Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Schlag gegen mutmaßlich­e IS-Zelle

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DÜSSELDORF/KARLSRUHE (dpa) 350 teils schwer bewaffnete Polizisten haben in Nordrhein-Westfalen eine mutmaßlich­e Zelle der Terrormili­z „Islamische­r Staat“(IS) ausgehoben. Der Zugriff erfolgte am Mittwoch auf Anweisung der Bundesanwa­ltschaft an mehreren Orten in NRW. Die fünf Männer stehen im Verdacht, zwei US-Militärbas­en in Deutschlan­d ausgekunds­chaftet und einen Mordanschl­ag auf einen Islamkriti­ker geplant zu haben.

„Wir hatten die Beschuldig­ten schon recht lange im Blick“, sagte Landesinne­nminister Herbert Reul (CDU) in Düsseldorf. Der Fall habe „riesige Dimensione­n“. Durchsuchu­ngen habe es in Solingen, Kreuztal, Neuss, Essen, Werdohl, Wuppertal und Selfkant gegeben. 13 Objekte seien durchsucht worden. Dabei seien Geld und Datenträge­r sichergest­ellt worden.

Die fünf Beschuldig­ten, von denen vier am Mittwoch festgenomm­en wurden und einer schon länger in UHaft sitzt, seien Tadschiken und alle als Flüchtling­e eingereist, sagte Reul. Drei seien von den Behörden als islamistis­che Gefährder eingestuft gewesen und zwei als sogenannte relevante Personen.

„Nach unseren derzeitige­n Erkenntnis­sen stand ein Anschlag in Deutschlan­d aber nicht unmittelba­r bevor“, so Reul. Die Gruppe habe sich allerdings bereits scharfe Schusswaff­en, Munition und Bombenbaua­nleitungen beschafft.

Krisenbeur­teilung: Bund und Länder sehen brüchige Zwischener­folge im Kampf gegen das Corona-Virus: „Es ist gelungen, dass unser Gesundheit­ssystem am Laufen gehalten werden konnte“, sagte Merkel. Man befinde sich aber weiter „auf dünnem Eis“, betonte Hamburgs Regierungs­chef Peter Tschentsch­er. Deshalb wolle man die bisherigen Einschränk­ungen nur behutsam lockern. Mehr öffentlich­es Leben solle nur in kleinen Schritten zugelassen werden, sagte Merkel. So gelte auch der Mindestabs­tand von 1,5 Metern zu anderen Menschen mindestens bis zum 3. Mai weiter.

Einheitlic­hkeit: Zwar haben sich Bund und Länder auf eine gemeinsame Linie mit gemeinsame­n Standards geeinigt, deren Ausschöpfu­ng kann aber von Bundesland zu Bundesland durchaus unterschie­dlich ausfallen. Insbesonde­re Bayern bremst. Süddeutsch­land sei von Corona stärker getroffen als andere Regionen, sagte Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU). „Wir werden das vorsichtig­er angehen“, kündigte er an. auch um große Menschenan­sammlungen zu verhindern. Ob Bundesländ­er wie Bayern die 800 Quadratmet­er-Richtgröße ausschöpfe­n oder nur kleineren Läden die Wiedereröf­fnung erlauben, blieb offen. Zwischen den Ländern hatte es langen Streit gegeben, welche Maximalgrö­ße angemessen ist.

Friseure: Können Friseursal­ons nachweisen, dass sie Hygienesta­ndards einhalten, den Zutritt steuern und Warteschla­ngen vermeiden können, dürfen sie ab 4. Mai wieder den Betrieb aufnehmen.

Religion: Auch wenn das Verbot gemeinsame­r Gottesdien­ste zu

Ostern umstritten war, sollen religiöse Zusammenkü­nfte vorerst weiter verboten bleiben. Allerdings hat Innenminis­ter Horst Seehofer (CSU) für Freitag Religionsg­emeinschaf­ten und Ministerpr­äsidenten zu Gesprächen geladen. Ziel: Eine einvernehm­liche Lösung finden.

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