Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Mehr Power im Powerplay
Die Ravensburg Towerstars wollen vor allem ihr Überzahlspiel wieder verbessern
RAVENSBURG - Wenn die Ravensburg Towerstars über eventuelle Verbesserungen in ihrem Spiel nachdenken, dann tun sie das auf einem sehr hohen Niveau – schließlich ist die Mannschaft von Trainer Jiri Ehrenberger noch immer Tabellenführer in der DEL2. Neben der kleinen Ergebniskrise mit nur vier Punkten aus den letzten fünf Spielen ist es das Überzahlspiel, das zuletzt nicht mehr so gut funktionierte. Bei den Kassel Huskies am Freitag (19.30 Uhr) und gegen die Dresdner Eislöwen am Sonntag (18.30 Uhr) soll das wieder besser werden.
Jiri Ehrenberger ist in dieser Woche öfters in Füssen im EishockeyBundesleistungzentrum zu Gast. Er schaut der deutschen U20 bei der Heim-WM zu. Was er sah, freute ihn einerseits. Denn gegen Lettland traf am Mittwoch der Ravensburger Tim Brunnhuber (Ehrenberger: „Er hat seine Rolle“) zum 1:0 gegen Lettland. Andererseits erinnerte ihn das Brunnhuber-Tor und noch zwei weitere deutsche Treffer an das, was in Ravensburg gerade nicht so gut funktioniert: das Powerplay. Wochenlang belegten die Towerstars bei den Überzahltoren einen vorderen Platz; inzwischen sind sie bei einer Erfolgsquote von 16,9 Prozent angekommen und nur noch das neuntbeste Team in dieser Wertung.
Vorsprung in der Tabelle auf sechs Punkte geschrumpft
„Powerplay war im Training ein Schwerpunkt“, sagt Ehrenberger über die Einheiten am Mittwoch und Donnerstag. Da habe das Glück gefehlt, glaubt Ehrenberger. Chancen hätten die Towerstars genügend gehabt. In den anstehenden Spielen müssten sie nun wieder mehr Energie aufwenden, um dieses Glück auch mal zu erzwingen. Mehr Power.
Das wird auch notwendig sein. Zwar steht am Freitagabend in Kassel ein Spiel gegen eine etwas schwächere DEL2-Mannschaft an, aber die Huskies waren es schließlich, die die große Ravensburger Serie von acht Siegen Ende November beendeten. Seither ist zwar nicht gerade der Wurm drin, aber es geht alles nicht mehr so leicht für den Tabellenführer, dessen Vorsprung auf sechs Punkte geschrumpft ist. Und dann sind da noch die Dresdner Eislöwen, die den Towerstars mit dem 0:4 die bisher höchste Saisonniederlage beigefügt haben. Andererseits: Die Spielzeit 2018/19 begann am 14. September für Ravensburg in der heimischen Eissporthalle mit einem 8:1 – gegen die Eislöwen.
Zehn Stürmer und sechs Verteidiger hat Ehrenberger am Wochenende zur Verfügung. Für Jakub Svoboda kommen die Spiele noch zu früh, die darauffolgenden hat der Coach aber für ihn im Blick. Länger nicht mehr im Towerstars-Trikot spielen wird dafür Julian Kornelli. Die Schwenninger Wild Wings wollen den Förderlizenzspieler in nächster Zeit stärker bei sich einbinden. Ehrenberger bedauert, dass er nicht mehr auf Kornelli zugreifen kann. „Er hat das bisher gut gemacht.“
Ehrenberger darf aber weiterhin beruhigt sein. Die Offensive ist mit 126 Treffern das Maß aller Dinge in der Liga. Besonders die Sahne-Reihe mit Andreas Driendl (40 Scorerpunkte), Mathieu Pompei (36 Punkte) und Robin Just (20 Punkte) sticht heraus. „Es läuft sehr gut“, sagt Pompei, der sich besonders freut, dass er gesund ist: „Das ist ganz anders als letzte Saison.“Mit Driendl und Just verstehe er sich blendend. „Wir finden uns auf dem Eis. Es macht Spaß“, sagt Pompei. Die Mannschaft müsse so weitermachen wie bisher. Dann sei vieles möglich.