Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Kirchengemeinderatswahl planmäßig ausgezählt
Höchste Wahlbeteiligung in Michelwinnaden – Stimmengleichheit: In Haisterkirch musste das Los entscheiden
BAD WALDSEE - Trotz Corona-Krise ist die Kirchengemeinderatswahl in der Seelsorgeeinheit Bad Waldsee ohne Komplikationen über die Bühne gegangen. Die Ergebnisse dieser reinen Briefwahl lagen am späten Sonntagabend vor und wurden den insgesamt 46 Kandidaten der vier Kirchengemeinden telefonisch mitgeteilt. Stimmenköniginnen ihrer Gemeinden wurden Maria Hirthe in Bad Waldsee (1058 Stimmen), Franziska Tessling (559) in Reute, Heidrun Haibel (356) in Haisterkirch und Gabriele Geray (167 Stimmen) in Michelwinnaden. Die höchste Wahlbeteiligung wurde mit 50 Prozent in Michelwinnaden erzielt – die niedrigste mit knapp 25 Prozent in der Kernstadt.
Mit der Stimmauszählung haben die vier Gemeinden am frühen Sonntagnachmittag begonnen – dieses Mal unter Einhaltung des gebotenen Sicherheitsabstandes in den Wahllokalen. So durften aufgrund der behördlichen Corona-Vorgaben in St. Peter maximal 19 Wahlhelfer im großen Saal des katholischen Gemeindehauses und im Nebenraum tätig werden. Und so nahmen auf Aufforderung des Wahlausschuss-Vorsitzenden Siegfried Nold jeweils nur zwei Personen zum Auszählen an den Tischen Platz. Die Corona-Risikogruppe „70+“wurde durch junge Helfer von den Ministranten ersetzt.
Diese erstmals als reine Briefwahl abgehaltene Wahl brachte es nach Angaben von Stefan Werner mit sich, dass mehr ungültige Wahlbriefe und Stimmzettel abgegeben wurden als bei früheren Wahlen mit persönlicher Stimmabgabe. „Manchmal fehlte die
Unterschrift, einige vergaßen den roten Gesamtumschlag oder es wurden mehr Stimmen vergeben als zulässig“, berichtete der Pfarrer. Kuriosum in Haisterkirch: Nach dem Auszählen stellte sich dort heraus, dass die Kandidaten Ulrike Appenmaier und Paul Mayer mit jeweils 181 exakt die gleiche Stimmenanzahl erhielten beim letzten Listenplatz. „In diesem Fall musste das Los entscheiden – das war für mich auch ein Novum“, bekannte Werner. Mayer wurde gewählt, Appenmaier ist erste Ersatzkandidatin. In allen vier Gemeinden schafften übrigens gleich mehrere neue Kandidaten den Einzug in die Räte.
Mit der Wahlbeteiligung und dem damit verbundenen Engagement in Sachen „Mitbestimmung an der Kirchenbasis“sind Werner und sein Kollege Thomas Bucher zufrieden. Die kleinste Gemeinde Michelwinnaden hatte mit 50 Prozent die Nase vorn, gefolgt von Haisterkirch mit 46,5 Prozent. In Reute-Gaisbeuren füllten 32 Prozent der Wahlberechtigten ihre Briefwahlunterlagen aus – in Bad Waldsee waren es nur 24,6 Prozent. „Nach Einschätzung unserer Wahlvorstände sind diese Zahlen vergleichbar mit den vorangegangenen Wahlen und liegen teilweise sogar darüber – das ist sehr erfreulich“,
Kirchengemeinde St. Peter Bad Waldsee (6167 Wahlberechtigte, Wahlbeteiligung: 24,6 Prozent): Die gewählten zwölf Kandidaten in der Reihenfolge der erhaltenen Wählerstimmen: Maria Hirthe (1058 Stimmen), Silvia Graeve (1057), Philipp Greiner (1024), Ulrich Gassner (1015), Irmgard Fakler (1007), Christine Fluhr (1006), Johannes Hepp (985), Christian Hinder (959, neu), Hildegard Niedergesäss (906), Ana Matt (890), Christine Emmendörfer-Vialatte (870, neu) und Blanka Maria Rundel (853, neu). Ersatzkandidaten sind: Clemens Frede (728), Franz Vogel (588) und Anja Serfontain (550).
Kirchengemeinde St. Peter und Paul Reute-Gaisbeuren (2306 Wahlberechtigte, Wahlbeteiligung: 32 Prozent):
Die gewählten zehn Kandidaten: Franziska Tessling (559), Ralf Schumann (542), Volker Schumacher (523), Martina Maucher (484), Marion Bucher (482, neu), Alexius Rehbein (460), Anne Rose Herm (434, neu), Ulrich Nold (410, neu), Regina Weggenmann (409,
betont Werner. Selbst in der CoronaKrise seien die Gläubigen zur Wahl gegangen und hätten die Kandidaten entsprechend unterstützt.
Aufgrund behördlicher Vorgaben während der Corona-Krise können die konstituierenden Sitzungen der vier neuen Kirchengemeinderäte erst zwischen 15. Juni und 31. Juli neu) und Lucia Geray (392). Ersatzkandidaten sind Roland Spöcker (356, neu), Leonhard Pitas (355) und Irmgard Jacob (295 neu).
Kirchengemeinde St. Johannes Baptist Haisterkirch (943 Wahlberechtigte, Wahlbeteiligung: 46,5 Prozent):
Die gewählten acht Kandidaten: Heidrun Haibel (356), Claudia Waibel (352, neu), Rolf Heber (336), Waltraud Ruf (329), Peter Fluhr (292), Ulrich Sproll (270), Petra Holzmüller (250, neu) und Paul Mayer (181, neu). Ersatzkandidaten sind: Ulrike Appenmaier (181, neu); Bettina Daiber (160, neu); Stephanie Fluhr (137, neu).
Kirchengemeinde St. Johannes Evangelist Michelwinnaden (447 Wahlberechtigte, Wahlbeteiligung: 50 Prozent):
Die gewählten sechs Kandidaten: Gabriele Geray (167 Stimmen), Stefan Fischer (161, neu), Markus Gebele (159), Martina Spähn (155), Günther Hengge (147, neu) und Berta Rastic (147). Ersatzkandidatin ist Johanna Romer (101, neu). (saz)
stattfinden. Daher bleiben die amtierenden Gremien in Bad Waldsee nach Angaben Werners noch bis mindestens Mitte Juni im Amt. Diözesanweit werden die Ergebnisse dieser Kirchengemeinderats- und Pastoralwahl 2020 ohnehin erst am Montag, 6. April, offiziell bekannt gegeben.