Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Stadt beugt Falschparkern im Döchtbühlweg vor
Stadtsheriffs und Schüler regeln Verkehr – Zuletzt mussten nicht alle Verkehrssünder Strafe zahlen
BAD WALDSEE - Die Parksituation im Döchtbühlweg beim Schulzentrum löst immer wieder Diskussionen aus. Oftmals werden unerlaubt Autos entlang des Weges abgestellt, vor allem bei Veranstaltungen in der Mensa ist das zu beobachten. Die Stadt beugt dem Falschparken nun gezielt vor.
GAL-Stadtrat Michael Kaister hat das Thema im Ausschuss für Umwelt und Technik in dieser Woche aufgebracht und sich informiert, ob im Döchtbühlweg noch kontrolliert wird. Bürgermeister Roland Weinschenk zeigte daraufhin auf, dass der Gemeindevollzugsdienst dort regelmäßige Kontrollen durchführt. Aus eigener Erfahrung bestätigte das Stadtoberhaupt die wilde Parksituation im Döchtbühlweg. Bei Veranstaltungen „laufe ich vom Parkplatz unten hoch und es ist schon ärgerlich, wenn man sieht, wer dort alles parkt und kein Anwohner ist“.
30 Fahrzeuge im Halteverbot
Mehrere Anwohner haben die „Schwäbische Zeitung“darauf hingewiesen, dass vor allem bei Veranstaltungen in der Mensa Parkchaos ausbricht. Bei der Bildungsmesse im November waren die Stadtsheriffs vor Ort. Wie Rathaussprecherin Brigitte Göppel auf SZ-Nachfrage mitteilt, wurde dabei wieder „eine größere Anzahl von falsch geparkten Fahrzeugen festgestellt“. Die Stadtsheriffs dokumentierten die Situation, notierten alle falsch geparkten Fahrzeuge und verteilten teilweise Knöllchen. Insgesamt 30 Fahrzeuge standen im Halteverbot, teilte Göppel mit. Allerdings wurden bei Weitem nicht alle Falschparker bestraft.
„Förmlich verwarnt durch Übersendung einer gebührenpflichtigen Verwarnung durch die Bußgeldstelle wurden letztlich aber nur drei Fahrzeuge, bei denen ein grober Verstoß zu beanstanden war“, so die Rathaussprecherin. Strafe zahlen mussten also nur drei Fahrer. Zwei, weil sie in der beschilderten Feuerwehrzufahrt parkten, und ein Fahrer, weil er den Schulhof trotz Verbotsschild befahren hatte. „Bei den anderen Fahrzeugen mit weniger Gefährdungspotenzial, zum Beispiel Besucher auf den Grünflächen als auch Ausstellerfahrzeuge auf den Bushaltestellen im Döchtbühlweg, wurde entschieden, keine Verwarnung zu erteilen“, berichtet Göppel. Die Entscheidung, nicht alle Verkehrssünder zur Kasse zu beten, hat der Bürgermeister in Abstimmung mit dem Schulträger und der Bußgeldstelle getroffen.
Ordner im Einsatz
Warum sich die Stadtverantwortlichen dazu entschieden haben, nicht alle Falschparker zu bestrafen, begründet Göppel mit einer Strategie für die Zukunft. So sei es bei der Stadt als zielführender angesehen worden, die Parksituation bei Veranstaltungen zukünftig zu verbessern. Hierfür haben sie sich einige Maßnahmen einfallen lassen. Beispielsweise „Vorabinformation über Parkmöglichkeiten in der Umgebung, Parkkoordination durch das Erteilen von Parkausweisen, Ordnereinsatz, Absperrschranken“, zählt Göppel auf.
Beim Adventsmarkt im Schulzentrum sowie bei der Feier zum Schulmilchprojekt am Freitag wurden diese Maßnahmen bereits umgesetzt. Und so regelten die zwei Stadtsheriffs mit Unterstützung von zwei Schülern den Parkplatzverkehr. „Generell ist die Ordnungsabteilung angehalten und bemüht, bei ihrer Arbeit das gebotene ,Augenmaß’ zu bewahren. Dieses gilt sowohl für Anordnungen als auch Kontrollen“, teilt Göppel mit.