Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Die Hilfsbereitschaft der Menschen ist ein Anker in der Krise
In Zeiten der Krise zeigt sich der Charakter der Menschen – das wusste schon der verstorbene Altbundeskanzler Helmut Schmidt.
So ist es besonders erfreulich und beeindruckend, wie sich in Zeiten der Verunsicherung, Unklarheiten und Ängste die enorme Hilfsbereitschaft der Menschen in Oberschwaben und speziell auch in Aulendorf und in Bad Waldsee zeigt. Neben den vielen Einkaufshilfen, wie beispielsweise von der Thomasund St.-Martin-Kirchengemeinde in Aulendorf, macht das die neu gegründete Facebookgruppe „We Care – Aulendorf, Bad Waldsee und Umgebung“mit bereits mehr als 300 Mitgliedern deutlich.
Insgesamt ist derzeit eine enorme Solidaritätsbewegung zu beobachten. Menschen rücken zusammen (auch wenn aktuell nur symbolisch), Nachbarn lernen sich unter Umständen in der Krise erstmals kennen, es wird viel telefoniert oder über Smartphone-Nachrichten kommuniziert. Alle sitzen im selben Boot – dieses „Wir“-Gefühl scheint den Menschen in der heutzutage oft schnelllebigen und mitunter rücksichtslosen Zeit zuletzt abhandengekommen zu sein. Neben der sich erholenden und zur Frühlingszeit sprießenden Natur ist das ein positiver Effekt der Corona-Situation – und ein Anker in der Krise.
Eine weitere gute Nachricht: Die Stadt Bad Waldsee hat nach der überraschenden Absage Ole Münders kurz vor Jahreswechsel die Nachfolge für das Amt des Ersten Beigeordneten erfolgreich geregelt. Vom Gemeinderat gewählt wurde am Dienstagabend Monika Ludy-Wagner. Sie schaffte es im zweiten Anlauf und setzte sich gegen die zweite Bewerberin Bettina Schön durch. Damit konnte eine bedeutsame Führungsposition im Waldseer Rathaus neu besetzt werden. Angesichts der zu bewältigenden Aufgaben eine wichtige Entwicklung in der Kurstadt. Denn nicht nur der Terminkalender von Noch-Bürgermeister Roland Weinschenk ist seit dem Ausscheiden von Thomas Manz als Flügelmann des Bürgermeisters (oder „Vize-Admiral“, wie er bei seiner Verabschiedung selbst sagte) seit drei Monaten noch voller als sonst, insgesamt arbeitet die Verwaltung (verstärkt durch Corona) an der Belastungsgrenze.
Ein schönes Wochenende Ihnen und bleiben Sie gesund!