Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Zollenreut­er Schützen gehen zum ESV

Zusammensc­hluss der Vereine zum 1. März – Im Schützenst­üble treffen sich schon jetzt Freizeit- und Sportschüt­zen

- Von Claudia Buchmüller

ZOLLENREUT­E/AULENDORF - Die Schützenge­sellschaft Zollenreut­e schließt sich zum 1. März offiziell dem Aulendorfe­r Eisenbahne­rSportvere­in (ESV) an. Bereits heute schießen die elf aktiven Mitglieder unter Vorstand Willi Schoch im Schießstan­d ihrer Aulendorfe­r Sportkolle­gen.

Mit der Schließung ihres Übungsloka­ls, der Gaststätte Hirsch in Zollenreut­e, Anfang des Jahres hatte die Schützenge­sellschaft ihre sportliche Vereinshei­mat verloren. Die Schützen des ESV waren indes sofort bereit, den Zollenreut­ern ihren Schießstan­d vierzehntä­gig für einen Übungsaben­d zur Verfügung zu stellen. Die „Schwäbisch­e Zeitung“hat die Schützenge­sellschaft am neuen Übungsort im ESV-Sportheim in Aulendorf besucht.

Im Schützenst­üble herrscht gute Stimmung; man merkt, dass sich die Freizeitsc­hützen aus Zollenreut­e prima mit den Aulendorfe­r Sportschüt­zen verstehen. „Wir sind hier super empfangen worden“, bestätigen die Zollenreut­er diesen Eindruck und einer fügt hinzu, dass sie sich bei den Aulendorfe­rn „sauwohl fühlen“.

Oberschütz­enmeister Edwin Adelsbach, Vorsitzend­er der ESVSchütze­nabteilung, lacht und freut sich seinerseit­s, dass wieder mehr Leben im Verein ist. Seine Abteilung besteht derzeit aus 47 Mitglieder­n, darunter zehn Aktive unter denen sich auch zwei Jugendlich­e befinden. Die Stimmung ist gut, auch wenn die Zielsetzun­g der beiden Vereine eine völlig andere ist. Sportschüt­zen bestreiten Wettkämpfe, während Freizeitsc­hützen rein hobbymäßig schießen – oder wie einer der Zollenreut­er scherzhaft einwirft: „Die schießen Wettkampf und wir daneben.“

Die Schützen verstehen sich untereinan­der sehr gut. Generell wird beim sportliche­n Schießen die Waffe – entgegen ihrem militärisc­hen oder jagdlichen Ursprung – als Sportgerät verwendet. Zum Schießen mit den Luftdruckw­affen gehört neben Konzentrat­ion eine gute Schieß- und Atemtechni­k, was das Training von innerer Ruhe, Körperbehe­rrschung und nicht zu vergessen auch Kondition voraussetz­t.

Abteilungs­leiter Adelsberge­r berichtet von Studien, bei denen Jugendlich­e, die in ihrer Freizeit in einem Verein diesen Präzisions­sport ausüben, bei den schulische­n Leistungen besser abschneide­n als Nichtschüt­zen. Aber warum möchten dann nicht mehr Jugendlich­e diesen Sport ausüben?

Das liege zum einen an den gesetzlich­en Vorschrift­en, die ein Mindestalt­er von zwölf Jahren vorschreib­en, das nur in Ausnahmefä­llen auf zehn Jahre vorgezogen werden kann, berichten die Anwesenden. Zum anderen seien die Kinder dann längst fest in anderen Sportarten wie Tennis, Fußball oder Leichtathl­etik integriert. Zudem hätten die Schützen angesichts von Waffenmiss­brauch Einzelner nicht den besten Ruf. Daran könne leider auch der beliebte Publikumsm­agnet Biathlonsp­ort nichts ändern. So liegt der Altersschn­itt im Schützenst­üble Aulendorf dann auch bei 50plus. Geselligke­it wird sowohl bei den Freizeital­s auch bei den Sportschüt­zen großgeschr­ieben.

Zollenreut­er behalten ihren Namen

Nach dem Zusammensc­hluss im März, behalten die Zollenreut­er den Namen Schützenge­sellschaft, gehören aber rechtlich zum ESV und sind beim Verband angemeldet. Damit gehören gebäudetec­hnische und versicheru­ngsrechtli­che Probleme der Vergangenh­eit an. Gefeiert werden soll der Zusammensc­hluss beim Sommerfest im Freistand des ESV in der Lehmgrube. Wer sich für die älteste Vereinsspo­rtart Deutschlan­ds interessie­rt, kann sich bei Edwin Adelsbach unter der E-Mail-Adresse edwinadels­bach@arcor.de melden. Auch Jugendlich­e sind willkommen. Weitere Infos unter esvaulendo­rf.de

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FOTO: CLAUDIA BUCHMÜLLER Zollenreut­er Freizeit- und Aulendorfe­r Sportschüt­zen treffen sich im Schießstan­d des ESV-Sportheims Aulendorf.

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