Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Schwabenkrimi spielt bei Inzigkofen
Albstädterin Isabel Holocher-Knosp veröffentlicht ihren dritten Roman
INZIGKOFEN - „Tatort Teufelsbrücke“heißt der neueste Schwabenkrimi von Isabel Holocher-Knosp, der kürzlich im Verlag Oerter und Spörer erschienen ist und in dem es um einen Mord bei der Inzigkofer Teufelsbrücke geht.
Zu Beginn scheint das Cover des Buchs etwas irritierend zu sein, weil das Sigmaringer Schloss darauf abgebildet ist, der Titel aber von einem Tatort auf der Teufelsbrücke spricht. Nach den ersten Seiten wird aber deutlich, dass die Hauptfigur, die pensionierte Lehrerin Uschi Lämmle, als Führerin im Hohenzollernschloss Sigmaringen einspringen soll.
Als sie auf dem Weg zur Arbeit immer wieder mit ihrem Pflegehund im Inzigkofer Park spazieren läuft, findet sie zufällig die Leiche eines Jägers, der in der Nacht wohl ermordet wurde. Weil sie am Tag zuvor mit dem Opfer in Streit geraten ist, werden sie und ihr Pflegehund schnell zu Verdächtigen des Mordfalls. Sie selbst verdächtigt eine Gruppe von Aktivisten, die sich für Wölfe in der Region einsetzen. Die Tatsache, dass sie als Verdächtige zählt, kann sie nicht akzeptieren und ermittelt deshalb auf eigene Faust. Doch die Sache geht nicht ganz glimpflich für Lämmle aus.
Beim Lesen des Buchs fällt die detailreiche Beschreibung der Umgebung des Schlosses und des Inzigkofer Parks auf. Dem Leser wird das Gefühl vermittelt, als sei er vor Ort. Und auch geschichtlich bietet das
Buch den Lesern interessantes Wissen über verschiedene Aspekte des Schlosses. So wird neben dem Sühnerelief des Grafen Felix von Werdenberg am Eingang des Schlosses auch die Geschichte der Kapelle des Inzigkofer Parks thematisiert und nebenbei erklärt, ohne dass die Informationen als störend empfunden werden. Neben der Handlung und der Aufdeckung eines Mordfalls spielt auch noch die Thematik der in Baden Württemberg lebenden Wölfe und eine Liebe gegenüber Tieren eine große Rolle im Buch. Die Autorin erreicht dabei unter anderem, dass sich der Leser selbst Gedanken über die Verfolgung der Wölfe in der Region macht.
Außerdem ist es auffällig, dass die Hauptfigur Hochdeutsch spricht. Was aber, weil sie in Albstadt lebt, nicht weiter bemerkenswert ist. Bei Gesprächen mit einigen aus der Region stammenden Figuren des Buches wird aber der Schwäbische Dialekt hervorgehoben, den der Schwabenkrimi auszeichnet. Der Dialekt aus Sigmaringen und Umgebung ist dabei gut getroffen.
Die Autorin Holocher-Knosp wohnt selbst in Albstadt und unterrichtet an einer Grundschule. Sie hat mit den Schwabenkrimis „Tatort Hohenzollern“und „Tatort Villa Rustica“nun ihren dritten Roman über die pensionierte Lehrerin Uschi Lämmle veröffentlicht. Dabei ist es aber nicht schlimm, wenn man die beiden vorherigen Romane noch nicht gelesen hat, da dem Leser auch beim dritten Teil ein Mitwissen zu früheren Zeiten gegeben wird.