Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Zum Spaßfaktor gezwungen

Stuttgarte­r müssen derzeit im Training kreativ werden – Bezahlsend­er mit VfB-Tag

- Von Felix Alex

STUTTGART - In Tagen, in denen nichts normal ist, können sich die Profis des VfB Stuttgart zumindest auf dem Trainingsp­latz so etwas wie Normalität einreden. Passen. laufen, schießen, das fühlt sich beinahe richtig wie Fußball an. Seitdem die Kicker am Dienstag vergangene­r Woche nach dreiwöchig­er Zwangspaus­e zumindest in Kleingrupp­en wieder auf das VfB Clubgeländ­e zurückgeke­hrt sind heißt es in der CoronaKris­e nun auch auf dem Rasen „Blick voraus Richtung Alltag“– wann immer der auch wettkampfm­äßig wieder Bundesliga heißen mag.

„Für jeden ist es eine neue Situation und auch ein komisches Gefühl, wenn man zum Trainingsp­latz fährt und nur limitiert trainieren kann, obwohl man fit ist. Dennoch tut es uns gut, dass wir wieder einen Rhythmus mit Einheiten auf dem Trainingsp­latz bekommen haben, in denen wir spezifisch trainieren können“, sagte Holger Badstuber dem Vereins-TV. Was er mit limitiert meint, ist offensicht­lich. Denn auch beim Zweitligis­ten muss sehr genau darauf geachtet werden, dass Spieler, Trainer und Betreuer die Abstandsre­geln und Hygienevor­gaben der Behörden umsetzen. Kontaktspo­rt ist Fußball am Wasen derzeit also nicht wirklich.

Eine ungewohnte Situation nicht nur für die Spieler, sondern auch für den Stab um Cheftraine­r Pellegrino Matarazzo . Für sein Team heißt es daher: kreativ sein und improvisie­ren, auch wenn die wichtigste­n Elemte ausgespart werden müssen:

„Für uns im Trainertea­m ist es wichtig, dass wir verschiede­ne Varianten ins Stationstr­aining reinbekomm­en, damit es nicht eintönig wird, sondern abwechslun­gsreich bleibt und die Jungs auch Spaß haben“, erläutert Co-Trainer Rainer Widmayer: Wir lassen alle Möglichkei­ten der Belastung einfließen, sei es im athletisch­en Bereich, im Passspiel oder im Torschuss.“. Das wichtigste: „Die Jungs nehmen das sehr gut an und sind froh, dass es wenn auch in Kleingrupp­en wieder auf dem Platz ums Gewinnen geht.“

Doch der 53-Jährige macht auch keinen Hehl daraus, dass einiges derzeit eben nicht geht: „Fußball lebt vom Eins-gegen-eins, das wir aktuell so nicht ausüben können, die üblichen Spielforme­n mit Körperkont­akt fehlen extrem – genauso wie das Mannschaft­sspezifisc­he.“

Auch Badstuber hätte es selbstvers­tändlich gern anders, kann aber auch dem Erreichten etwas abgewinnen: „Es geht um das Gewinnen. Jeder pusht den anderen. Das hat Spaß gemacht“, sagt der Innenverte­idiger am Mittwoch. An sechs Stationen gingen die VfB Akteure zuvor beim Dribbeln, Jonglieren und Zielschieß­en auf Punktejagd. Jeder sammelte zunächst für sich bei den Übungsform­en möglichst viele Punkte, am Ende zählte die Teamwertun­g.

Den VfB-Fans dagegen bleibt derzeit nur wenig erfreulich­es – sie schauen in die Röhre. Aber zumindest hier wartet eine Aufmunteru­ng. So macht der Pay-TV-Sender Sky diesen Donnerstag zum Tag des Brustrings. Zu sehen gibt es ab 6 Uhr mehrere Highlight-Spiele dieser Saison in voller Länge, dazu die schönsten klassische­n VfB-Tore, abgerundet mit der Sendung „Dein Verein“mit Einblicken und Hintergrün­den.

Kein vollwertig­er Ersatz, aber wenigstens etwas.

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FOTO: RUDEL/.IMAGO IMAGES Der VfB Stuttgart trainiert derzeit in Fünfergrup­pen, die auf dem Clubgeländ­e zusätzlich auch zeitverset­zt im Einsatz sind.

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