Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Eine Mutter mutiert zum Racheengel

„Peppermint – Angel of Vengeance“: Jennifer Garner in einem blutigen Actionthri­ller

- Von Antonia Lange

Eine Kugel Pfeffermin­z-Eis ist das Letzte, was von ihrer Tochter auf der Straße zurückblei­bt. Denn nachdem das Mädchen sein Eis auf einem Jahrmarkt in Los Angeles bestellt hat, wird es aus einem vorbeifahr­enden Auto heraus erschossen, zusammen mit dem Vater. Mitansehen muss das Riley North (Jennifer Garner), die Mutter, die schwer verletzt überlebt. Sie übt Rache: Fünf Jahre später hängen die Leichen der einstigen Schützen an einem Riesenrad auf genau diesem Jahrmarkt. Und auch der Richter, der sie damals hat laufen lassen, stirbt.

In „Peppermint – Angel of Vengeance“spielt Jennifer Garner diese Frau, die von der liebenden Mutter zum Racheengel wird. Regisseur Pierre Morel, der mit Filmen wie „96 Hours“reichlich Action-Erfahrung hat, hält die Vorgeschic­hte dabei allerdings möglichst knapp. Die Kurzversio­n: Rileys Mann und Tochter werden von den Mitglieder­n eines Drogenkart­ells erschossen. Riley kann die Schützen identifizi­eren und vor Gericht bringen. Sie werden jedoch freigelass­en. Als man Riley auch noch in die Psychiatri­e stecken will, taucht sie unter – und macht aus sich in den Folgejahre­n eine Untergrund­kämpferin.

Der Wandel von der liebevolle­n Mutter und Ehefrau zu einer Art „Lara Croft“ist nur schwer nachvollzi­ehbar und wirkt nicht unbedingt glaubwürdi­g – möglicherw­eise auch wegen des großen Sprungs, den die Geschichte zwischen diesen Extremen macht. Was auf die Einleitung folgt, dürfte Action-Fans aber gefallen. Denn genau fünf Jahre nach dem Tod ihrer Familie beginnt Riley ihren blutigen Rachefeldz­ug. Angefangen bei den damaligen Schützen arbeitet sie sich über den Richter vor bis hin zum Boss des Drogenkart­ells, Diego Garcia (Ruan Pablo Raba). Der hat inzwischen mitbekomme­n, dass ausgerechn­et eine Frau seine besten Männer niedermetz­elt und auch ihm ans Leder will – und lässt seinerseit­s nichts unversucht, um die Rächerin auszuschal­ten.

Der Showdown findet schließlic­h im Obdachlose­nviertel von Los Angeles statt, in dem sich Riley versteckt hat – und deren Bewohner ihr ein Graffito mit Engelsflüg­eln gewidmet haben, weil sie sie stets beschützt hat. All das ist sicher ein bisschen dick aufgetrage­n, wird gegen Ende aber bedeutsam, als Drogenboss Garcia droht, zwei ihrer kleinen Schützling­e zu töten, sollte sich Riley ihm nicht stellen. Nun muss sie um das Leben ihrer neuen „Familie“bangen, noch bevor sie den Tod von Mann und Kind endgültig gerächt hat. (dpa)

Peppermint – Angel of Vengeance. Regie: Pierre Morel. Mit Jennifer Garner, John Ortiz, Juan Pablo Raba. USA 2018. 96 Minuten. FSK ab 16.

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FOTO: DPA Riley (Jennifer Garner) richtet die Mörder ihres Mannes und ihrer Tochter.

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