Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Die Musiksünden der Stars
„Trolls“-Sprecher Lena Meyer-Landrut und Mark Forster packen aus
BERLIN (dpa) - Pop, Country, Jazz, Hardrock, K-Pop, spanischsprachiger Reggaeton oder Techno: Im turbulenten Animationsfilm „Trolls World Tour“kommt es zum Machtkampf der Musikgenres. Reißt die Königin des Hard Rock, Queen Barb, die musikalische Weltherrschaft an sich? Oder können alle Musikstile am Ende friedlich nebeneinander existieren? Der Streifen sollte ursprünglich am Donnerstag, 23. April, in den deutschen Kinos anlaufen. Wegen der Corona-Krise kann die Musikkomödie stattdessen auf StreamingPlattformen ausgeliehen werden.
Die musikalischen Trolls mit ihren bunten Haaren werden auch im zweiten Teil von Prominenten wie Justin Timberlake (in der Rolle des „Branch“) und Anna Kendrick („Poppy“) gesprochen. Die deutschen Parts übernehmen erneut die Popstars Mark Forster und Lena Meyer-Landrut. Bei einem gemeinsamen Pressetermin in Berlin hat die Deutsche Presse-Agentur nach dem Musikgeschmack der „Trolls“Stimmmen gefragt.
„Ich liebe viele, verschiedene Genres. Diversität ist wunderbar“, erklärt Timberlake und fasst damit die Grundaussage des Films von Regisseur Walt Dohrn zusammen. Timberlake produzierte auch für die „Trolls“-Fortsetzung den Soundtrack und singt mehrere Songs selbst, darunter „The Other Side“. Sein Gute-Laune-Hit „Can't Stop the Feeling“aus dem Originalfilm von 2016 wurde für einen Oscar nominiert und gewann einen Grammy.
In der Jugendzeit sei er nicht immer so offen gewesen. „Ich hatte eine für mich sehr angenehme Phase, in der ich ausschließlich Nirvana gehört habe. Meine Mutter hat immer wieder geschrien, ich solle leiser drehen. Sie selbst war in ihrer Jugend ein großer Rock'n'Roll-Fan und liebte Alice Cooper. Von daher war sie sehr verständnisvoll. Danke, Mom.“
Synchron-Partnerin Anna Kendrick (34, „Twilight“) erinnert sich an eine „ziemlich peinliche Phase“, in der sie gegen den Mainstream rebelliert habe. „Die Musik, die ich gehört habe, war unerträglich. Ich bin froh, dass diese Phase vorbei ist.“
Popstar Lena Meyer-Landrut (28), die in der deutschen Fassung erneut Prinzessin Poppy spricht, ist musikalisch gesehen in die Kindheit zurückgekehrt. „Ich bin gerade auf dem absoluten 90er-Trip und gröle bei Songs wie „Torn“von Natalie Imbruglia oder „Kiss Me“von Sixpence Non The Richer mit. Von Alanis Morissette höre ich auch viel. Das ist momentan so mein Vibe.“
Mark Forster (37) hat eine musikalische Achterbahnfahrt hinter sich. Als Kind seien Benjamin Blümchen und die Prinzen („Küssen verboten“) angesagt gewesen. „Danach ging es relativ stramm weiter mit David Hasselhoff, bis ich dann bei den Ärzten und den Hosen gelandet bin. Und seit Ende der 90er-Jahre finde ich Hip-Hop cool.“
Und welche Songs stimmen die Stars beim Feiern und nach mehreren Cocktails an? In der Karaokebar würde Mark Forster als erstes auf „Hero“von Enrique Iglesias setzen, „aber mit spanischem Akzent“. Auch vorne in der Auswahl sei „Mr. Vain“von Culture Beat – inklusive Rappart. Und ein Weltstar wie Timberlake? In seiner Jugend lebte der USSänger mehrere Monate in München. Aus dieser Zeit sei ihm noch ein Lied in Erinnerung. „Es gab damals einen Song von Mr. President, den ich gemocht habe. Ich kann mich an den Titel aber nicht erinnern.“Der größte Erfolg der deutschen Eurodance-Band aus den 90ern hieß: „Coco Jambo“.