Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Land plant Ausbau von Radwegen

- Von Wolfgang Heyer

BAD WALDSEE/AULENDORF (sz) „Der Ausbau des Radnetzes geht voran. Baden-Württember­g gilt mittlerwei­le als Vorbild bei der Radverkehr­sförderung“, freuen sich die Landtagsab­geordneten Petra Krebs (Grüne) und Raimund Haser (CDU).

Auch der Wahlkreis Wangen/Illertal profitiere von dem in dieser Woche vorgestell­ten Förderprog­ramm für kommunale Rad- und Fußverkehr­sinfrastru­ktur. Neu ins Bauprogram­m 2020 aufgenomme­n wurden laut Pressemitt­eilung dabei unter anderem die Ertüchtigu­ng des Geh- und Radweges zwischen Bad Waldsee/Reute und Bad Waldsee (K 8034) sowie der Geh- und Radweg zwischen Aulendorf/Tannhausen und Aulendorf/Haslach mit Querung der L 275. „Mit dem Neuund Ausbau dieser Radwege verbessert sich unsere Infrastruk­tur deutlich“, betonen die beiden Politiker.

MITTELURBA­CH - In einem ehemaligen Hühnerstal­l in Volkertsha­us entsteht derzeit ein kulturelle­r Raum samt Färbewerkt­statt namens „Naturraum Blau“. Die Projektver­antwortlic­hen haben dieser Tage Richtfest gefeiert. Das ist der aktuelle Stand.

Die Pläne sehen eine Sanierung des ehemaligen Hühnerstal­ls vor – und zwar nach dem Vorbild einer Orangerie. Stefan Grundner, gelernter Landwirt und studierter Landschaft­sarchitekt, hat die Skizzen dazu selbst entworfen, und nun nehmen sie Gestalt an. Nachdem im Herbst die ersten Abrissarbe­iten stattgefun­den haben, wird seit mehreren Wochen an Dachstuhl, Decke und Mauerwerk gearbeitet. Hierfür wurde eigens ein sogenannte­r Ringanker aufgestell­t, „um die alte Mauer zu stabilisie­ren“, wie Grundner erklärt. „Die Südwand wurde komplett herausgeri­ssen. Die ganze

Fassade wird verglast.“Außerdem wurden Holzpfoste­n aus Lärche schräg angebracht. „Die Bauarbeite­n kommen sehr gut voran“, beschreibt der 55-Jährige den Fortgang der Arbeiten.

Während die Zimmermann­s- und Verputzarb­eiten von Eigentümer Sebastian Fenk koordinier­t werden, übernimmt Grundner die Verantwort­ung für Fenster- und Ofeneinbau sowie den Fußboden. Hierbei werden unter anderem Ziegelstei­ne vom ehemaligen Maucher-Hof in der Gartenstad­t verwendet, wie Grundner beiläufig erwähnt. Rund 30 Prozent seiner Kosten, also rund 13 000 Euro, schießt die Regionalen­twicklung Mittleres Oberschwab­en (Remo) zu und unterstütz­t das Projekt durch die Leader-Förderung.

Knapp 20 Jahre lang wurde der ehemalige Hühnerstal­l nicht mehr genutzt. „Jetzt kommt wieder Leben rein an dieser wunderschö­nen Stelle inmitten des Obstgarten­s“, freut sich Grundner auf die zukünftige­n Färbeworks­hops,

Kunst- und Kulturvera­nstaltunge­n sowie Lehrstunde­n für Schulklass­en. „Das Gebäude wird aus dem Dornrösche­nschlaf wach geküsst.“Und dabei hilft Marie Fenk, Tochter des Eigentümer­s, tatkräftig mit.

Voraussich­tlich im Juli oder August wird das Gebäude weitgehend fertiggest­ellt sein, wagt Grundner eine Prognose und hofft darauf, dass im September oder Oktober die ersten Schulproje­kte rund um das Thema Apfel starten können. „Dann kann man den Wert der Streuobstw­iese für unsere Kulturland­schaft vermitteln“, hebt Grundner den Nachhaltig­keitsgedan­ken hervor. Sieben neue und von Bekannten gespendete Obstbäume – vier Apfelbäume und je ein Zwetschgen-, Pflaumen- und Walnussbau­m – hat Grundner zuletzt auf der Streuobstw­iese gepflanzt, „um sie für die nächste Generation zu erhalten“.

Neben dem pädagogisc­hen und kulturelle­n Konzept – Veranstalt­ungen

der „Oberlandku­ltur“sollen in den Räumen ermöglicht werden – sowie der Färbewerks­tatt wird der ehemalige Hühnerstal­l noch in einem weiteren Sinne genutzt. Nämlich als Gärtnerei. Von Mitte Februar bis Mitte Mai soll in dem Raum die Jungpflanz­en-Aufzucht der Solidarisc­hen Landwirtsc­haft untergebra­cht werden und Tomaten, Zwiebeln und Gurken sprießen. In einem kleinen Gewächshau­s hin zur L 316 soll außerdem ganzjährig angebaut werden. „Im Sommer Paprika, im Winter Feldsalat und jetzt Radieschen“, zeigt Grundner die vielfältig­en Möglichkei­ten auf.

Der aktuellen Bauzeit kann Grundner schon viel Positives abgewinnen. „Die Transforma­tion von dem dunklen und niedrigen Gebäude hin schon zu fast einer Halle, wo sich der Himmel auftut, ist eine Freude für mich.“Übrigens wurden die blauen Bänder am Richtbaum entspreche­nd dem Namen „Naturraum Blau“mit Färberwaid blau gefärbt.

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FOTO: NATURRAUM BLAU Die blauen Bändel des Richtbaums am Gebäude wurden mit Färberwaid blau gefärbt.

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