Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Claas fährt die Produktion wieder hoch
Unternehmen, das auch in Bad Saulgau produziert, wird die Herstellung in den kommenden Tagen wieder aufnehmen
BAD SAULGAU (sz) - Claas hat am Montag wieder die Serienfertigung von Erntetechnik und Traktoren an den Standorten Harsewinkel (Deutschland), Le Mans (Frankreich) und Törökszentmiklós (Ungarn) gestartet. Darüber informiert das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Die Produktion an verschiedenen Standorten hatte der Landmaschinenhersteller in den vergangenen Wochen zurückgefahren. Das Werk in Bad Saulgau war von den Auswirkungen der Corona-Pandemie bisher kaum beeinträchtigt. Stark betroffen war aber das zum selben Unternehmensbereich gehörende Werk im französischen Metz.
Wenige Tage später soll auch dort die Pressenproduktion wieder Schritt für Schritt aufgenommen werden. Metz gehört wie Bad Saulgau zum Unternehmensbereich der Futtermittelernte. Damit gehe eine intensive Vorbereitungsphase zu Ende, in deren Verlauf der Gesundheitsschutz analysiert und notwendige Präventionsmaßnahmen festgelegt wurden, schreibt das Unternehmen. Für die Planung kontaktierte der Einkauf jeweils alle notwendigen nationalen und internationalen Zulieferer, um einen möglichst reibungslosen Start zu ermöglichen. Zudem wurde kurzfristig die Lagerhaltung ausgebaut.
„Wir denken in diesen Tagen vor allem an die Mitarbeiter und Länder, die von der Pandemie ganz besonders betroffen waren und noch sind. Daher freut es uns, dass wir jetzt mit dem Start der Serienfertigung an vier großen Produktionsstandorten ein Signal der Hoffnung aussenden können“, erklärt Thomas Böck, Vorsitzender der Konzernleitung.
Die weitere Ausbreitung des Coronavirus und immer größere Einschränkungen der Zulieferkette hatten Mitte März zu einer mehrwöchigen Fertigungsunterbrechung an den vier Standorten geführt. Trotzdem lief die Auslieferung bereits gebauter Maschinen weiter. International bleibt die Lage jedoch weiter uneinheitlich. In Gaomi (China) wird schon seit einigen Wochen wieder weitgehend normal produziert, während die
Standorte in Omaha (USA), Krasnodar (Russland) sowie Paderborn, Dissen und Bad Saulgau bislang nur vorübergehend oder gar nicht durch die Pandemie beeinträchtigt wurden. Anders ist die Situation in Chandigarh (Indien), wo die Produktion aktuell noch aufgrund von politischen Entscheidungen ruht.
Das 1913 gegründete Familienunternehmen Claas ist laut eigener Angaben einer der weltweit führenden Hersteller von Landtechnik. Das Unternehmen mit Hauptsitz im westfälischen Harsewinkel ist demnach auch europäischer Marktführer bei Mähdreschern. Auf Spitzenplätzen in weltweiter Agrartechnik liegt Claas auch mit Traktoren sowie mit landwirtschaftlichen Pressen und Grünland-Erntemaschinen, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens. Zur Produktpalette gehört ebenfalls modernste landwirtschaftliche Informationstechnologie. Claas beschäftigt mehr als 11 400 Mitarbeiter weltweit und erzielte im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz von 3,8 Milliarden Euro.