Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Wieder ein Klassiker im Programm
2019 stehen bei den Wangener Festspielen „Der zerbrochne Krug“und „Der Zauberer von Oz“an
WANGEN (sz) - Die Festspiele Wangen werden im Sommer 2019 mit Heinrich von Kleists „Der zerbrochne Krug“erneut einen Klassiker aufführen. Der künstlerische Leiter der Festspiele und Regisseur, Peter Raffalt, will aufzeigen, dass alte Stoffe nichts von ihrer Aktualität verloren haben, heißt es in einer Mitteilung der Festspiel-Organisatoren. Das Familienstück ist mit dem „Zauberer von Oz“nach L. Frank Baum eine Geschichte mit viel Poesie, die im Kern von der Freundschaft handelt. Und darum geht’s in den Stücken:
„Der zerbrochne Krug“: Das ● Lustspiel um das korrupte Justizwesen, in dem Privates und Öffentliches vermischt werden, ist eines der bekanntesten Werke Kleists und gehört zu den meistgespielten deutschen Komödien. Im kleinen Ort Huisum ist Gerichtstag, doch dem Dorfrichter Adam passt das gar nicht. Er hat ein Loch im Kopf, sein Fuß ist verknackst und die amtliche Perücke verloren. Zu allem Ärger hat sich auch noch ein Gerichtsrat zur Revision angemeldet. Einer von der scharfen Sorte, einer der aufräumen will mit den Schlampereien in den Amtsstuben. Richter Adam ahnt, dass ihm dieser Besuch sein Amt kosten könnte, denn er hat alternative Wege gefunden, Konflikte zu lösen. Mit allen Mitteln versucht Adam, einen klassischen Prozess zu führen, doch es wird ein Prozess, in dem Egoismus, Grenzüberschreitung und Eigeninteresse die Aufklärung behindern.
Trotz des beträchtlichen Alters von rund 200 Jahren ist „Der zerbrochne Krug“unvergänglich amüsant und aktuell. Nicht zuletzt aufgrund seiner originellen und poetischen Sprache sowie der dramatischen Spannungsbögen, die eine außerordentliche Anziehungskraft ausüben. Mit seinem neuen Sprachstil der damaligen Zeit feilte Kleist an detaillierten Formulierungen und versuchte damit ein Geschehen möglichst genau und anschaulich dazustellen. Seine Werke sind geprägt von Doppeldeutigkeit und Ironie und können bis heute als furiose und einzigartige Sprachkunstwerke verstanden werden, so die Ankündigung. Kleists berühmtes Lustspiel zeigt, dass es Korruption, Machtmissbrauch, sexuelle Gewalt und deren Vertuschung immer schon gegeben hat. Und bis heute scheint dabei den Mächtigen die Fähigkeit abhandengekommen zu sein, sich ihre Schuld einzugestehen und die gerechte Strafe zu empfangen. „Der Zauberer von Oz“: Das ● Märchen erzählt die fantastische Geschichte von Dorothy, einem Mädchen, das von einem Wirbelsturm in das wunderbare Land Oz getragen wird. Doch ihr Weg zurück in die Heimat führt nur über den mächtigen Zauberer von Oz, der das Land von der sagenumwobenen Smaragdstadt aus regiert. Mit Hilfe roter Zauberschuhe und mit ihren neuen Freunden dem Strohmann, dem Blechmann und dem Löwen macht sie sich auf den abenteuerlichen Weg zum mächtigen Zauberer. „Der Zauberer von Oz“ist laut des Pressetextes eine wunderbare Geschichte von Freundschaft und einer Reise, bei der am Ende jeder das bekommt, was er sich sehnlichst wünscht, in Wirklichkeit aber schon längst besitzt.
Karten gibt es im Gästeamt Wangen, Tourist-Information, Bindstraße 10 in Wangen, Telefon 07522 / 74211, E-Mail tourist@wangen.de, und online unter www.festspiele-wangen.de.