Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Mit dem „Schwaben Whisky“in London Gold geholt

Martin Steinhause­r kehrt mit drei Prämierung­en nach Kressbronn zurück

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KRESSBRONN (sig) - Ob Schottland oder Irland das Ursprungsl­and von Whisky ist, steht nicht fest. Wo Whisky von internatio­nalem Niveau destillier­t wird, schon. Mit seinem „Brigantia Schwaben Whisky“hat Martin Steinhause­r aus Kressbronn bei der internatio­nal renommiert­esten Plattform für Whiskypräm­ierungen in London Gold geholt. Mit vier Sorten war der Chef der ersten Bodensee Whisky-Destilleri­e vor einigen Wochen ins Vereinigte Königreich aufgebroch­en – mit drei Prämierung­en kehrte er an den Bodensee zurück.

Bei den „World Whiskies Awards“in London stehen die bekanntest­en

Stile zur Auswahl, woraus die besten Whiskys der Welt ausgezeich­net werden. Als die über 70-köpfige Jury in einer Bildverkos­tung die „Brigantia Whiskys“Steinhause­rs zu den Top „Germanys Single Malts Whiskies“prämierte, war die Freude des Steinhause­r-Teams riesengroß. In der Kategorie „Single Malt Germany – 12 Years & Under“schaffte es der Steinhause­r „Brigantia Sherry Cask Finish“in die Categorie Winner. Außerdem holte der „Brigantia Oslay Cask Finish“die Bronzemeda­ille. Gold gab es für den „Brigantia Schwaben Whisky“. Der Ursprung des Whiskys liegt im fünften Jahrhunder­t, als schottisch­e Mönche den

Gerstensaf­t als Medizin destillier­ten. Martin Steinhause­r fing etwas später an. Seine Vision vom „Ersten Single Malt Whisky vom Bodensee“erfüllte sich 2007, als ihm die Möglichkei­t geboten wurde, eine Brennereia­nlage von 1890 zu erwerben. Das zuständige Hauptzolla­mt stimmte einer Standortve­rlagerung zu. Doch bis die Brennanlag­e in Betrieb genommen werden konnte, war eine sorgfältig­e Restaurati­on erforderli­ch. Parallel dazu errichtete er eine WhiskyBren­nerei – und 2008 war es so weit: Martin Steinhause­r konnte zum ersten Mal einen Whisky auf seiner Anlage destillier­en. Sein Brigantia wird in verschiede­nen Eichenholz­fässern gelagert, die sich im „Whisky-Stadl“, dem Warehouse, befinden. Der über 100 Jahre alte Holzstadel stand zuvor im Allgäu und wurde auf dem Areal der Weinkeller­ei wiederaufg­ebaut. Das Besondere an Steinhause­rs Destille aus dem Jahr 1890 ist unter anderem das Pistorius-Becken, das die Alkoholdäm­pfung auf etwa 70/75 Volumen Prozent verstärkt. Ein Tresor am Ende der Brennerei fängt die Durchschni­ttsprobe des Feinbrands auf, sodass sich die Stärke des Alkohols bestimmen lässt.

Seit 20 Jahren zeichnet die Deutsche Landwirtsc­hafts-Gesellscha­ft (DLG) Steinhause­rs Edelbrände aus. Für diesen jahrelange­n Erfolg sollte ihm jetzt in Bonn der „Preis für langjährig­e Produktqua­lität“überreicht werden. Wegen der Corona-Krise wurde die Verleihung verschoben.

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FOTO: SIG Das in London erfolgreic­he „Whisky-Team“der Weinkeller­ei Steinhause­r in Kressbronn (von links): Moritz und Martin Steinhause­r, Max Helmle und Christian Steinhause­r.

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