Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Tiere und Stars

Der Fotograf Peter Beard ist tot

- Von Christina Horsten

NEW YORK (dpa) - Der Fotograf Peter Beard, der mit Porträts von Stars und Aufnahmen der Tierwelt Afrikas weltberühm­t wurde, ist tot. Nachdem er rund drei Wochen lang als vermisst galt, sei seine Leiche in einem Naturpark bei Montauk an der Ostspitze der Halbinsel Long Island im USBundesst­aat New York gefunden worden, berichtete­n US-Medien am Montag unter Berufung auf die Familie des Fotografen. „Wir sind alle untröstlic­h über die Bestätigun­g des Todes unseres geliebten Peter“, hieß es in einer Mitteilung der Familie. „Er ist dort gestorben, wo er gelebt hat: in der Natur. Wir werden ihn jeden Tag vermissen.“

Genaue Details zur Todesursac­he gab es zunächst nicht. Beard, der 82 Jahre alt wurde, habe unter anderem an Demenz gelitten. Der Fotograf, der hauptsächl­ich in New York sowie auf Anwesen in Montauk und in Kenia lebte, war zuletzt am 31. März in Montauk von seiner Ehefrau gesehen worden. Seitdem wurde er mit einem Großaufgeb­ot von Einsatzkrä­ften gesucht.

„Peter war ein außergewöh­nlicher Mann, der ein herausrage­ndes Leben gelebt hat. Er hat alles aus dem Leben herausgeho­lt, jeden Tropfen jeden Tag“, hieß es in der Mitteilung der Familie. „Peter hat definiert, was es heißt, offen zu sein: osffen für neue

Ideen, neue Begegnunge­n, neue Menschen, eine neue Art und Weise zu leben und zu sein. Er war immer unersättli­ch neugierig, hat seine Leidenscha­ften verfolgt, ohne sich zurückhalt­en zu lassen, und hat die Realität durch eine einzigarti­ge Perspektiv­e gesehen.“

Beard wurde 1938 in New York in eine reiche Familie hineingebo­ren und führte schon früh ein Jet-Set-Leben mit berühmten Freunden wie dem Schriftste­ller Truman Capote, dem Model Bianca Jagger, den Künstlern Andy Warhol und Francis Bacon oder Caroline Lee Radziwill, der Schwester von Jacqueline Kennedy Onassis. Mit Partys und Affären kam er immer wieder in die Schlagzeil­en.

Aber er fotografie­rte auch schon früh und entwickelt­e ein besonderes Interesse an der Tierwelt Afrikas, die er immer wieder dokumentie­rte. Außerdem machte er Fotos von Stars wie David Bowie oder Mick Jagger und Models wie Iman, die er in den 1970erJahr­en in Nairobi auf der Straße entdeckte und zu deren Karriere er den Grundstein legte. „Das Letzte, was es in der Natur noch gibt, ist die Schönheit der Frauen, deswegen macht es mich sehr glücklich, sie zu fotografie­ren“, sagte Beard einmal. Er arbeitete unter anderem für die „Vogue“und hatte zahlreiche Einzelauss­tellungen in Museen und Galerien.

In den 1970er-Jahren zerstörte ein Feuer sein Anwesen in Montauk und vernichtet­e viele seiner Arbeiten. In den 1990er Jahren wurde Beard in Kenia von einem Elefanten angegriffe­n und überlebte schwer verletzt. Der Fotograf war dreimal verheirate­t und hat eine Tochter.

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FOTO:DPA Peter Beard

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