason Müller in der Mitte zwar verpasste, Tremmel köpfte aber am zweiten Pfosten ein. Der Flügelfoku­s sollte den Erfolg bringen, brachte zunächst aber auch Probleme mit sich. Oberzells Angriffssp­iel wurde sehr durchsicht­ig, weil sich der SVO sehr früh auf eine Außenbahn festlegte und diese dann bespielte. Trotzdem kam der Gastgeber mit Tempo zu Chancen. Kauk parierte gegen Fink (62.) und zweimal gegen Furkan Ata stark (60., 65.), war kurz darauf aber machtlos. Beim stärksten Angriff zeigte Müller auf dem linken Flügel hervorrage­nde Übersicht und fand im Rückraum Tremmel, der die Führung erzielte.

Auch in der Folge blieb Oberzell vor allem über die linke Seite gefährlich, wo Kißleggs überforder­ter Rechtsvert­eidiger Mathias Kempter oft alleine gelassen wurde. In der Schlusspha­se hatten auch die Gäste noch ihre Möglichkei­ten, aber SVOTorhüte­r Sven Benno spielte aufmerksam und souverän. „Mit mehr Glück hätte da noch einer reinfallen können. Aber wenn du ganz unten stehst, hast du dieses Glück nicht“, sagte Kißleggs konsternie­rter Trainer Wiedmann. „Die erste Halbzeit war sehr gut, aber wir haben unser Spiel im zweiten Durchgang nicht mehr durchziehe­n können.“Auf der anderen Seite war Pfuderer hochzufrie­den: „Es war gehörig Druck da. Umso mehr Respekt geht an die Mannschaft, dass sie sich nach dieser ersten Halbzeit herausgezo­gen hat.“

SV Oberzell – SG Kißlegg 2:1 (0:1) – Tore: 0:1 Fabian Nadig (23.), 1:1, 2:1 Felix Tremmel (53., 67.) – SVO: Benno, Pohl, Polczynski, Frank (33. Müller), Maucher, Deniz, Freisinger (90.+1 Eberle), Tremmel, Marin, Lotthammer (46. Ata), Fink (75. Weiß) – SGK: Kauk, Praschak (84. Kieble), Hartwig, P. Nadig, Kempter, Aschenbren­ner, F. Nadig, Thanner (77. Müllerschö­n), Müller (68. Abler), Schneider, Krug.

 ?? FOTO: ELKE OBSER ?? Matchwinne­r für den SV Oberzell: Felix Tremmel (vorne) schoss beide Tore gegen die SG Kißlegg (Simon Praschak).
FOTO: ELKE OBSER Matchwinne­r für den SV Oberzell: Felix Tremmel (vorne) schoss beide Tore gegen die SG Kißlegg (Simon Praschak).

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