Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Noch nicht geregelt
Viele wollen – und müssen – sich künftig mit dem digitalen Erbe beschäftigen
KARLSRUHE (dpa) - Ein Großteil der deutschen Internetnutzer hat sein digitales Erbe noch nicht geregelt – viele wollen sich zukünftig aber mit dem Thema beschäftigen. Dies zeigt eine Yougov-Umfrage unter mehr als 2000 Personen.
Im Sommer hat ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) das Thema digitales Erbe in den Blickpunkt gerückt: Der BGH entschied, dass das soziale Netzwerk Facebook den Eltern eines toten Mädchens Zugang zum gesperrten Nutzerkonto ihrer Tochter gewähren muss. Unter Verweis auf dieses Urteil wurde zum Umgang mit dem digitalen Erbe gefragt: Die Hälfte (50 Prozent) gab an, sich künftig damit auseinandersetzen zu wollen. Acht Prozent wollen sich nach eigenen Angaben in jedem Fall bemühen, das digitale Erbe vollständig zu regeln. Gut jeder Fünfte (22 Prozent) aber möchte sich nicht weiter damit beschäftigen.
Beim Anteil derer, die schon Maßnahmen ergriffen haben, gibt es im Vergleich zum Vorjahr kaum Bewegung. Wie 2017 erklärte nur etwa jeder Zwölfte (acht Prozent), für seine Hinterbliebenen Zugangsdaten zu allen genutzten Diensten und Onlinekonten hinterlegt zu haben. Sieben Prozent haben zumindest teilweise Vorkehrungen für den Todesfall getroffen, das sind etwas mehr als 2017 (vier Prozent). Web.de und GMX hatten 2048 Personen ab 18 Jahren online befragt. Die Umfrage ist den Angaben nach repräsentativ.