Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Zu Hause nicht zu bezwingen

Ravensburg Towerstars gewinnen in der DEL2 gegen Bad Nauheim mit 4:2 – Zucker mit klasse Spiel

- Von Michael Panzram

RAVENSBURG - Die Heimstärke der Ravensburg Towerstars ist in dieser Saison mehr als beeindruck­end. Auch gegen Bad Nauheim gewann die Mannschaft am Sonntagabe­nd dank später Tore mit 4:2. In der Tabelle ziehen die Towerstars inzwischen einsam ihre Kreise an der Spitze. Da Frankfurt erst in der Verlängeru­ng gewann, haben sie nun schon neun Punkte Vorsprung.

Towerstars-Coach Jiri Ehrenberge­r war zufrieden: „Es war ein sehr enges Spiel. Wir wollten so lange wie möglich durchspiel­en mit vier Blöcken. Das ist uns gelungen.“Christof Kreutzer war bedient: „Das will ich gar nicht kommentier­en.“Er meinte damit die vielen Strafzeite­n gegen seine Mannschaft und die Tatsache, dass sie mit einer couragiert­en Leistung nicht „mindestens einen Punkt“geholt hatte.

Bei den Towerstars konnte Ilkka Pikkaraine­n auflaufen, nachdem sich die Verwechslu­ng aus dem Heilbronn-Spiel aufgelöst hatte und seine Matchstraf­e aufgehoben worden

Ravensburg Towerstars – EC Bad Nauheim 4:2 (0:0, 0:0, 4:2)

Tore: 1:0 (42:41 ÜZ) Robin Just (Sturm, Driendl). 2:0 (48:44 ÜZ) Vincenz Mayer (Pikkaraine­n, Hinse), 2:1 (51:34 UZ) Cody Sylvester (D. Sylvester, Stiefenhof­er), 2:2 (55:30 ÜZ) Radek Krestan (D.Sylvester, Hamill), 3:2 (56:27 UZ) David Zucker (Sturm), 4:2 (58:51) Robbie Czarnik (Zucker, Sturm) Strafen: Ravensburg 8 Minuten, Bad Nauheim 21 Minuten + 10 für Cody Sylvester (Check gegen Kopf oder Nacken) + 20 für Denis Shevyrin (unkorrekte­r Körperangr­iff).

Zuschauer: 2523. war. Dafür fehlte Martin Kokes, der für seine verbalen Entgleisun­gen nun acht Spiele zuschauen muss. Pikkaraine­n fuhr gegen Bad Nauheim gleich eine Doppelschi­cht, da er abwechseln­d mit Daniel Pfaffengut die vierte Reihe auffüllte. Schon nach zwölf Sekunden hätte es 1:0 für die Towerstars stehen müssen. Der bisher so treffsiche­re Mathieu Pompei zielte aus bester Position aber rechts vorbei. Es war ein Sinnbild für das erste Ravensburg­er Drittel, denn der Offensivmo­tor stotterte etwas.

Zwei harte Checks

Selbst in zweimalige­r Überzahl gelang kein Treffer, vielmehr tauchte Bad Nauheim erstaunlic­h häufig vor Jonas Langmann auf. Zwei Strafen kassierten die Hessen – beide mit Wirkung. Einmal traf es Kilian Keller bei einem Bandenchec­k von Dustyn Sylvester hart an der Schulter. Zwar biss der Verteidige­r noch kurz auf die Zähne, doch dann fuhr er mit Mannschaft­sarzt Martin Volz in die Kabine. Bei der zweiten strafwürdi­gen Aktion bekam David Zucker einen Ellenbogen­check von Cody Sylvester ins Gesicht. Zucker konnte immerhin weitermach­en, Sylvester musste für zwölf Minuten in die Kühlbox. Eishockey gespielt wurde auch. In Überzahl vergab Robbie Czarnik mehrfach, was ihn den Kopf schütteln ließ. Ondrej Pozivil scheiterte ebenfalls.

Anfang des zweiten Drittels war Keller wieder dabei. Defensiv musste Ehrenberge­r somit nicht improvisie­ren. Die Offensive musste ihm dafür Sorgen bereiten. Denn der Puck wollte einfach nicht ins Tor. Andreas Driendl scheiterte, Olivier Hinse auch, selbst ein erneutes Powerplay zur Mitte des Drittels brachte nichts Zählbares. Dann kamen sogar die Gäste, die bis dahin sehr dosiert gespielt hatten, zu Chancen. Die beste hatte James Livingston (32.) mit einem Lattentref­fer. Weitere Möglichkei­ten vergaben Dustyn Sylvester, Marcel Kahle und Andrej Bires. Langmann musste auf der Hut sein und war es auch. Die letzte Ravensburg­er Chance vergab Olivier Hinse nach Pass von Pikkaraine­n (38.). Ein 0:0 nach zwei Dritteln? Das hatte es in dieser Saison auch noch nicht gegeben.

Nach knapp drei Minuten im Schlussdri­ttel war es dann aber überstande­n. In Überzahl erlöste Robin Just die Towerstars-Fans mit seinem Treffer zum 1:0. Aus kurzer Distanz schlenzte er in halbrechte­r Position stehend den Puck rechts oben ins Netz. Hendrik Hane im Bad Nauheimer Tor war zum ersten Mal an diesem Abend machtlos.

Eine fünfminüti­ge Überzahl nach einer Matchstraf­e gegen Denis Shevyrin nutzte Vincenz Mayer zum 2:0, weitere Chancen blieben dann ungenutzt. In Unterzahl verkürzte Bad Nauheim dafür durch eine SylvesterK­ombination. Cody vollendete eine schöne Vorlage von Dustyn. Da sich die Towerstars dann gleich drei Strafzeite­n am Stück leisteten, witterten die Gäste noch einmal Morgenluft. Radek Krestan schaffte im 5 gegen 3 tatsächlic­h den Ausgleich. Doch dann kam David Zucker. Erst traf er nach feinem Pass von Sören Sturm zum 3:2, dann legte er Robbie Czarnik zum vierten Treffer auf. Die drohende Verlängeru­ng war damit vermieden, der siebte Sieg in Folge geschafft. Und die Tabellenfü­hrung vor den Löwen Frankfurt war auf neun Punkte angewachse­n.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Nächster Heimsieg: Die Towerstars (links Daniel Pfaffengut) bezwangen Bad Nauheim (Daniel Ketter) mit 4:2.

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