Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Zum ersten Mal seit 26 Jahren: Georgsritt in Gwigg abgesagt
BERGATREUTE (knf) - Zum ersten Mal seit 26 Jahren muss der Georgsritt mit Georgsfest in Gwigg bei Bergatreute abgesagt werden. Zu diesem Schritt haben sich die Organisatoren wegen der Corona-Pandemie entschlossen.
Am Wochenende des 25. und 26. April hätte die Blutfreitagsgemeinschaft Bergatreute Reiter und Besucher eigentlich wieder nach Gwigg geladen – zu Bittprozession und Patroziniumsfest. 150 bis 180 Reiter waren in den vergangenen Jahren beim Georgsritt dabei, wie Manfrred Hoh sagt, hinzu kämen bis zu 600 Besucher. Nun mussten die Organisatoren allen angemeldeten Gruppen absagen. „Das ist ganz schlimm für uns – etwa so, wie wenn Weihnachten und Ostern ausfallen würden“, sagt Manfred Hoh, der zusammen mit seinem Bruder Alois im Jahr 1995 die Idee hatte, das Georgsfest in Gwigg wieder aufleben zu lassen und mit einem Georgsritt zu verbinden. Seither ist diese Reiterprozession jährlich der Auftakt der Bittprozessionen in der Region. 2019 wurde das 25-Jahr-Jubiläum gefeiert. „Es ist das erste Mal, das wir die Veranstaltung komplett absagen müssen“, sagt Manfred Hoh. Ohne Pferde jedoch musste der Georgsritt schon einmal auskommen: 2001, als die Rinderseuche BSE grassierte. Die Prozession fand damals aber trotzdem statt – „wir sind halt zu Fuß gegangen“, erinnert sich Hoh.
Der Georgsritt von Gwigg ha zu tun mit dem heiligen Georg, Schutzpatron von Pferden, Reitern, Bauern und Pfadfindern. Am 23. April wird der Namenstag dieses Heiligen gefeiert. Alle Kirchengemeinden mit Kapellen und Kirchen, die dem heiligen Georg geweiht sind, feiern an den Tagen rund um diesen Namenstag ihr Patroziniumsfest. In Gwigg steht eine denkmalgeschützte Kapelle, die eben diesem Heiligen geweiht ist, und zeigt in ihrem Inneren etliche kunstvolle Darstellungen der bekanntesten Szenen aus der Legende um das Leben des heiligen Georg.
Zum Georgsritt kommen jedes Jahr Reitergruppen aus nah und fern nach Gwigg, um Gottes Segen zu empfangen und betend durch die Fluren der Umgebung zu reiten. Auch ein Gottesdienst und ein gemütliches Beisammensein gehören in der Regel zum Programm.
RAVENSBURG - Die Temperaturen sind schon im April frühsommerlich, und trotzdem bleibt das Ravensburger Naturfreibad Flappach vorerst geschlossen. Der geplante Eröffnungstermin für diese Saison am 9. Mai wird wegen Corona verschoben, sagt Stadtwerkechef Andreas ThielBöhm auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“. Noch steht nicht fest, ob das Bad in diesem Jahr überhaupt geöffnet werden kann – oder unter welchen Sicherheitsvorkehrungen.
Die Vorbereitungsarbeiten im Freibad laufen trotzdem. „Es wird alles gerichtet, damit wir auf Knopfdruck öffnen können“, so ThielBöhm. Er hofft, dass zumindest „im Laufe des Sommers“Schwimmer und erholungssuchende Familien wieder ins Bad können, das bei den Ravensburgern so beliebt ist. Dann aber wahrscheinlich nur eine begrenzte Anzahl, damit ein Sicherheitsabstand von zwei Metern zwischen den Liegedecken eingehalten werden kann – an manchen heißen Juli- oder August-Tagen liegen die Menschen ansonsten wie die Sardinen auf den Wiesen, wie in jedem Freibad.
Obwohl sich das Coronavirus in Wasser und sogar in Abwasser eine Weile hält, gilt eine Übertragung durch Wasser unter Virologen als eher unwahrscheinlich. In einem großen Badesee wie dem Flappach tritt ein Verdünnungseffekt ein, und in Freibädern wie Nessenreben (Weingarten) tötet das zugefügte Chlor potenzielle Erreger zuverlässig ab, was ja der Grund ist, warum Wasser überhaupt gechlort wird. Problematischer sind Warteschlangen