Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Großer Andrang auf dem Wochenmark­t

Abstand wird fast immer eingehalte­n – Zuversicht verbindet Marktbesch­icker und -besucher

- Von Claudia Buchmüller

AULENDORF - Es ist Donnerstag­morgen, 9 Uhr, und mit zehn Grad Celsius noch relativ frisch auf dem Wochenmark­t in Aulendorf. Dennoch lässt sich der Frühling nicht mehr verleugnen. Locken doch gleich beim ersten Stand auf dem Schlosspla­tz bunte Frühjahrsb­lüher, Zweige von Weidenkätz­chen und österliche Blumengest­ecke zum Kauf.

Wie Marktmeist­erin Sylvia Funk von der Stadtverwa­ltung Aulendorf der „Schwäbisch­en Zeitung“berichtet, haben aufgrund von Corona einige Stände abgesagt oder sind in der Osterwoche auf größeren Wochenmärk­ten. Die acht verblieben­en habe sie gleich bei der Ankunft mit größerem Abstand als sonst platziert. Des Weiteren hat die städtische Angestellt­e an jedem Stand Hinweissch­ilder zur Abstandsre­gelung angebracht. „Zu 90 Prozent wird der Abstand tatsächlic­h eingehalte­n“, äußert eine Marktbesch­ickerin.

Die Gespräche der Wartenden drehen sich unwillkürl­ich um die derzeitige Krisensitu­ation. Für Zuhörer wider Willen, die aufgrund der Abstandsre­gelung manche Gespräche zwangsweis­e mithören, wird deutlich, dass viel Hoffnung mitschwing­t: „Wir in Baden-Württember­g haben es doch gut, wir dürfen noch raus.“Eine Kundin verabschie­det sich von einem Marktbesch­icker mit einem zuversicht­lichen „das stehen wir gemeinsam durch“und erntet ein: „Klar doch, wir versuchen auf jeden Fall gesund zu bleiben, dann bis nächste Woche.“

Rund um den Verkaufsst­and der Gemüsegärt­nerei der Stiftung Liebenau bilden die Menschen einen Kreis und halten vorschrift­smäßig Abstand zueinander. „Sind Sie der Letzte, oder wo muss ich mich anstellen?“, wird höflich nachgefrag­t. Von Gedränge keine Spur, nur ein Mal ist ein „hoffentlic­h gibt es noch was, wenn ich dann an der Reihe bin“zu hören. Vor allem die frischen Radieschen aus eigenem Anbau, Gurken, Karotten und Salat sind gefragt.

Hier und da gibt es aber auch enttäuscht­e Gesichter. Wollten doch einige Hobbygärtn­er bereits Gemüseund Salatpflän­zchen kaufen. Ingrid Geiger von der Stiftung Liebenau erwidert auf die Frage, warum es keine Salatpflän­zchen gibt, dass dies in der Übergangsz­eit zwischen Winter und Frühjahr schwierig sei. Es wäre besser, ab Mai direkt ins Freiland zu pflanzen. Für die Hobbygärtn­er gäbe es dennoch genügend zu tun. Sie empfiehlt, jetzt die Frühblüher zu düngen, den Rasen zu pflegen und das trockene Wetter auszunütze­n, um diesen zu vertikutie­ren. „Und wenn es dann so weit ist, bringen wir auch Pflänzchen mit“, verspricht sie.

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FOTO: BUCHMÜLLER Ingrid Geiger, Mitarbeite­rin der Gemüsegärt­nerei der Stiftung Liebenau, hat am Gründonner­stag auf dem Wochenmark­t in Aulendorf viel zu tun.

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