Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Mehr Topspiel geht nicht

Ravensburg Towerstars empfangen in der DEL2 den Tabellenzw­eiten Frankfurt

- Von Thorsten Kern der

RAVENSBURG - Solche Personalso­rgen hat Jiri Ehrenberge­r in dieser Saison noch nicht gehabt. Vor dem Wochenende in der Deutschen Eishockey-Liga 2 mit den Kracherspi­elen gegen die Löwen Frankfurt (Freitag, 20 Uhr) und bei den Bietigheim Steelers (Sonntag, 17 Uhr) weiß der Trainer der Ravensburg Towerstars: Er kann erstmals nicht mit vier Reihen auflaufen.

Im Sturm fehlen Ehrenberge­r die verletzten Spieler Jakub Svoboda, Stephan Vogt und Thomas Merl. Dazu ist Tim Brunnhuber seit Donnerstag bei der U20-Nationalma­nnschaft – der Kooperatio­nspartner Schwenning­er Wild Wings braucht zudem Julian Kornelli selbst für die DELPartie an diesem Freitag bei den Iserlohn Roosters. „Das ist schon Neuland für uns“, meint Ehrenberge­r. „Seit der Vorbereitu­ng haben wir im Grunde mit vier Blöcken spielen können.“Nun hat der Towerstars­Trainer nur noch zehn Stürmer zur Verfügung. Alle zehn werden gegen Frankfurt Eiszeit bekommen. „Leistungsm­äßig fällt ja niemand ab, darum habe ich auch keinen Grund, jemanden nicht spielen zu lassen.“

Dezimiert gehen die Ravensburg­er als souveräner DEL2-Spitzenrei­ter also ins Duell gegen die Löwen Frankfurt. Und mit der ersten Heimnieder­lage im Gepäck. Am Dienstag unterlagen die Towerstars vor nur knapp 2400 Zuschauern den Kassel Huskies. „Im ersten Drittel waren wir nicht wach, da haben wir nicht das gespielt, was wir können“, blickt Verteidige­r Max Kolb zurück. „Danach haben wir gut gespielt, waren teilweise überlegen und haben uns viele Chancen herausgesp­ielt.“Allerdings gab es nur drei Tore, Kassel schoss fünf. Ein Dämpfer? „Was heißt Dämpfer?“, antwortet Ehrenberge­r. „Die Leistung war gut, aber drei Tore haben an diesem Abend eben nicht gereicht.“

Passiert ist nichts. Da Frankfurt völlig überrasche­nd mit 1:4 gegen den Deggendorf­er SC verlor, bleibt es bei neun Punkten Vorsprung der Towerstars. „Wir können nicht durch die Liga marschiere­n“, meint Kolb gelassen. „Diese Heimnieder­lage wird uns nicht aus der Bahn werfen, wir wollen jetzt eben eine neue Serie starten.“

Am Sonntag beim Meister

Da kommen die Löwen Frankfurt gerade recht. Die Hessen sind in dieser Saison Topfavorit auf die Meistersch­aft. Mehr als 3000 Zuschauer werden in der Eissportha­lle erwartet. Gegen Deggendorf ging es den Frankfurte­rn jedoch ähnlich wie den Ravensburg­ern: viele Chancen, zu wenige Tore. „Deggendorf punktet derzeit gut, auch Bayreuth gewinnt (3:2 nach Verlängeru­ng in Bietigheim, Anm. der Red.), das ist gut für die Liga, gut für die Attraktivi­tät“, meint Ehrenberge­r. Wie Ravensburg muss auch Frankfurt auf zwei junge Spieler verzichten. Denn wie Brunnhuber sind auch Stürmer Mike Fischer und Verteidige­r Leon Hüttl bei der U20-Nationalma­nnschaft.

Das Heimspiel gegen Frankfurt ist für die Towerstars nur eins von zwei Topduellen an diesem Wochenende. Am Sonntag geht es zum Meister Bietigheim Steelers. „Prinzipiel­l geht man in jedes Spiel mit dem gleichen Fokus, es geht schließlic­h immer um drei Punkte“, sagt Kolb. „Aber gegen solche Gegner ist man vielleicht ein klein bisschen nervöser.“Je einmal haben die Towerstars bislang gegen Frankfurt und Bietigheim gespielt. In Frankfurt gab es einen 7:4-Sieg, zu Hause gegen die Steelers ein 8:5. „Wir haben gezeigt, zu was wir fähig sind“, sagt Ehrenberge­r. Soll heißen: Respekt vor den Gegnern hat er, aber ganz sicher keine Ehrfurcht.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Maximilian Kolb und die Ravensburg Towerstars spielen an diesem Wochenende gegen Frankfurt und Bietigheim.

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