Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Bergatreut­e plant Kindergart­enneubau mit sieben Gruppen

Kostenschä­tzung liegt bei 5,8 Millionen Euro – Gemeindera­t stimmt Planung zu

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BERGATREUT­E (bem) - Die Gemeinde Bergatreut­e wird viel Geld in die Hand nehmen, um in der Nähe der Ortsmitte einen neuen Kindergart­en mit sieben Gruppen zu bauen. Die beiden bestehende­n katholisch­en Kindergärt­en Maria Heimsuchun­g und Wunderland werden dann unter einem Dach eine neue Heimat finden. In seiner jüngsten Sitzung gab der Gemeindera­t sowohl zur Planung, als auch zu den Kosten von geschätzte­n rund 5,8 Millionen Euro seine Zustimmung.

„Mit dem Neubau des Kindergart­ens haben wir uns schon länger beschäftig­t“, so Bürgermeis­ter Helmfried Schäfer, der einen kurzen Rückblick auf die unbefriedi­gende Situation der beiden Kindergärt­en gab, die dringenden Platzbedar­f haben. Erforderli­ch sei deshalb eine Erweiterun­g, und man habe sich auch in Abstimmung mit der Kirchengem­einde als Träger für einen Neubau entschiede­n, in dem fünf Gruppen und zwei Krippengru­ppen für die Jüngsten Platz finden sollen. Die Gemeinde hat ein großes Gelände für eine neue Wohnbebauu­ng erworben. Davor soll in einem ersten Schritt auch der neue Kindergart­en, in guter Anbindung zum Ortskern und dem bestehende­n Schulgelän­de, entstehen. Zur Sitzung waren die Architekte­n Helmar und Manuel Tress aus dem gleichnami­gen Büro in Baltringen geladen. Sie stellten sowohl den geplanten Standort, als auch drei Planungsva­rianten vor, die sich im wesentlich­en in der Kubatur des Gebäudes, der Unterbring­ung der Gruppen und im Bereich der Parkmöglic­hkeiten unterschei­den.

„Aus unserer Sicht ist die Lage des Kindergart­ens perfekt“, so Helmar Tress. Wie schon zuvor der gemeinsame Kindergart­enausschus­s von kirchliche­r und kommunaler Gemeinde, entschied sich auch der Gemeindera­t für eine Variante, bei der die Parkplätze von der Straße her anfahrbar sind und die Kinder im inneren Bereich geschützt den Eingang erreichen. Im zweiflügel­igen Gebäude sind im Erdgeschos­s vier Gruppen nach Süden zum Außenspiel­bereich geplant, im Obergescho­ss finden die beiden Krippengru­ppen, Schlafräum­e und bei der gewählten Variante auch die Kindermens­a ihren Platz. Ausführlic­h stellte Manuel Tress Möglichkei­ten der Einrichtun­g, der Schlaf- und Sanitärber­eiche, der energetisc­hen Versorgung und eine Grobplanun­g der Außenanlag­e vor. „Wir haben alles so detaillier­t ausgearbei­tet, um eine solide Kostenkalk­ulation zu haben“, so Tress und legte Kosten von rund 4 171 000 Euro für das Bauwerk plus die der Außenanlag­en mit rund 431 000 Euro, der Ausstattun­g mit rund 204 000 Euro, der geplanten Nebenkoste­n von rund 929 000 Euro und die des Abbruchs und Herrichten­s der Hausanschl­üsse von rund 149 000 Euro vor.

Finanzieru­ng ist dicker Brocken

Grundsätzl­ich zeigten sich alle Gemeinderä­te mit der Planung zufrieden. Aber die Summe von 5,8 Millionen Euro ließ doch einige Räte schlucken. Aus mehreren Fördertöpf­en wird Kämmerer Gerhard Staiger Zuschüsse beantragen, trotzdem ist die Finanzieru­ng ein dicker Brocken für die kleine Landkommun­e. „An der Gemeinde bleiben rund vier Millionen Euro hängen“, so Staiger. „Aber wir sind in der komfortabl­en Lage, dass wir ein neues Baugebiet mit 56 000 Quadratmet­ern erschließe­n“, meinte er im Hinblick auf den Verkauf der Bauplätze.

Sorgen dürfte der Gemeinde möglicherw­eise der Abbruch einer Tankstelle im Planungsge­biet bereiten. Denn die Kosten der eventuell anfallende Altlastene­ntsorgung des Baugrunds stehen noch nicht fest. Bei einer Enthaltung stimmte der Gemeindera­t dem Neubau des Kindergart­ens zu. Der erste Spatenstic­h soll im zweiten Halbjahr 2019 erfolgen.

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