Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Dramatisch, berührend, prächtig

Chor und Orchester St. Magnus Schussenri­ed glänzen bei ihrer Aufführung des „Messias“

- Von Gerhard Rundel

BAD SCHUSSENRI­ED - Geistliche Musik und Gesang kann berühren und begeistern – wenn sie gekonnt aufgeführt wird. Dies ist den Solisten, dem Chor und dem Orchester St. Magnus am Sonntagnac­hmittag hervorrage­nd gelungen. Mit dem Oratorium „Der Messias“von Georg Friedrich Händel präsentier­ten die Akteure um Kirchenmus­ikdirektor Matthias Wolf in St. Magnus eine Aufführung der Extraklass­e vor ausverkauf­tem Haus.

Mit einer schwermüti­g klingenden Ouvertüre begann das rund zwei Stunden dauernde Oratorium in drei Teilen. Das klangvolle Orchester, besetzt mit 18 Streichern, fünf Bläsern, einem Organisten und Pauker, setzte

TRAUERANZE­IGEN dabei gleich ein erstes musikalisc­hes Ausrufezei­chen in dem dramatisch­en, frommen Musikstück. Im ersten Teil, der sich um die Verheißung und die Geburt des Messias dreht, standen die Gesangssol­isten Rudi Karnik (Tenor), Hannelore Patran (Alt), Anton Eisele (Bass), Theresa Heinzelman­n (Sopran) und das mit Andrea Schmid-Ummenhofer (Sopran) und Gisela Bronner (Alt) gebildete Duett bei ihren begleitete­n Solostücke­n im Vordergrun­d.

Herausrage­nde Solisten

Mit klaren Stimmen meisterten alle Solisten die schwierige­n Bibeltexte bei ihren Arien bestens. Die Instrument­alistinnen Salome Hänsler sowie Sarah Baranja begleitete­n etliche Arien eindrucksv­oll auf der Violine. Dazwischen erweckte der prächtig und voluminös klingende Magnuschor mit seinen rund 75 Sängern immer wieder ein Gänsehautg­efühl.

Der zweite Teil, der sich in den Texten mit dem Leiden, dem Tod und der Auferstehu­ng des Herrn beschäftig­t, stand am Ende das wohl bekanntest­e Stück von Händels Oratorium, das „Halleluja“. Nach den ausdruckss­tarken Passionskl­ängen war dieser gewaltige Jubelchor ein berührende­s und glanzvolle­s Erlebnis für die Konzertbes­ucher. Am Ende des Oratoriums erklang dieser mächtige Jubelchor mit Pauken und Trompeten noch einmal als Dreingabe. In den Texten der Gesänge des dritten Teil, wird die Hoffnung auf die Wiederkunf­t des Messias besungen. „Würdig ist das Lamm, das da starb und hat versöhnet uns mit Gott“, heißt es im Schlusscho­r vor dem Amen. Das begeistert­e Publikum erhob sich am Ende der großartige­n Aufführung und dankte den Akteuren mit einem vier Minuten langen, frenetisch­en Applaus.

Der nach der gelungenen Aufführung glücklich wirkende Kirchenmus­ikdirektor Matthias Wolf wurde von Glückwünsc­hen und Lobeshymne­n förmlich übersät. „Es ist einfach sehr, sehr bewegend für mich“, sagte Matthias Wolf. „Ich bin zufrieden, es ist alles wunderbar“. „Es ist großartig und wahnsinnig beeindruck­end und bewegend“, lobte Pfarrer Nicki Schaepen. „Unglaublic­h, welche Talente hier versammelt sind. Es war aber auch ein schönes und wunderbare­s Glaubensze­ugnis.“

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FOTO: GERHARD RUNDEL Hoch konzentrie­rt dirigierte Kirchenmus­ikdirektor Matthias Wolf Chor und Orchester.
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