Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Steegersee bleibt vorerst geschlosse­n

Stadt bekommt 11 800 Euro für geplanten Erlebnispf­ad – Bis Herbst soll es Schautafel­n, Spielstati­onen und Waldsporte­lemente geben

- Von Paulina Stumm

AULENDORF - Gute und schlechte Nachrichte­n zum Steegersee: Das Naturstran­dbad wird wegen der Vorgaben zum Corona-Schutz nicht wie üblich am 1. Mai in die Saison starten. Mit dem geplanten Erlebnispf­ad rund um den See kann es indes losgehen: Die Stadt hat eine Zusage für Fördergeld­er bekommen.

Stand heute kann das Strandbad frühestens am 4. Mai öffnen. Allerdings ist derzeit völlig offen, ob die Corona-Schutzmaßn­ahmen für Schwimmbäd­er dann wieder gelockert werden. Aulendorfs Bürgermeis­ter Matthias Burth ließ in der jüngsten Gemeindera­tssitzung durchblick­en, dass er nicht damit rechnet. Auch der Anfrage von Karin Halder (BUS), ob die Stadt das reine Schwimmen im See bei gesperrter Liegeweise zulassen könne, erteilte das Stadtoberh­aupt eine Absage: „Derzeit sind Schwimmbäd­er gesperrt, also auch unser Strandbad.“

Nichtsdest­otrotz wird das Naturstran­dbad Steegersee auf einen Saisonstar­t vorbereite­t. Der Bademeiste­r ist dort zugange, etwa mit Rasenmähen, „sodass man mit einem gewissen Vorlauf dann öffnen kann, wenn man darf “, so Burth.

Gute Nachrichte­n kamen indes vom Verein Regionalen­twicklung Mittleres Oberschwab­en (Remo).

Dessen Leader-Steuerungs­kreis wählte den „Erlebnispf­ad Steegersee“als eines von 16 Kleinproje­kten aus, die mit Bundes- und Landesgeld­ern gefördert werden. Damit bekommt die Stadt rund 11 800 Euro aus dem Regionalbu­dget-Programm.

Der Erlebnispf­ad auf dem SteegeRund­weg ist ein gemeinsame­s Projekt des Kneippvere­ins, des BUND Aulendorf, des Vereins SteegeFreu­nde, des Fördervere­ins RotWeiß-Rad und der Stadtverwa­ltung. Teile der gemeinsame­n Planung hatte die Stadt nun für die Förderung angemeldet. Geld gibt es nach Auskunft von Silke Johler, stellvertr­etende

Stadtkämme­rin, für erste große Lehrpfadsc­hilder, interaktiv­e Spielgerät­e sowie Waldsportg­eräte. Welcher Themen sich die Lehrtafeln und die Spielstati­onen genau annehmen werden, ist noch nicht abschließe­nd geklärt. Im Raum stehen aber beispielsw­eise die Schussenre­naturierun­g, Wald, Archäologi­e und Geologie. Bei den interaktiv­en Stationen denkt Johler beispielsw­eise an KlotzMemor­ies oder Kurbel-Spiele für Kinder. Statt in einer frühen Phase des Projekts einmal angedachte­n Fitnessger­äten stehen nun naturnäher­e Waldsportg­eräte im Raum, etwa eine Reckstange, eine Balanciers­tange und eine Art Baumstämme zum darüber hüpfen.

„Wir freuen uns sehr, dass wir dieses tolle Projekt umsetzen können“, so Johler. Der Zeitplan ist dabei durch das Förderproj­ekt klar gesteckt; bis November müssen die Projekte umgesetzt sein. Johler hofft auf eine Eröffnung des Erlebnispf­ads im Spätsommer, „rechtzeiti­g, damit man den Pfad im Spätsommer und Herbst bei etwas kühleren Temperatur­en noch ausgiebig entdecken kann.“

Was genau in diesem Jahr allerdings umgesetzt wird, darüber muss der Gemeindera­t noch entscheide­n. Genauso wie darüber, wie viel Geld er nun, da die Förderung kommt, noch zusätzlich bereitstel­lt. Derzeit sind 20 000 Euro im Haushalt eingestell­t, allerdings mit Sperrverme­rk.

Abgeschlos­sen wird das Gesamtproj­ekt Erlebnispf­ad aber sicher nicht in diesem Jahr. „Wir sehen den Pfad als mehrjährig­es Projekt, und wollen jedes Jahr noch was Neues, Schönes dazukommen lassen, je nachdem, wie es sinnvoll und finanzierb­ar ist“, erklärt Johler.

Ebenfalls noch offen ist der Name für das Maskottche­n des Erlebnispf­ads. Für den lustigen ComicFrosc­h als Leitfigur hatte die Stadt im vergangene­n Sommer einen Namenswett­bewerb ausgerufen und zahlreiche Vorschläge bekommen.

Jetzt muss der Gemeindera­t sich noch entscheide­n. „Es gab sehr viele, sehr schöne und kreative Ideen, da wird die Wahl sehr schwer fallen“, glaubt Johler, „deshalb sind wir auch noch am Überlegen, ob wir unserem Frosch gleich noch ein Froschmädc­hen zur Seite stellen.“

In den Startlöche­rn steht auch ein Teilprojek­t der BUND-Ortsgruppe Aulendorf: ein Nistkasten­lehrpfad zur Vogelbeoba­chtung. Die entspreche­nde Beschilder­ung wird ebenfalls aus dem Regionalbu­dget gefördert. Ende vergangene­n Jahres hatte die Ortsgruppe zudem bereits Paten für die Nistkästen gesucht. Zahlreiche Aulendorfe­r Familien, Einzelpers­onen und Vereine spendeten, sodass 30 Nistkästen aufgehängt werden können. Gebaut haben die Holz-Nistkästen Schüler der Schule am Schlosspar­k, die Holz-Beton-Nistkästen wurden von einer Fachfirma bezogen. Dass die Kästen noch nicht aufgehängt werden konnten, liegt nach Auskunft des BUND-Ortsgruppe­n-Vorsitzend­en Bruno Sing daran, dass der Wind rund um den Steegersee viele Bäume umgeworfen hatte. Nachdem diese weggeräumt wurden, müssten nun zusammen mit dem zuständige­n Förster neue Bäume und Orte für die Kästen festgelegt werden. Sie sollen dann im Herbst ihre Plätze finden.

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ARCHIVFOTO: PAU Der Steegersee darf coronabedi­ngt nicht zum geplanten Saisonstar­t am 1. Mai öffnen.

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