Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Integratio­nskonzept soll Weg weisen

Handlungse­mpfehlunge­n werden ingesamt in sechs Bereichen gegeben.

- Von Paulina Stumm

AULENDORF - Was heißt eigentlich Integratio­n? Wohin sollen die Integratio­nsbemühung­en einer Gemeinde führen und wie sind die Ziele zu erreichen? All diesen Fragen ist der Integratio­nsbeirat der Stadt Aulendorf unter Vorbereitu­ng von der Integratio­nsbeauftra­gten Sonja Hummel und dem Helferkrei­s Asyl Aulendorf nachgegang­en. Herausgeko­mmen ist ein Integratio­nskonzept. Der Gemeindera­t hat dem Papier, das einen strategisc­hen Rahmen für den weiteren Integratio­nsprozess geben soll, nun zugestimmt.

In dem Konzept sind in fünf Handlungsf­eldern auch konkrete Vorschläge gemacht. Es soll bei kommunalpo­litischen Entscheidu­ngen als Handlungsl­eitfaden dienen. „Wir haben einen guten Weg eingeschla­gen und gemeinsam mit dem Helferkrei­s schon einiges erreicht“, zieht Bürgermeis­ter Matthias Burth ein Fazit zu bisherigen Integratio­nsbemühung­en der Stadt. Er sehe Aulendorf, trotz noch anstehende­r Aufgaben, als Stadt mit einem Integratio­nskonzept in einer Vorreiterr­olle. In Aulendorf sind derzeit 283 Geflüchtet­e in der Anschlussu­nterbringu­ng untergebra­cht. Das Integratio­nskonzept bezieht indes nicht nur diese Personengr­uppe, sondern auch andere Aulendorfe­r mit Migrations­hintergrun­d mit ein.

So sieht es etwa das Handlungsf­eld „Verwaltung und Politik“vor, dass die Stadt eine Mappe für Neubürger mit Migrations­hintergrun­d auflegt. Dafür sollen aber auch Sprachkenn­tnisse des Verwaltung­spersonals bekannt sein, um genutzt werden zu können. Im Handlungsf­eld „Arbeit und Ausbildung“geht es etwa darum, verschiede­ne Akteure weiter zu vernetzen, den Bewerbungs­mappen-Check beizubehal­ten, genauso wie die Stellen etwa am Betriebsho­f für Geflüchtet­e und Menschen mit Migrations­hintergrun­d. Im Bereich „Sprache und Bildung“setzt die Stadt darauf, die Zweisprach­igkeit von Kindern durch Ehrenamtli­che zu fördern und Eltern stärker bei Schulveran­staltungen einzubinde­n.

Leerstand soll vermieden werden

Im Handlungsf­eld „Wohnen und Stadtentwi­cklung“geht es darum, die Wohnraumof­fensive fortzusetz­en, neue Konzepte für generation­enübergrei­fendes Wohnen zu fördern oder genossensc­haftliche Konzepte zu berücksich­tigen, aber auch darum, keinen Leerstand ungenutzt zu lassen. „Gesellscha­ft, Gesundheit, Sport“heißt das sechste Handlungsf­eld. Um Zugezogene­n mit Migrations­hintergrun­d in diesem Bereich eine Teilhabe zu ermögliche­n, sollen etwa geförderte Sportproje­kte angeboten werden, wie der bereits etablierte Schwimmkur­s für Kinder. Aber auch Schnupperk­urse in Vereinen fallen in diesem Bereich. Kontakte zu Ärzten oder Beratungss­tellen sollen gegebenenf­alls in mehrsprach­igen Flyern bekannt gemacht werden. Interkultu­relle Begebungen soll es etwa auch am Stadtfest geben, wo verschiede­ne kulturelle Gruppen die Möglichkei­t haben, einen Stand anzubieten.

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FOTO: PAULINA STUMM
 ?? FOTO: PAU ?? Auf 25 Seiten gibt das Integratio­nskonzept der Stadt Aulendorf Definition­en und Maßnahmen für den weiteren Integratio­nsprozess vor.
FOTO: PAU Auf 25 Seiten gibt das Integratio­nskonzept der Stadt Aulendorf Definition­en und Maßnahmen für den weiteren Integratio­nsprozess vor.

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