Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
„Zeitgefühl“
Mitteilungen der SZ-Leserschaft während der Corona-Krise
BAD WALDSEE (sz) - Einige SZ-Leser haben sich in den vergangenen Tagen bei der „Schwäbischen Zeitung“gemeldet und Mutmacher oder Besonderheiten mitgeteilt. Die SZ fasst die Zusendungen zusammen:
„Nicht alles ist abgesagt“, schreibt Familie Schaude an die Redaktion und zählt auf, was dieser Tage alles möglich ist: „Sonne ist nicht abgesagt, Frühling ist nicht abgesagt, Aneinander denken ist nicht abgesagt, Füreinander beten ist nicht abgesagt, Lesen ist nicht abgesagt, Zuwendungen sind nicht abgesagt, Singen ist nicht abgesagt, Fantasie ist nicht abgesagt, Freundlichkeiten sind nicht abgesagt, Hoffen ist nicht abgesagt, Ostern ist nicht abgesagt, Auferstehung ist nicht abgesagt, Ewigkeit ist nicht abgesagt, Gottes Segen ist nicht abgesagt.“
Familie Maier ließ der SZ ein schönes Heimatlied zukommen, das einst von Oberlehrer Friedrich Alber getextet wurde. Strophe 1 lautet wie folgt: „Ein Städtchen ist im Schwabenland von Wäldern grün umhegt, um eines Sees Silberrand so freundlich hingelegt. Und schaue ich das
Städtlein hold von seinen sanften Höhn, so ruf ich voll Entzücken: Mein Waldsee, Du bist schön. So ruf ich voll Entzücken laut: Mein Waldsee, oh wie bist Du so schön.“
„Zeit ist Geld“– dieses Sprichwort kennt jeder. Dass aber Zeit viel mehr bedeuten kann, darauf weist Gerhard Uhrig aus Aulendorf in seinem folgenden Gedicht hin: Die Zeit. Zeit zu haben, eine Gabe, die Dir die Natur mal schenkt. Zeit zu haben, eine Gabe, wo die Macht das Schicksal lenkt. Drum, oh Mensch, denk daran, Zeit ist sehr vergänglich, stehst Du auch meist hintenan, werd doch mal nachdenklich. Denke an so schöne Zeiten, oft einmal zurück, genieße dann stets das Heute jeden Augenblick. Freu Dich an den Sekunden, sorg Dich nicht ums Jahr, denk an heiterfrohe Stunden, diese Zeit ist wunderbar. Mensch, genieße Deine Tage, die Dir auf der Welt vergönnt, denke nicht an jede Plage, sonst hast Du die Zeit verpennt.“
Ein selbst verfasstes Gedicht mit dem Titel „Zeitgefühl“hat Emil Kaphegyi der „Schwäbischen Zeitung“zukommen lassen. Es geht so: Des
Nachts, wenn Schlaf schlendert und nicht halten will. Hunde heulen im Finstern. Am Himmel geben Sterne ein leuchtendes Spiel. War zwischen ihnen wirklich der Urknall? Warum die Erde uns geboren hat, möchten viele wissen. Ich sinke auf mein Kissen des Nachts, Schlaf, ich schlendre mit.“
An einer Wohnanlage in Bad Waldsee hat außerdem ein Bewohner Hoffnungsschimmer mit der Aufschrift „Alles wird gut“angebracht. Gesehen hat das Anton Leissle.