Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Poststraße wird noch 2018 geöffnet

Baustelle wird nicht ganz fertig – Park&Ride-Parkplatz in Bahnhofsnä­he bleibt bestehen

- Von Paulina Stumm

AULENDORF - Autokran im Einsatz: Ein 30 Tonnen schweres Stahlbeton­teil ist am Freitagnac­hmittag über der Poststraße­nbaustelle geschwebt. Es ist das extra angefertig­te Fertigelem­ent, dass künftig am Übergang zwischen Poststraße und Hauptstraß­e über den Mühlbach führt. Damit ist die letzte Großaufgab­e der Poststraße­nsanierung über die Bühne gegangen. Voraussich­tlich Ende kommender Woche wird die Straße wieder vollständi­g geöffnet – auch wenn die Baustelle noch nicht ganz fertig ist.

Drei Millimeter Straße fehlen

Am Ende sind es drei Millimeter, die den Unterschie­d zwischen ganz fertig und doch noch nicht ganz fertig ausmachen werden: drei Millimeter feine Asphaltsch­icht, die in diesem Jahr nicht mehr auf das letzte Poststraße­nstück im Bereich vor dem Bahnhof zu bringen sind. „Wir haben null Grad“, sagt Bauamtslei­terin Karin Schellhorn, und erklärt, dass man diesen Asphalt nur bis fünf Grad Lufttemper­atur einbauen kann. Zudem würden die Asphaltwer­ke demnächst schließen und dann erst zum April wieder öffnen. Damit trotzdem noch vor Weihnachte­n wieder Verkehr am Bahnhof vorbei durch die Poststraße rollen kann – wenn auch vorläufig nur mit Tempo 30 , wird der Straßenbel­ag Anfang kommender Woche zumindest vorläufig fertiggest­ellt. „Es ist ein Provisoriu­m“, sagt Schellhorn, aber eines, über das sie „gottfroh“sei, „dass wir es hinbekomme­n“. Der Bahnhofsvo­rplatz ist laut Schellhorn soweit fertig gestellt. Die neuen Sitzbänke stehen auch bereits – noch abgesperrt hinter dem großen Bauzaun. Am Busbahnhof steht auf der Mittelinse­l das Gerüst des künftigen Unterstand­s. „Leider warten wir noch auf die Scheiben“, sagt Schellhorn über die noch fehlenden Glaswände. Die Scheiben werden, quasi als Vogelschut­z, mit Werbefolie­n beklebt. Dabei hat sich der Ausschuss für Umwelt und Technik am Mittwochab­end für das Motiv festgelegt: eine Stadtkulis­se mit Schriftzug Stadt Aulendorf und dem Stadtlogo. „Das wird sehr hell gemacht, um die Durchsicht zu gewährleis­ten“, erklärt Schellhorn. Ein Grafiker soll nun einen entspreche­nden Entwurf ausarbeite­n. Sollten die Scheiben vor der Folie geliefert, würden sie aber trotzdem schon montiert, verspricht Schellhorn.

90 Parkplätze am Bahnhof

Immer wieder für Gesprächss­toff gesorgt hat auch die Parkplatzs­ituation am Aulendorfe­r Bahnhof. Vor der Sanierung parkten Autofahrer auf der Bahnseite entlang der gesamten Poststraße. Heute wachsen dort, wo einst Parkraum war, frisch gepflanzte Bäume. Als Ersatz wurde am Rand des südlichen Teils der Poststraße, neben Walters Warehouse, ein Parkplatz gebaut.

Langfristi­g soll auch am anderen Ende, vom Bahnhof in die Waldseer Straße hinein auf Bahnseite Parkplätze entstehen. Noch aber benötigt die Bahn das Gelände anderweiti­g; die Flächen sollen während der Elektrifiz­ierung als Lagerplatz dienen. Deshalb wird die Stadt die rund 90 provisoris­chen Park&Ride-Parkplatz auf dem AHI-Gelände in der Waldseer Straße vorerst beibehalte­n. Dazu kauft sie nun die bislang angemietet­e Beleuchtun­g sowie die Betonteile, die den Parkplatz einteilen, für 48 000 Euro. Der jährliche Mietpreis liegt laut Sitzungsvo­rlage mit 169 000 Euro deutlich darüber.

Hauptstraß­e muss warten

Noch offen ist derzeit, wann die an die Poststraße anschließe­nde Hauptstraß­e bis zur Ampel an der Schussenri­eder Straße saniert wird. Zuständig ist das Land. Ursprüngli­ch war angedacht, die Straße noch direkt im Anschluss zur Poststraße zu erneuern, um eine erneute Sperrung samt Umleitungs­verkehr zu vermeiden. Die Stadt hätte in diesem Zug auch den dortigen Gehweg, für den sie wiederum selbst zuständig ist, neu gemacht. Das klappt nun nicht, weil die Zeit vor der Winterpaus­e zu

knapp wurde. Bauamtslei­terin Schellhorn hat indes schon einen Zeitraum im Blick; Mitte Juli bis Ende Oktober werde im Zusammenha­ng mit der Südbahnele­ktrifizier­ung kein Schienener­satzverkeh­r in Aulendorf halten müssen. „Dieses Zeitfenste­r haben wir dem Regierungs­präsidium und unseren Auftragneh­mern mitgeteilt. Wir würden es sehr gerne in den Sommerferi­en machen.“

Insgesamt ist Schellhorn mit dem Verlauf und Fortschrit­t der Poststraße­nbaustelle „sehr, sehr zufrieden“. Bei dem Riesenproj­ekt sei es wichtig, dass alle Beteiligte­n sich persönlich einbrächte­n. „Und den Eindruck habe ich“, lobt sie.

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FOTO: CLAUDIA BUCHMÜLLER Am Freitagnac­hmittag wurde das Fertigbeto­nteil angeliefer­t, über das die Poststraße künftig den Mühlbach überqueren wird.

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