Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Aulendorf will mit neuer EDV Geld sparen
Die Wirtschaftspläne der Aulendorfer Eigenbetriebe sind beschlossen.
AULENDORF - Die Planung eines Parkkonzepts, modernere EDV, die Reparatur von Wasserleitungen, der Unterhalt des Bürgerbusses: auch in den Eigenbetrieben der Stadt Aulendorf stehen in diesem Jahr Aufgaben an. Der Gemeinderat hat die jeweiligen Wirtschaftspläne jüngst mehrheitlich beschlossen.
Betriebshof
Parkanlagen pflegen, Räumdienst bei Schnee und Eis oder Reparaturen an städtischen Gebäuden: der Betriebshof der Stadt wird an vielen Orten gebraucht. Das kostet Geld, allem voran für die Gehälter der Mitarbeiter (gute 770 000 Euro), aber auch für den Unterhalt des Maschinen- und Fuhrparks (35 000 Euro). In diesem Jahr will die Stadt Aulendorf ihren Betriebshof zudem in Sachen elektronische Datenverarbeitung besser ausstatten. Dann sollen Bauhofmitarbeiter ihre Stundenaufschriebe digital direkt selbst in die entsprechende Software einspielen können. Bislang notieren die Mitarbeiter händisch und reichen die Papierschreiben im Bauamt ein. Dort ist eine Mitarbeiterin damit beschäftigt, diese dann in die Software zu übertragen. Jetzt soll ein neues Modul bei der Finanzsoftware gekauft werden, das diesen Schritt unnötig macht. Die Stadt geht davon aus, dass die Bauamtsmitarbeiterin dann 40 Prozent ihrer Arbeitszeit einsparen und Zeit für andere Aufgaben haben wird – „sofern im Programm alles optimal läuft“, wie es im Bericht zum Wirtschaftsplan der Betriebswerke Aulendorf, Zweig Betriebshof, heißt. Dort sind für das neue Modul 30 000 Euro veranschlagt.
Abwasserbeseitigung
Im Bereich Abwasserbeseitigung muss die Stadt neue Schulden machen, um die anstehenden Investitionen zu stemmen. Dazu gehören etwa die Erschließung des Baugebiets Tafelesch in Zollenreute (909 000 Euro) und die Betonsanierung des Belebungsbeckens in der Kläranlage (400 000 Euro). Es ist eine Kreditaufnah- me von 2,5 Millionen Euro dafür vorgesehen.
Wasserversorgung
Die Stadtwerke Aulendorf versorgen mit dem Betriebszweig Wasserversorgung die Kernstadt mit Trinkund Brauchwasser. Die Ortsteile Blönried, Tannhausen, Zollenreute sowie weitere Teile der Kernstadt werden vom Wasserversorgungsverband Obere Schussentalgruppe mit Sitz in Bad Waldsee versorgt. Die Stadtwerke fördern nicht selbst Trinkwasser, sondern sie kaufen es vom Wasserversorgungsverband Schussen-Rotachtal. Ausnahme ist dabei Ebisweiler, das Wasser für die- sen Weiler bezieht die Stadt von der Wasserversorgung Atzenberg mit Sitz in Ebersbach-Musbach. An wesentlichen Investitionen stehen 2019 etwa die Erneuerung der Asbestzementleitung im Schulgässle für 146 000 Euro an.
Bürgerbus
Der Bürgerbus ging noch Ende vergangenen Jahres an den Start. Wie genau sich sein Betrieb entwickelt ist noch schwer abschätzbar, ein Nachtrag könne zu gegebener Zeit erforderlich werden, heißt es im Vorbericht des Wirtschaftsplans für diesen Betriebszweig der Stadtwerke. An Erträgen sind 7700 Euro eingestellt, vor allem aus Fahrkartenverkäufen und dem Zuschuss des Bürgerbusvereins für die Anschaffung. Für Treibstoff, Abschreibungen und die Verwaltung rechnet die Stadt mit 21 650 Euro Kosten. Die Stadt geht von einem Zuschuss in Höhe von 17 850 Euro aus.
Tourismus
Der Eigenbetrieb Tourismus verwaltet das Steege-Bad, die Minigolfanlage und den Kurpark. Er setzt auch die Konzepte zur Belebung des Tagestourismus um. Haupteinnahmequelle des Eigenbetriebs ist die Kurtaxe, 2019 ist diese mit Einnahmen von 181 000 Euro veranschlagt. 50 000 Euro sollen aus dem Badebetrieb Am Steegersee kommen, 32 000 Euro aus dem Schloss- und Kinderfest – letzteres allerdings auch aus geplanten Ausgaben von 53 000 Euro. Deutlich mehr Geld als im Vorjahr sind für den Kurpark eingeplant; 100 000 Euro (im Vorjahr 60 000 Euro). Hintergrund ist laut Vorbericht, dass es dort erhebliche Probleme mit einem Schädling, dem Buchsbaumzünsler, gibt. Zudem soll mit der Planung für ein Parkkonzept begonnen werden. Für den Unterhalt der Minigolfanlage sind 20 000 Euro eingestellt. 6000 Euro sind für eine mögliche Kulturförderung eingestellt. Neue Mitarbeiter an der Information schlagen sich in höheren Personalkosten nieder: 184 000 Euro gegenüber 145 000 Euro im Vorjahr.