Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Zahl der Kurzarbeiter ist derzeit unbekannt
Agentur für Arbeit in Ravensburg legt Ende des Monats erste Daten vor
KREIS RAVENSBURG (mh) - Dass die Zahl in die Tausende geht, liegt auf der Hand. Doch wie viele Menschen genau in der Region von Kurzarbeit betroffen sind, kann derzeit niemand sagen. Erst Ende des Monats werde man erste Daten vorlegen, heißt es seitens der Agentur für Arbeit. Man konzentriere sich im Moment vor allem darauf, dass jeder, der Anspruch auf Unterstützung hat, auch an sein Geld komme, sagt Walter Nägele, Pressesprecher der Arbeitsagentur Konstanz-Ravensburg.
Derzeit würden bei der Agentur für Arbeit im Wesentlichen nur drei Bereiche bearbeitet: Kurzarbeit, die Telefonhotlines und Anträge für Arbeitslosengeld. Es gelte der Grundsatz „Das Geld muss fließen“, sagte Nägele auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“. So habe man das Personal für die Kurzarbeits-Bearbeitung verzehnfacht. Die entsprechenden Anträge kämen per Post, digital, per Fax und telefonisch. Und eine Vielzahl von Fragen dazu, denn für zahlreiche Unternehmen und Branchen ist dieses Thema zum ersten Mal aktuell. Dabei müsse sich kein Arbeitnehmer Sorgen machen, dass das Kurzarbeitergeld wegen der Antragsflut nicht gezahlt wird. Denn zunächst wird der Betrag vom Arbeitgeber an den Mitarbeiter überwiesen. Erst danach holen sich die Firmen das Geld von der Arbeitsagentur, erklärt Nägele.
Die Unternehmen müssen zunächst auch nur anzeigen, dass sie Kurzarbeit einführen wollen. Danach haben sie laut Agentursprecher drei Monate Zeit, alle Einzelheiten zu entscheiden und der Behörde zu melden. All diese Umstände machten es zurzeit unmöglich, die Zahl der Kurzarbeiter genau zu beziffern. Erst bei der Vorlage der monatlichen Arbeitslosenstatistik Ende April werde man erste Zahlen nennen können, so Nägele.
Noch sei aber unklar, ob man nur Daten für den Agenturbezirk ausweisen kann, der die Kreise Ravensburg, Konstanz und Bodensee umfasst, oder ob auch schon Zahlen für die einzelnen Landkreise oder gar Kommunen vorliegen.