Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Schiedsrichter wird in Ennetach von Zuschauer beleidigt
BAD SAULGAU (mac) - Wieder mal hat es bei einem Fußballspiel im Bezirk unschöne Szenen gegeben. Auf dem Sportplatz in Ennetach wurde jüngst bei der Kreisliga-A-Partie der SGM TSV Scheer/SV Ennetach gegen den SV Renhardsweiler der Schiedsrichter beleidigt. Verursacher sollen die Anhänger, darunter auch ein inaktiver Spieler, des SV Renhardsweiler gewesen sein.
In seinem Bericht, der der „Schwäbischen Zeitung“vorliegt, schildert Schiedsrichter Florian Guth vor allem massive verbale Entgleisungen einiger Anhänger. Auslöser sollen ein Einwurf gegen den SV Renhardsweiler in der 37. Minute sowie eine Gelbe Karte für die Gäste nach einem Foul unmittelbar vor der Trainerbank gewesen sein. Vor allem einen Störenfried machte Guth aus. „In dem Moment waren alle anderen gerade ruhig, als er reingeschrien hat.“Es handelte sich um einen an diesem Tag nicht aktiven Spieler (Name liegt der Redaktion vor). Guth unterbrach mehrfach das Spiel. Als sich Renhardsweilers Torwart einschaltete und die eigenen Fans mehrfach ermahnte, habe sich die Lage beruhigt, schildern sowohl der Schiedsrichter als auch ein Augenzeuge.
Der Störenfried habe immer wieder auf die Bande eingeschlagen. Guth sagt, er habe die beiden Spielführer zu sich geholt und angewiesen, besagten Zuschauer vom Platz zu entfernen. „Er hat zwar den Platz verlassen, aber das Spiel wohl vom Parkplatz aus verfolgt“, meint Guth. In Halbzeit zwei sei er wieder aufgetaucht und habe ihn mit den Worten überzogen: „Du A .... kannst gar nicht pfeifen“und „Ich sehe Dich nach dem Spiel und werde Dir die Fresse polieren.“Brenzlig sei die Lage nach dem Spiel gewesen, schildert der Schiedsrichter. „Ich musste nochmal Richtung Platz zurück, da meine Kabine abgeschlossen war und wir den Schlüssel holen mussten. Da sind wir dem Zuschauer nochmals begegnet und er wollte auf mich losgehen.“Die Ordner hätten den Zuschauer dann zurückgehalten.
Thorsten Pohl, einer von drei Vorsitzenden des SV Renhardsweiler, wollte die Vorwürfe vergangene Woche nicht weiter kommentieren, um „nicht noch Öl ins Feuer zu gießen“. Die SGM Scheer/Ennetach war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.