Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
VfB kann Play-offs nicht mehr erreichen
Fünfsatzsieg der Häfler Volleyballer in der Champions League über Ljubljana
FRIEDRICHSHAFEN - Der Drops war schon knapp 24 Stunden zuvor gelutscht, die Luft im Grunde genommen raus aus dem vorletzten Gruppenspiel des VfB Friedrichshafen in der Champions League bei Ach Volley Ljubljana. Der Grund: Am Dienstagabend holte das Team aus Chaumont als Gruppenzweiter vor heimischer Kulisse gegen den Primus aus St. Petersberg bei der Fünfsatzniederlage einen Punkt – womit die Chancen der Häfler Volleyballer als Gruppendritter aufs Erreichen der Play-offs gegen null sanken.
Dennoch legten sich die Gäste vom Bodensee am Mittwochabend mächtig ins Zeug, um zumindest das Rückspiel gegen den slowenischen Vertreter in der europäischen Königsklasse für sich zu entscheiden – was am Ende glückte. 3:2 (21:25, 25:22, 25:16, 22:25, 15:7) stand es nach mehr als zwei Stunden Spielzeit für die Mannschaft von VfB-Cheftrainer Vital Heynen.
Bis auf den dritten Durchgang und den Tiebreak, welche die Häfler Volleyballer klar für sich verbuchen konnten, verlief die Partie auf Augenhöhe. Mit Rafael Redwitz im Zuspiel, Daniel Malescha über Diagonal, Andreas Takvam und Jakob Günthör (Mitte), Robert Aciobanitei und Michal Petras (Außen) sowie Markus Steuerwald, der sich auf der Liberoposition erstmals nicht permanent mit Thilo Späth-Westerholt abwechselte, starteten die Häfler in den ersten Durchgang.
Dort wechselte die Führung zunächst munter hin und her, garniert von zahlreichen Aufschlagfehlern der VfB-Spieler. Und der von Heynen gerne ins Feld geführte Videobeweis musste gleich viermal herhalten. Kurz nach dem 15:15 setzten sich die Hausherren schnell bis auf 24:19 ab und verwerteten den dritten Satzball.
Annahme stabilisiert
Umgekehrt lief es in Durchgang zwei: Früher als im ersten Satz nahm Heynen jetzt Thilo Späth-Westehrholt für Petras ins Spiel, um die Annahme – vor allem gegen die Hammeraufschläge des Topscorers des Abends, Timofii Poluian – zu stabilisieren. Das gelang halbwegs. Und auch sonst war auf die Häfler Ersatzbank Verlass. Nachdem der für Malescha eingewechselte Bartjomiej Boladz den VfB durch prächtige Offensivaktionen bis zum 19:19 im Spiel gehalten hatte, drehten die Häfler auf und enteilten. Ein Schnellangriff von Günthör bescherte den Ausgleich nach Sätzen.
Leichtes Spiel hatte der VfB im dritten Satz – jedoch erst, nachdem man einen völlig verschlafenen Start erwischte (1:4, 3:6) und bis zum 13:13 einem Rückstand hinterher lief. Danach machten die Slowenen gerade noch drei Punkte. Den Häflern gelang in dieser Phase fast alles, den Gastgebern so gut wie gar nichts mehr (26:15).
Hart umkämpft war kurz darauf der vierte Satz, mit dem glücklicheren Ende für Ljubljana. Somit stand es 2:2, womit endgültig klar war, dass man Chaumont auch nach Punkten in der Gruppenphase nicht mehr das Wasser wird reichen können. Nahezu kampflos holte der VfB schließlich den Tiebreak. Doch war da der Drops ohnehin längst gelutscht.
Am Donnerstag wurde bekannt, dass die Max-Schmeling-Halle in Berlin erstmals Austragungsort für die Endspiele der Frauen und Männer in der CEV Champions League Volley 2019 sein wird. Aufgeschlagen wird am 18. Mai.