Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
40 Milliarden Euro vom Bund für Kleinfirmen
Notfonds soll Existenzängste verringern – Soforthilfen auch aus Baden-Württemberg und Bayern
BERLIN/STUTTGART/BRÜSSEL (dpa/ tja) - Die Regierungen in Bund und Ländern sowie Notenbanken stemmen sich in der Corona-Krise mit Macht gegen eine drohende Pleitewelle und Verwerfungen an den Finanzmärkten. Angesichts von Existenznöten bei Solo-Selbstständigen und Kleinstfirmen plant die Bundesregierung ein Hilfspaket von über 40 Milliarden Euro. Weitere Maßnahmen könnten nötig sein. Die Europäische
Zentralbank weitete ihr Anleihenkaufprogramm drastisch auf 750 Milliarden Euro bis mindestens Ende 2020 aus.
Viele Solo-Selbstständige und kleine Firmen fürchten derzeit um ihre Existenz – etwa Musiker, Fotografen, Künstler, Heilpraktiker, Dolmetscher oder Pfleger. Viele Geschäfte mussten schließen, Messen, Veranstaltungen und Konzerte wurden abgesagt. Geplant sind nun direkte Zuschüsse und Darlehen. Insgesamt geht es um ein Volumen von über 40 Milliarden Euro. Das Hilfspaket soll, so hieß es in Regierungskreisen, zügig auf den Weg gebracht werden. Nächste Woche werde zunächst das Kabinett die Hilfen beschließen, dann der Bundestag den Notfonds verabschieden.
Details sind noch offen, im Gespräch sind aber Zuschüsse von 9000 bis 10 000 Euro für Firmen bis fünf Beschäftigte und bis zu 15 000 Euro für Firmen bis zehn Beschäftigte – für eine Dauer von bis zu drei Monaten. Der Bundesverband der Freien Berufe mahnte schnelle und unbürokratische Hilfen an.
Auch mehrere Bundesländer legen Hilfsprogramme auf. BadenWürttemberg will 6,2 Milliarden Euro bereitstellen, Bayern hatte ein zehn Milliarden Euro schweres Hilfspaket beschlossen.