Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Land plant Ausbau von Radwegen
BAD WALDSEE/AULENDORF (sz) „Der Ausbau des Radnetzes geht voran. Baden-Württemberg gilt mittlerweile als Vorbild bei der Radverkehrsförderung“, freuen sich die Landtagsabgeordneten Petra Krebs (Grüne) und Raimund Haser (CDU).
Auch der Wahlkreis Wangen/Illertal profitiere von dem in dieser Woche vorgestellten Förderprogramm für kommunale Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur. Neu ins Bauprogramm 2020 aufgenommen wurden laut Pressemitteilung dabei unter anderem die Ertüchtigung des Geh- und Radweges zwischen Bad Waldsee/Reute und Bad Waldsee (K 8034) sowie der Geh- und Radweg zwischen Aulendorf/Tannhausen und Aulendorf/Haslach mit Querung der L 275. „Mit dem Neuund Ausbau dieser Radwege verbessert sich unsere Infrastruktur deutlich“, betonen die beiden Politiker.
MITTELURBACH - In einem ehemaligen Hühnerstall in Volkertshaus entsteht derzeit ein kultureller Raum samt Färbewerktstatt namens „Naturraum Blau“. Die Projektverantwortlichen haben dieser Tage Richtfest gefeiert. Das ist der aktuelle Stand.
Die Pläne sehen eine Sanierung des ehemaligen Hühnerstalls vor – und zwar nach dem Vorbild einer Orangerie. Stefan Grundner, gelernter Landwirt und studierter Landschaftsarchitekt, hat die Skizzen dazu selbst entworfen, und nun nehmen sie Gestalt an. Nachdem im Herbst die ersten Abrissarbeiten stattgefunden haben, wird seit mehreren Wochen an Dachstuhl, Decke und Mauerwerk gearbeitet. Hierfür wurde eigens ein sogenannter Ringanker aufgestellt, „um die alte Mauer zu stabilisieren“, wie Grundner erklärt. „Die Südwand wurde komplett herausgerissen. Die ganze
Fassade wird verglast.“Außerdem wurden Holzpfosten aus Lärche schräg angebracht. „Die Bauarbeiten kommen sehr gut voran“, beschreibt der 55-Jährige den Fortgang der Arbeiten.
Während die Zimmermanns- und Verputzarbeiten von Eigentümer Sebastian Fenk koordiniert werden, übernimmt Grundner die Verantwortung für Fenster- und Ofeneinbau sowie den Fußboden. Hierbei werden unter anderem Ziegelsteine vom ehemaligen Maucher-Hof in der Gartenstadt verwendet, wie Grundner beiläufig erwähnt. Rund 30 Prozent seiner Kosten, also rund 13 000 Euro, schießt die Regionalentwicklung Mittleres Oberschwaben (Remo) zu und unterstützt das Projekt durch die Leader-Förderung.
Knapp 20 Jahre lang wurde der ehemalige Hühnerstall nicht mehr genutzt. „Jetzt kommt wieder Leben rein an dieser wunderschönen Stelle inmitten des Obstgartens“, freut sich Grundner auf die zukünftigen Färbeworkshops,
Kunst- und Kulturveranstaltungen sowie Lehrstunden für Schulklassen. „Das Gebäude wird aus dem Dornröschenschlaf wach geküsst.“Und dabei hilft Marie Fenk, Tochter des Eigentümers, tatkräftig mit.
Voraussichtlich im Juli oder August wird das Gebäude weitgehend fertiggestellt sein, wagt Grundner eine Prognose und hofft darauf, dass im September oder Oktober die ersten Schulprojekte rund um das Thema Apfel starten können. „Dann kann man den Wert der Streuobstwiese für unsere Kulturlandschaft vermitteln“, hebt Grundner den Nachhaltigkeitsgedanken hervor. Sieben neue und von Bekannten gespendete Obstbäume – vier Apfelbäume und je ein Zwetschgen-, Pflaumen- und Walnussbaum – hat Grundner zuletzt auf der Streuobstwiese gepflanzt, „um sie für die nächste Generation zu erhalten“.
Neben dem pädagogischen und kulturellen Konzept – Veranstaltungen
der „Oberlandkultur“sollen in den Räumen ermöglicht werden – sowie der Färbewerkstatt wird der ehemalige Hühnerstall noch in einem weiteren Sinne genutzt. Nämlich als Gärtnerei. Von Mitte Februar bis Mitte Mai soll in dem Raum die Jungpflanzen-Aufzucht der Solidarischen Landwirtschaft untergebracht werden und Tomaten, Zwiebeln und Gurken sprießen. In einem kleinen Gewächshaus hin zur L 316 soll außerdem ganzjährig angebaut werden. „Im Sommer Paprika, im Winter Feldsalat und jetzt Radieschen“, zeigt Grundner die vielfältigen Möglichkeiten auf.
Der aktuellen Bauzeit kann Grundner schon viel Positives abgewinnen. „Die Transformation von dem dunklen und niedrigen Gebäude hin schon zu fast einer Halle, wo sich der Himmel auftut, ist eine Freude für mich.“Übrigens wurden die blauen Bänder am Richtbaum entsprechend dem Namen „Naturraum Blau“mit Färberwaid blau gefärbt.