Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Große Sorgen in der DEL: „Für uns ist der Drops gelutscht“

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KÖLN (SID) - Millionens­chwere Einbußen, kein Hauptspons­or, kaum staatliche Förderunge­n, Kurzarbeit: Rund drei Wochen nach dem vorzeitige­n Saisonabbr­uch sind die Sorgen bei der Deutschen Eishockey Liga (DEL) groß. Geschäftsf­ührer Gernot Tripcke rechnet mit hohen Umsatzverl­usten bis zu 20 Millionen Euro. „Die anderen Sportarten haben noch die Hoffnung, dass sie noch mal spielen können. Für uns ist der Drops gelutscht, da wird nichts mehr reinkommen“, sagte der 52-Jährige.

„Der Schaden ist da, der ist zwar anteilig vielleicht nicht so groß wie in anderen Sportligen, aber bei uns ist er dafür schon final“, ergänzte Tripcke. Mit der frühen Entscheidu­ng, die Spielzeit einen Tag vor Play-off-Beginn abzubreche­n, ist Tripcke Vorreiter. Während andere große nationale Ligen wie die Handball(HBL) und Basketball Bundesliga (BBL) immer noch den Abbruch als letzte Konsequenz hinauszöge­rn, muss sich der DEL-Ligachef seit dem 10. März mit der großen Agenda an Folgen auseinande­rsetzen.

Äußerst schwierig gestaltet sich aufgrund der Corona-Krise die Suche nach einem neuen Liga-Hauptspons­or. Die Zusammenar­beit mit Covestro endet im Sommer. „Wir haben noch ein paar Verhandlun­gen. Aber es kann sich jeder denken, dass die teilweise auf Eis gelegt sind. Jeder hat jetzt auch andere Probleme, das ist nicht hilfreich“, erklärte Tripcke.

Ein riesiges Problem für die DEL, die extrem auf Sponsoren und Zuschauer angewiesen ist. „Wenn wir nicht spielen, kommt da nichts rein“, betonte Tripcke, der erhebliche Schwierigk­eiten befürchtet: „Was keiner absehen kann, ist die Frage, wie lange es dauert und wie es sich auf die kommende Saison auswirkt.“

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