Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Edith-Stein-Schule braucht mehr Platz
Es werden rund 3900 Quadratmeter zusätzliche Fläche benötigt.
AULENDORF - Rund 300 Millionen Euro will der Landkreis in den kommenden 20 Jahren in seine Schulen investieren. Deshalb wurde eine umfangreiche Analyse durchgeführt. Teil dieser Untersuchung war auch der Standort der Edith-Stein-Schule in Aulendorf. Das Fazit: Langfristig braucht das Berufskolleg in Aulendorf mehr Platz.
Auf 126 Seiten wurden die fünf Standorte der beruflichen Schulen im Landkreis Ravensburg untersucht und nach einer Ampel bewertet. Dabei wurde für die Edith-Stein-Schule ein zusätzlicher Raumbedarf von 3867 Quadratmetern festgestellt. Etwa für Klassenzimmer und Labore sowie die zugehörigen Technik-, Sanitärund Verkehrsflächen.
Derzeit besuchen 941 Teilzeitschüler für medizinische Berufe die Berufsschule. Auf das zweizügige Gymnasium gehen 128 Schüler. „Die Berufsschule ist gewachsen“, erklärt Schulleiter Peter Greiner. Dabei sei der Schulträger von einem Rückgang der Schülerzahl ausgegangen. Statt zu sinken, sind die Zahlen jedoch bisher gestiegen. Die Prognose für die Edith-Stein-Schule im Schulentwicklungsplan lag für das Jahr 2021 bei 738 Schülern. Deshalb brauche die Schule langfristig neue Räume, sowohl Klassenzimmer als auch Labore: „Da ist dringend Handlungsbedarf.“Der Schulbetrieb laufe aber trotzdem, es müssten nur immer wieder Klassen die Räume wechseln.
Planung muss erarbeitet werden
Eine konkrete Planung, wie ein Anbau oder Neubau aussehen könnte, gibt es noch nicht. „In der Analyse wurden reine Zahlen auf den Tisch gelegt“, sagt Greiner. Diese seien eine Grundlage für weitere Schritte. Als Nächstes würde ein Architekturbüro vom Schulträger ausgewählt, um eine Zielplanung zu erarbeiten. „Aus dieser Planung geht dann hervor, wo welche Maßnahmen umgesetzt werden und wann“, so der Schulleiter. Wo ein Anbau oder sogar ein Neubau für die Edith-Stein-Schule entstehen könnte, dazu kann Greiner noch nichts sagen. Das herauszufinden, sei Aufgabe der kommenden Planer.
Den Bedarf, der in der Analyse veranschlagt ist, hält der Schulleiter für angemessen: „Wenn das verwirklicht wird, sind wir damit sehr zufrieden.“Andere Schulen mit neuen Schulklassen wie das Berufliche Schulzentrum Wangen und die Geschwister-Scholl-Schule in Leutkirch hätten aber erst einmal Vorrang. „Bei uns gab es noch keine Situation, wo wir gesagt hätten, wir könnten nicht unterrichten“, erklärt Greiner. „Trotzdem hoffe ich, dass da in den nächsten zehn Jahren was kommt.“
Auch Sanierung ist nötig
Zusätzlich zum Neubau sind auch Sanierungsmaßnahmen nötig. „Die Fachleute haben alles analysiert“, sagt Greiner. Das älteste der drei Schulgebäude stammt aus dem Jahr 1956. Hier wird in der Analyse vor allem der Brandschutz und die veralteten technischen Anlagen beanstandet. Das sanierungsbedürftige Heizungssystem sowie einige Steckdosen und Schalter seien noch aus der Errichterzeit. Ebenfalls auf der Agenda steht die Sanierung von Unterrichtsräumen und die Digitalisierung. „Aber auch da hängen die konkreten Pläne von der Zielplanung ab“, betont Greiner.