Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Pfarrer Stefan Werner kritisiert „Narrenfrei­heit des Stadtkämme­rers“

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BAD WALDSEE (sz) - Die Kapelle in Osterhofen ist in einem desolaten Zustand. Der Dachstuhl muss dringend repariert werden. Dazu hat Thomas Manz, Erster Beigeordne­ter der Stadt, in der Sitzung des Ausschusse­s für Umwelt und Technik am Montag klare Worte gefunden und erklärt, dass er die

500 000 Euro lieber in digitale Klassenzim­mer als in die Kapelle investiert. Außerdem bot er die Kapelle der Kirche zum Kauf an – für einen Euro. Pfarrer Stefan Werner hat darauf nun reagiert und der „Schwäbisch­en Zeitung“eine Stellungna­hme geschickt: „,So ist er halt.’ Seit vier Jahren, seit ich jetzt hier bin, höre ich das immer wieder, wenn es um den Stadtkämme­rer geht. Und das gibt ihm scheinbar eine Narrenfrei­heit, der niemand Einhalt gebietet. Kein Gemeindera­t, kein Bürgermeis­ter. Seinen Aussagen zur Kapelle Osterhofen in der Sitzung vom Montagaben­d muss aber widersproc­hen werden. Erstens: Es ist noch gar nicht heraus, wie viel eine Sanierung kosten würde. Eine halbe Million ist gleich mal so dramatisch hinausposa­unt, aber sie entspricht keinerlei Fakten“, so Pfarrer Werner. Zweitens stelle der Vergleich des digitalen Klassenzim­mers mit der Kapelle Osterhofen für ihn einen Vergleich von Äpfel mit Birnen dar. „Fakt ist, für beides hat die Stadt einen Auftrag und eine Verantwort­ung, sowohl für Bildung wie auch für den Erhalt historisch­er Gebäude. Und drittens – und das empfand ich als dreist: dass er der Kirche einen Euro aus der eigenen Tasche spenden will, damit sie die Kapelle übernehme. Da würde ich von ihm doch glatt die 15 000 Euro zurückford­ern, die wir von der Kirchengem­einde zur Wiederhers­tellung der Elektrik in der Kapelle dieses Jahr der Stadt gespendet haben. Auch hier ist Fakt: In den bisherigen Gesprächen haben wir immer Bereitscha­ft signalisie­rt, dass wir Kosten mittragen“, teilt Werner mit. Auch er sei ein Mann klarer Worte, „allerdings von Fakten und keinen närrischen Aussagen“.

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