Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Flüchtlingsunterkunft feiert Richtfest
Gebäude in Rötenbach wird Juni 2019 endgültig fertiggestellt
RÖTENBACH - Keine zentrale Unterbringung von Flüchtlingen, sondern dezentral verteilt auf Wolfegg und seine Teilgemeinden ist die Devise der Gemeinde. Nach der Containerlösung im Gewerbegebiet Grimmenstein und der Anmietung einer Wohnung in Alttann konnte jetzt in Rötenbach Richtfest am Neubau einer Flüchtlingsunterkunft mit vier Wohnungen für jeweils vier Personen gefeiert werden.
Handwerker, Gemeinderäte und einige Rötenbacher Bürger hatten sich zum Richtfest eingefunden. Bürgermeister Peter Müller erinnerte in einer kurzen Ansprache an die Querelen der Entstehungsgeschichte des Hauses an dieser Stelle. Ursprünglich war geplant, ein zum Verkauf stehendes größeres Gebäude in der Ortsmitte zur Aufnahme von Flüchtlingen umzubauen, doch dagegen richtete sich heftiger Widerstand der Rötenbacher. Eine Flüchtlingsunterkunft mitten im Ortszentrum wurde kategorisch abgelehnt. Am Ortsrand dagegen, das wäre okay. Durch das Entgegenkommen eines Grundstückbesitzers wurde es dann möglich, das Haus hier zu planen, dankte Bürgermeister Müller für den Ankauf des Geländes.
Zum ersten Mal hat die Gemeinde Wolfegg einen Neubau schlüsselfertig an einen Generalunternehmer vergeben, erklärte Bürgermeister Müller, personell wäre es von der Gemeinde nicht zu schaffen gewesen, da gleichzeitig der Neubau des Feuerwehrhauses zu bewältigen ist. Mit dem Bauunternehmen Leuter habe man einen zuverlässigen und kompetenten Partner gefunden, der auch überwiegend örtliche Unternehmen beschäftigt habe.
Das Gebäude, mit bereits rot eingedecktem Satteldach, liegt am Ortseingang von Rötenbach, von Wolfegg kommend, auf der linken Seite. Die Zimmerer- und Dachdeckerarbeiten sind bereits abgeschlossen, ebenso die Fenster installiert. Endgültige Fertigstellung ist für Juni 2019 geplant. Inklusive des rund 1500 Quadratmeter großen Grundstücks sind die Kosten auf 75 000 Euro angesetzt. Das zweistöckige Gebäude dient zur Anschlussunterbringung und enthält vier Wohnungen mit jeweils zwei Schlafzimmern, einem Aufenthalts- und Küchenraum, Bad und getrenntem WC. Insgesamt werden hier also 16 Flüchtlinge eine Unterkunft finden.
Momentan leben in der Gemeinde Wolfegg 55 Flüchtlinge, bestätigt Bürgermeister Peter Müller, damit sei die vorgegebene Quote noch nicht erfüllt. Man sei deshalb immer noch auf der Suche nach Mietwohnungen.