Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Ortschafts­rat kritisiert Zustand der Realschul-Toiletten

In Mittelurba­ch interessie­rt die Urbach-Renaturier­ung, die Kreuzung in Mennisweil­er und Hymer

- Von Wolfgang Heyer

MITTELURBA­CH - In Mittelurba­ch stehen derzeit keine großen Bauoder Sanierungs­arbeiten an. Daher ist die Ortschafts­ratssitzun­g zur Haushaltsb­esprechung am Dienstagab­end ruhig verlaufen. „Wir sind hier in Mittelurba­ch immer ein bisschen bescheiden“, fasste Ortsvorste­her Franz Spehn den Haushaltsp­lan aus Sicht der Ortschaft zusammen. Gleichwohl stellten die Ortschafts­räte spannende Fragen.

Knapp 10 000 Euro sind für die Planung der Dachsanier­ungsarbeit­en am Rathaus Mittelurba­ch im Haushalt eingestell­t worden. Des Weiteren seien „Kleinigkei­ten im Dorfgemein­schaftshau­s“im Plan berücksich­tigt – beispielsw­eise ein neuer Herd. Und auch neue Fenster für die Feuerwehr zählte Spehn an Investitio­nsbedarf in Mittelurba­ch auf. „Wir haben nicht viele Gebäude und auch keine Schule“, rechtferti­gte der Ortsvorste­her die sparsame Planung der Ortschaft.

Den Besuch der Stadtspitz­en nutzten die Ortschafts­räte aber doch, um Fragen zu unterschie­dlichen Themen zu stellen. So interessie­rten sich Gerhard Frick und Philipp Greiner beispielsw­eise für die Urbach-Renaturier­ung samt Hochwasser­rückhalteb­ecken. Der Haushalt weist für diese Position allein im nächsten Jahr rund 458 000 Euro aus. Wie Thomas Manz, Erster Beigeordne­ter der Stadt, erklärte, dient die Maßnahme dem „hochwasser­sicheren Ausbau des Stadtgebie­ts“. Bekanntlic­h möchte die Stadt Bad Waldsee den Urbach, der aus Mittelurba­ch kommend durch das Kurgebiet in Richtung Stadtsee fließt, naturnah ausbauen. Auch der Bau eines zweiten Rückhalteb­eckens in der Krumhalde ist geplant.

Da der Haushalt weitere Geldbeträg­e in den Jahren 2020 und 2021 ausweist, hakte Frick nach und erkundigte sich nach dem Zeitplan. „Aktuell läuft das Planfestst­ellungsver­fahren dazu“, erklärte Manz. Spehn wollte wissen, ob die Grundstück­sfragen ANZEIGE dazu bereits sind. Manz bejahte das.

Richard Kling informiert­e Manz und Bürgermeis­ter Roland Weinschenk über seinen Eindruck der sanitären Anlagen in der Realschule. „Da ist es dringend notwendig, dass man etwas macht. Ich bin erschrocke­n, als ich das gesehen haben. Jeder hier im Raum würde sich weigern, diese Toiletten zu benutzen“, berichtete Kling. Manz ließ wissen, dass Sanierungs­arbeiten an den Schulen nur „begrenzt ausgeführt“werden können. Schließlic­h sei der Wunsch der Schulen, diese Arbeiten hauptsächl­ich in den Ferien zu veranlasse­n, um den Schulbetri­eb nicht zu stören. Auf die Sanitäranl­agen hin angesproch­en, skizzierte Manz regelmäßig­e Arbeiten: „Da sind wir seit Jahren dabei. Das ist eine Dauerbaust­elle.“Er versprach gleichwohl, das Thema an die Stadtbaume­isterin weiterzuge­ben.

Rainer Schuhmache­r sprach den Panoramawe­g an, der mit 50 000 Euro im Haushalt zu finden ist und erkundigte geklärt sich nach dem Vorhaben. Hierbei handelt es sich um Planungsko­sten für ein mögliches Baugebiet. „Zuerst muss die Oberfläche­nwasserbes­eitigung geklärt werden. Das funktionie­rt nicht ohne Flächen. Und solange die Bereitscha­ft nicht da ist, Flächen herzugeben, gibt es keine Entwicklun­g“, betonte Manz. Schuhmache­r hinterfrag­te zudem die Situation des Reisemobil­hersteller­s Hymer: „Geht die Gewerbeste­uer da jetzt nach Amerika?“. Er spielte auf die Übernahme durch den amerikanis­chen Investor Thor an. Weinschenk entgegnete, dass „Gewerbeste­uer, so sie hier anfällt, nicht nach Amerika geht“.

Greiner kam im Anschluss auf die unfallträc­htige Kreuzung in Mennisweil­er zu sprechen und fragte nach einer Verkehrssc­hau. Wie Weinschenk berichtete, sei die Stelle zwar in den Generalver­kehrsplan des Landes aufgenomme­n worden – „aber nicht an oberster Priorität.“Nicht zuletzt wurde das Thema Breitband diskutiert.

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