Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Räuberbahn startet mit Verspätung
Saisonbeginn zum 1. Mai ist nicht möglich – Trotzdem soll es neue Angebote geben
OSTRACH - Gute und schlechte Nachrichten für Freunde der Räuberbahn. Zwar kann der Freizeitzug aufgrund der Einschränkungen durch das Coronavirus nicht wie geplant am 1. Mai in die Saison starten. Dafür soll es aber mit einem Themenweg Räuber möglichst noch in diesem Jahr eine Ergänzung des Angebots geben.
Am 1. Mai wäre die Räuberbahn auf der Strecke zwischen Pfullendorf und Aulendorf wie üblich in die Saison gestartet. „Ich gehe davon aus, dass es mehrere Wochen Verzögerung geben wird. Das hängt vor allem auch davon ab, wie es nun touristisch wegen des Coronavirus weitergehen kann“, sagt Eisenbahnbetriebsleiter Frank von Meißner im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. Er bedauere die Verzögerung sehr, da die Organisatoren der Bahn für die Saison schon einige Pläne geschmiedet hatten. So wird der Räuberhauptmann „Schwarzer Vere“wieder regelmäßig bei den Fahrten an Sonnund Feiertagen dabei sein, auch Eselwanderungen ab Burgweiler stehen wieder auf dem Programm und werden nun auch auf die Ankunftszeit aus Pfullendorf abgestimmt angeboten. „Wir haben uns auch einige neue Ideen einfallen lassen, aber wollen die noch nicht verraten“, sagt von Meißner.
Fest steht aber bereits, dass es einen Themenweg Räuber geben wird. Dafür sind jüngst Fördermittel aus dem Programm Leader zugesagt worden (SZ berichtete). „Wir wollen das touristische Angebot rund um die Bahn ausweiten und den Besuchern auf einem Rundweg das Thema Räuber näherbringen“, erklärt von Meißner. Auf bestehenden Wegen sollen die Besucher zwischen Hoßkirch, Königseggwald und Ostrach auf Info-Stelen mehr über die Geschichte der Räuber in der Region, aber auch die Grenzen im Dreiländer-Eck erfahren. Aber auch Themen wie Eisenbahngeschichte, das Viadukt, Geografie und Natur soll es geben. Die Informationen sollen so aufbereitet sein, dass sie auch für Kinder gut verständlich sind. Die
Umsetzung sei noch in diesem Jahr geplant, hänge aber auch von der weiteren Entwicklung rund um die Corona-Pandemie ab.
Etwas in Verzug sind derzeit auch die Pläne für den Fahrbetrieb einer genossenschaftlich organisierten Bürgerbahn auf der Strecke. Anfang März hatte das Bundeslandwirtschaftsministerium eine Zusage über Fördermittel in Höhe von rund 177 000 Euro für die Planung eines solchen bundesweit einmaligen Projekts gegeben. Geplant ist, Ehrenamtliche als Zugführer und Schaffner zu gewinnen. „Da sind wir weiterhin in einer frühen Planungsphase und werden im dritten oder vierten Quartal auf die Öffentlichkeit zugehen“, sagt der Betriebsleiter.
Im Planungsstadium befindet sich unter anderem der Bahnübergang an der Riedstraße in Ostrach. Entlang der gesamten Strecke der Räuberbahn sollen die bestehenden Übergänge mit Schranken ausgestattet werden (SZ berichtete). „Die Vorbereitungen sind sehr komplex. Ich denke, dass frühestens Anfang 2021 an der Stelle die Bagger rollen“, sagt von Meißner.
Alle Informationen zum Freizeitzug gibt es im Internet unter
www.räuberbahn.de