Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Schutzmask­en sind auch in Biberach Mangelware

Landrat befürworte­t Maskenpfli­cht im Land – Was man beim selbstgenä­hten Mund-Nasen-Schutz beachten sollte

- Von Tanja Bosch

BIBERACH - Mit Mundschutz zum Einkaufen und im öffentlich­en Nahverkehr: In Baden-Württember­g tritt ab Montag, 27. April, die Mund-Nasen-Schutz-Pflicht in Kraft. Auch in Biberach dürfen die Bürger dann nur noch mit Mundschutz zum Einkaufen gehen und Bus und Bahn fahren. Die Ware ist allerdings vergriffen, doch in einigen Geschäften gibt es die sogenannte­n Community-Masken noch zu kaufen.

Michael Heizmann ist Inhaberin der Füllstatio­n Biberach, bereits vor zwei Wochen hatte sie rund 100 selbst genähte Masken im Angebot: „Die sind mittlerwei­le alle weg“, sagt die Inhaberin des Unverpackt-Ladens in der Pfluggasse. Aber sie hat schon Nachschub bestellt: „Meine Mutter näht die Masken zu Hause selbst, ab Mittwoch sollte die erste Ladung wieder kommen.“

Der Mundschutz-Pflicht sieht Michaela Heizmann mit gemischten Gefühlen entgegen: „Klar, eine Maske verringert das Risiko schon, man sollte aber nicht vergessen, dass sie kein 100-prozentige­r Schutz ist.“Zudem sollte die Maske täglich gewaschen werden, wenn sie aus Stoff ist.

Wie auch die Mutter von Michaela Heizmann haben viele Bürger angefangen, sich ihre Masken selbst zu nähen. In ein paar Geschäften in Biberach werden zudem aktuell noch Masken angeboten, in Apotheken und Drogerien ist die Mangelware nahezu ausverkauf­t. Die Verantwort­lichen von Biber-Card und Werbegemei­nschaft Biberach können da auch keine Abhilfe schaffen. Sie führen keine Liste darüber, in welchen Geschäften Schutzmask­en angeboten werden.

Ähnlich ist das auch bei der Biberacher Stadtverwa­ltung: „Wir haben keine entspreche­nde Liste, weil die Ausstattun­g der Bevölkerun­g mit Community-Masken nicht in unsere Zuständigk­eit fällt“, sagt Pressespre­cherin Andrea Appel. „Als Stadtverwa­ltung werden wir im Zuge der Öffnung unserer Einrichtun­gen Mitarbeite­r im Kundenkont­akt verpflicht­en, einen einfachen Mund-Nasen-Schutz zu tragen und auch Kunden bitten, sich entspreche­nd zu schützen.“

Landrat Heiko Schmid begrüßt die von der Landesregi­erung festgelegt­e Maskenpfli­cht beim Einkaufen und im öffentlich­en Nahverkehr: „Wir sprechen hier nicht von medizinisc­hen Masken. Es geht um einen einfachen Mund-Nase-Schutz. Wenn’s nicht anders möglich ist, reicht auch ein Tuch oder ein Schal aus. Zusammen mit den Kontakt-, Abstands- und Hygienereg­elungen ist das Tragen von Alltagsmas­ken eine Möglichkei­t, die aus der Krise führen kann. Als Dienstherr haben wir für unsere Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r entspreche­nde Baumwollma­sken bestellt. Wir wollen Vorbild sein.“

Wie die Masken beschaffen sein sollen, ist ganz einfach: „Diese Alltagsmas­ken oder auch CommunityM­asken sollten im besten Fall aus fest gewebtem Baumwollst­off und mehreren Lagen bestehen“, so Dr. Monika Spannenkre­bs, Leiterin des Biberacher Kreisgesun­dheitsamts. „Wenn man sie selbst näht, kann man auch noch ein Vlies zwischen die einzelnen Schichten legen. Vor dem Aufsetzen sollte man sich gründlich die Hände waschen und die Innenseite der Maske nicht zu berühren. Sie sollte Mund, Nase und Wangen bedecken und an den Rändern eng anliegen.“Ist die Maske vom eigenen Atem durchfeuch­tet, müsse sie gereinigt werden. Die Maske sollte dann mit Waschmitte­l und bei mindestens 60 Grad gewaschen werden.

 ?? FOTO: PRIVAT ?? Die Füllstatio­n hat 100 selbstgenä­hte Masken verkauft.
FOTO: PRIVAT Die Füllstatio­n hat 100 selbstgenä­hte Masken verkauft.

Newspapers in German

Newspapers from Germany