Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Aulendorf dominiert die Derby-Laufchallenge
Aus Trainingsplänen für zu Hause wurde ein Wettkampf für den guten Zweck
AULENDORF - Seit gut sechs Wochen steht der Trainings- und Spielbetrieb auf Sportplätzen in ganz Deutschland wegen des Coronavirus still. Während in den Profiligen per Videochat genaue Instruktionen für Trainingseinheiten zu Hause gegeben werden, können die Trainer vieler Mannschaften im Amateurbereich nur auf die Disziplin ihrer Spieler vertrauen. Um die Motivation zu steigern und gleichzeitig noch eine heimische Gaststätte in der CoronaKrise finanziell zu unterstützen, kamen Lothar Döbele vom SV Reute und Eric Buraty von der SG Aulendorf auf eine originelle Idee.
In einer Derby-Laufchallenge sollten die drei Fußball-Kreisligisten aus Aulendorf, Reute und Haisterkirch innerhalb von einer Woche jeweils möglichst viele Kilometer laufen. Als Preis erwartet den Sieger eine Brauereibesichtigung mit anschließendem Essen in der Brauereigaststätte Schalander in Aulendorf. Damit wollen die Fußballvereine der Gaststätte helfen, die durch die Beschränkungen in der Corona-Krise finanzielle Einbußen hinnehmen muss.
Insgesamt erliefen die Vereine über 6000 Kilometer innerhalb von sieben Tagen. Pro Verein wurden aber jeweils nur die besten 15 Laufleistungen
addiert. Mit 1834,6 Kilometern gab sich die SG Aulendorf keine Blöße und siegte deutlich vor den beiden Ligakonkurrenten SV Reute und SV Haisterkirch.
Die Aulendorfer fielen dabei besonders durch eine starke Mannschaftsleistung auf: Unter den besten 20 Läufern aller drei Vereine finden sich alle 15 Aulendorfer in der Wertung
wieder. Wenig überraschend stellt die SGA daher auch den besten Läufer: Mit starken 203,7 Kilometern erlief Daniel Jöchle mehr Kilometer als jeder andere Teilnehmer.
Nur ein paar Kilometer weniger kamen bei Sven Sürgand vom SV Reute zusammen (194,6 Kilometer). Gemeinsam mit Initiator Lothar Döbele lief Sürgand am letzten Tag des
Wettbewerbs nochmals knapp 30 Kilometer und passierte dabei alle Spielstätten der drei teilnehmenden Vereine. Mit seiner Leistung war Sürgand auch maßgeblich für die Platzierung des SV Reute (1252,9 Kilometer) vor dem SV Haisterkirch (1184,6 Kilometer) verantwortlich.
Lothar Döbele zeigte sich äußerst zufrieden mit den Leistungen der Teilnehmer. Besonders freute er sich über die Platzierung seines SV Reute vor seinem „Lieblingsgegner“SV Haisterkirch. Uwe Reh, Trainer des drittplatzierten SVH, ist trotzdem stolz auf die Leistungen seiner Läufer. „Wir sind ja schließlich Fußballer und nicht nur Läufer“, meint Reh und freut sich schon jetzt auf das Wiedersehen auf dem Fußballplatz.
Auch Eric Buraty von der SG Aulendorf zeigte sich positiv überrascht vom Ergebnis der Challenge: „Wir haben nicht damit gerechnet, dass die Herausforderung so positiv angenommen wird. Das Ergebnis ist sensationell.“Auch er ist dabei besonders stolz auf die Leistung seiner Läufer: „Unsere Saisonvorbereitung war gut, weshalb sich in der Woche eine Eigendynamik der Mannschaft entwickelte, die letztendlich zum deutlichen Sieg führte.“
Nun hoffen alle Fußballer aber, dass sie bald wieder ihrem gewohnten Sport nachgehen können. Fit scheinen sie schließlich zu sein.