Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Haser stellt sich hinter Kretschman­n

CDU-Abgeordnet­er freut sich über Besuch des Ministerpr­äsidenten im Wurzacher Ried

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BAD WURZACH (sz/sl) - Hinter Winfried Kretschman­n hat sich nun der CDU-Landtagsab­geordnete Raimund Haser gestellt. Er weist die Vorwürfe gegen den Ministerpr­äsidenten wegen dessen Helikopter­flugs nach Bad Wurzach entschiede­n zurück.

Haser hatte am 22. Juni selbst am Termin teilgenomm­en, bei dem Kretschman­n das Wurzacher Ried besichtigt­e. Hintergrun­d des Besuchs waren die Pläne, am Haidgauer Torfwerk einen Aussichtst­urm zu bauen. Mit diesem sollen Gäste einen Blick in die absperrten Teile des Rieds werfen können. Der Turm ist unter dem Stichwort „Besucherle­nkung“eine Forderung des Europäisch­en Rats, der dem Ried das Europadipl­om verliehen hat.

Der SPD-Landtagsab­geordnete Gernot Gruber aus Backnang hatte zu dem Helikopter­flug eine Kleine Anfrage gestellt und den Einsatz des Fluggeräts kritisiert. Eine Tonne CO2 sei freigesetz­t worden, um ein Naturschut­zgebiet zu besuchen. „Ich weise die Vorwürfe und vor allem die Denkhaltun­g, die hinter der Kleinen Anfrage steckt, entschiede­n zurück“, schreibt Haser in einer EMail an die „Schwäbisch­e Zeitung“. „Hier wird nicht Herr Kretschman­n angegriffe­n, sondern das Amt an sich.“Haser fragt sich, wo die SPD den Maßstab ansetzen will. „Darf man zum Klimagipfe­l mit dem Flugzeug anreisen? Und lohnt sich die Fahrt zur Kirchweih in einer Gemeinde, die nur 1500 Einwohner hat? Vom Froschkutt­elessen an der Fasnet ganz zu schweigen?“

Ihm seien „sowohl der Geist der Anfrage als auch die zurückhalt­ende Antwort des Staatsmini­steriums zu devot. Ein Ministerpr­äsident entscheide­t selbst, ob und wann er wohin will. Und da dieses Land groß ist, wird es auch künftig nicht immer ohne Hubschraub­er gehen.“Als Wahlkreisa­bgeordnete­r habe er sich über den Besuch in Bad Wurzach sehr gefreut. Der Stadt, der ebenfalls anwesenden Grünen-Landtagsab­geordneten Petra Krebs, den Vertretern des Naturschut­zzentrums und die Feuerwehr mit ihrer Drehleiter hätten Kretschman­n davon überzeugen konnten, „dass das Wurzacher Ried extrem wichtig ist und dass man es von oben richtig gut sehen könnte“. Diese Botschaft sei beim Ministerpr­äsidenten angekommen. „Sollte also der Flug des MP am Ende dazu führen, dass Kinder künftig von einer Plattform aus die Arbeit der Naturschüt­zer im Ried live miterleben können, haben wir mehr für die Sache des Naturschut­zes und der Bildung unserer Kinder getan als ein einziger Hubschraub­erflug jemals kaputtmach­en könnte.“

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ARCHIVFOTO: STEFFEN LANG Raimund Haser (links) begleitete im Juni Winfried Kretschman­n ins Wurzacher Ried.

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