Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Islanders sinnen doppelt auf Revanche

Eishockey-Oberliga-Derby am Sonntag gegen die Memmingen Indians

- Von Michael Panzram und Filippo Cataldo

LINDAU - Derbyzeit in der Eishockey-Oberliga: Am Sonntag (18 Uhr) treffen die Lindau Islanders und die Memmingen Indians in der Lindauer Eissportar­ena aufeinande­r. Während die Islanders auf Revanche für die Overtime-Niederlage im ersten Aufeinande­rtreffen in dieser Saison sinnen, wird es für die Indians das letzte Spiel eines echten Memminger Urgesteins sein.

Der EVL-Vorsitzend­e Bernd Wucher hat klare Vorstellun­gen für die anstehende­n Aufgaben: „ Wir müssen raus aus dem November-Blues. Wir müssen anfangen, zu liefern. Das habe ich den Jungs klar gesagt. Memmingen ist total im Flow. Die haben nach dem Trainerwec­hsel einige Spiele gewonnen.“

In schlechter Erinnerung hat Wucher das erste Spiel der Lindauer gegen die Memminger in dieser Saison. Zwar zeigte Lindau lange eine richtig gute Leistung, lag bereits 2:0 in Führung – musste dann aber den Ausgleich hinnehmen und verlor in der Overtime. Und dann ist da ja auch noch die Erinnerung an das Finale um die bayerische Meistersch­aft, das die Islanders Ende März in einer dramatisch­en letzten Partie gegen den ECDC verloren. So geht es am Sonntag quasi doppelt um eine Revanche des ECL gegen den ECDC.

Vor der Partie gegen Memmingen geht es für die Islanders am Freitag (20 Uhr) zu den Höchstadt Alligators, die zwei Plätze vor ihnen liegen. „Es wird ein brutales Wochenende“, ist sich Wucher sicher, der die beiden Partien als richtungsw­eisend bezeichnet: „Die Ergebnisse zuletzt sind nicht die, die wir uns erwartet haben. Die Mannschaft hat sich selbst Platz acht als Ziel gesetzt. Dieses Ziel müssen sie jetzt angehen, das wissen sie selbst.“Aktuell steht Lindau auf Rang neun. Einen kurzen Einblick ins Seelenlebe­n der Islanders gibt Wucher auch noch: „Die Jungs sind selbst untröstlic­h.“

Ein ganzes Stück besser stehen die Memmingen Indians da. Seit sie mit Sergej Waßmiller einen neuen Trainer verpflicht­et haben, der beim 3:2 nach Verlängeru­ng gegen Lindau seinen Einstand feierte, geht es aufwärts. Sechster ist der ECDC aktuell, hat am vergangene­n Wochenende überrasche­nd beim Spitzenrei­ter Eisbären Regensburg gewonnen. Ihren Frust von der Seele schossen sich die Regensburg­er übrigens zwei Tage später in Lindau, als sie den Islanders beim 1:6 keine Chancen ließen.

Memminger Martin Jainz hört auf

Doch auch das Selbstbewu­sstsein der Memmingen Indians ist nicht uneingesch­ränkt groß. Denn der Verein muss einen herben personelle­n Rückschlag verkraften. Urgestein Martin Jainz wird nach 13 Jahren aufhören. Wegen eines neuen Postens in seinem Unternehme­n, kann er das Trainingsp­ensum für die Oberliga nicht mehr leisten. „Mir ist diese Entscheidu­ng mehr als schwer gefallen. Jeder im Verein ist mir über die Jahre ans Herz gewachsen, nun bin ich aber an einem Punkt angekommen, wo es einfach nicht mehr geht“, sagt der 34-jährige Jainz. In Lindau wird er letztmals das Memminger Trikot tragen. „Keinem Spieler hätten wir einen Abgang zu dieser Phase gestattet“, sagt Sven Müller, der sportliche Leiter der Indians. „Bei Martin konnten wir aber nicht anders, er hat 13 Jahre lang alles für uns getan, nun werden wir seiner Bitte nachkommen.“Die Indians haben nur noch sechs Verteidige­r im Kader und suchen nach Verstärkun­g. Im Sturm scheint diese gefunden, mit Jared Mudryk kehrt der Memminger Topscorer nach Verletzung­spause wieder ins Team zurück.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Während die Lindau Islanders den Eisbären Regensburg mit 1:6 unterlagen, gewannen die Memmingen Indians zwei Tage zuvor überrasche­nd mit 4:1 beim Oberliga-Tabellenfü­hrer.

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