Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Integrationskonzept soll Weg weisen
Handlungsempfehlungen werden ingesamt in sechs Bereichen gegeben.
AULENDORF - Was heißt eigentlich Integration? Wohin sollen die Integrationsbemühungen einer Gemeinde führen und wie sind die Ziele zu erreichen? All diesen Fragen ist der Integrationsbeirat der Stadt Aulendorf unter Vorbereitung von der Integrationsbeauftragten Sonja Hummel und dem Helferkreis Asyl Aulendorf nachgegangen. Herausgekommen ist ein Integrationskonzept. Der Gemeinderat hat dem Papier, das einen strategischen Rahmen für den weiteren Integrationsprozess geben soll, nun zugestimmt.
In dem Konzept sind in fünf Handlungsfeldern auch konkrete Vorschläge gemacht. Es soll bei kommunalpolitischen Entscheidungen als Handlungsleitfaden dienen. „Wir haben einen guten Weg eingeschlagen und gemeinsam mit dem Helferkreis schon einiges erreicht“, zieht Bürgermeister Matthias Burth ein Fazit zu bisherigen Integrationsbemühungen der Stadt. Er sehe Aulendorf, trotz noch anstehender Aufgaben, als Stadt mit einem Integrationskonzept in einer Vorreiterrolle. In Aulendorf sind derzeit 283 Geflüchtete in der Anschlussunterbringung untergebracht. Das Integrationskonzept bezieht indes nicht nur diese Personengruppe, sondern auch andere Aulendorfer mit Migrationshintergrund mit ein.
So sieht es etwa das Handlungsfeld „Verwaltung und Politik“vor, dass die Stadt eine Mappe für Neubürger mit Migrationshintergrund auflegt. Dafür sollen aber auch Sprachkenntnisse des Verwaltungspersonals bekannt sein, um genutzt werden zu können. Im Handlungsfeld „Arbeit und Ausbildung“geht es etwa darum, verschiedene Akteure weiter zu vernetzen, den Bewerbungsmappen-Check beizubehalten, genauso wie die Stellen etwa am Betriebshof für Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund. Im Bereich „Sprache und Bildung“setzt die Stadt darauf, die Zweisprachigkeit von Kindern durch Ehrenamtliche zu fördern und Eltern stärker bei Schulveranstaltungen einzubinden.
Leerstand soll vermieden werden
Im Handlungsfeld „Wohnen und Stadtentwicklung“geht es darum, die Wohnraumoffensive fortzusetzen, neue Konzepte für generationenübergreifendes Wohnen zu fördern oder genossenschaftliche Konzepte zu berücksichtigen, aber auch darum, keinen Leerstand ungenutzt zu lassen. „Gesellschaft, Gesundheit, Sport“heißt das sechste Handlungsfeld. Um Zugezogenen mit Migrationshintergrund in diesem Bereich eine Teilhabe zu ermöglichen, sollen etwa geförderte Sportprojekte angeboten werden, wie der bereits etablierte Schwimmkurs für Kinder. Aber auch Schnupperkurse in Vereinen fallen in diesem Bereich. Kontakte zu Ärzten oder Beratungsstellen sollen gegebenenfalls in mehrsprachigen Flyern bekannt gemacht werden. Interkulturelle Begebungen soll es etwa auch am Stadtfest geben, wo verschiedene kulturelle Gruppen die Möglichkeit haben, einen Stand anzubieten.