Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Förster befürchtet Folgeschäden wegen Dürre
Auch der Wald rund um Leutkirch ist durch den extremen Sommer geschädigt – Erholung kann zwei bis drei Jahre dauern
LEUTKIRCH - Die außerordentliche Dürre und Hitze während des Sommers machen sich auch beim Wald bemerkbar. Dies besagt der nun veröffentlichte Waldzustandsbericht der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg. Üblicherweise gelten dessen Erkenntnisse ebenso für die Wälder um Leutkirch herum, wie Bernhard Dingler, Leiter der Forstamt-Außenstelle Leutkirch, bestätigt.
„Bäume sind wegen Trockenheitsfolgen bereits abgestorben“, sagt Dingler. So habe es beispielsweise Fichten gegeben, die sichtbar vertrocknet seien. Wobei diese Nadelbaumart auch unter dem starken Auftreten des Borkenkäfers zu leiden gehabt habe. „Diese Bäume sind aber bereits gefällt und abtransportiert“, berichtet der Förster. Weitere Auswirkungen der Trockenheit seien jedoch möglich: „Wir sind uns noch nicht sicher, wie der Wald auf die extreme Wetterlage reagiert.“Dingler spricht von Folgeschäden, die sich erst noch erweisen müssten.
Der Förster nennt unter anderem die Buche. Sie habe mit einem frühen Laubfall reagiert. Die sei nur deshalb nicht sonderlich aufgefallen, weil viele Blätter wegen des verspäteten Frostes nicht sofort abgefallen seien. Dingler fragt sich, inwieweit solche Bäume nicht weitere Schäden in sich tragen: „Die Widerstandskräfte können abgenommen haben.“Dann gebe es in der nächsten Vegetationsperiode weniger Austrieb. Bei der Buche führe dies oft zu einer sichtbar geringeren Verzweigung.
„Wie sich die Trockenheit wirklich auf den Wald ausgewirkt hat, sehen wir erst nächstes Jahr“, sagt Dingler. Grundsätzlich gelte dies für alle Baumarten. Als spezielles Sorgenkind gilt dabei die Fichte. Mit ihren flachen Wurzeln ist sie bei Trockenheit besonders anfällig. „Eine geschwächte Fichte ist zudem ein leichtes Opfer des Borkenkäfers“, warnt der Förster. Sollte der Winter mild bleiben, rechnet er auch im nächsten Jahr mit einem starken Auftreten der Baumschädlinge.
Dingler hofft, dass es die nächsten Jahre wieder übliches Sommerwetter gibt – ohne lange Dürre. Er geht davon aus, dass der Wald „zwei bis drei Jahre braucht“, um sich vom vergangenen Sommer zu erholen.