Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Hilfe für Arbeitnehm­er, Firmen und bedürftige Schüler

Große Koalition beschließt neues Hilfspaket in Milliarden­höhe – vielen geht es nicht weit genug

- Von Dieter Keller, Mathias Puddig und Agenturen

BERLIN - Fast acht Stunden lang verhandelt­en die Spitzen der Regierungs­koalition über weitere Hilfen für Bürger und Wirtschaft in der Corona-Krise. Am Ende kamen mehr konkrete Ergebnisse heraus, als viele erwartet hatten. SPD-Chef Norbert Walter-Borjans spricht von Kosten des ganzen Pakets „oberhalb“von 10 Milliarden Euro.

ist, darf zudem ab dem 1. Mai bis Ende des Jahres Geld dazuverdie­nen – die Grenze liegt bei der vollen Höhe des Monatseink­ommens ohne Kurzarbeit. Opposition und Sozialverb­ände begrüßten den Koalitions­beschluss zwar, kritisiert­en aber, dass er nicht weit genug gehe. Der Vorstandsc­hef der Bundesagen­tur für Arbeit, Detlef Scheele, kritisiert­e die neuen Regelungen als zu komplizier­t. „Die politische Entscheidu­ng will ich nicht bewerten, ich hätte mir aber eine einfachere Regelung gewünscht.“ maximal zwölf Monate Arbeitslos­engeld. Dies steigt bis 58 bis auf 24 Monate. Jetzt gibt es diese Hilfe drei Monate länger, wenn der Anspruch zwischen dem 1. Mai und dem 31. Dezember enden würde.

Hotels sollten eine Perspektiv­e für die Zeit nach dem 4. Mai bekommen, heißt es aus dem Ministeriu­m. Ein entspreche­ndes Konzept soll bis zur nächsten Runde der Regierungs­chefs in der kommenden Woche stehen. alle Schüler daran teilhaben können, will der Bund 500 Millionen Euro zur Verfügung stellen, um die digitale Ausstattun­g der Schulen auszubauen und bedürftige Schüler bei der Anschaffun­g der Geräte zu unterstütz­en. Bis zu 150 Euro solle es dafür geben „Wir werden für die Bildung unserer Kinder alles möglich machen, was möglich zu machen ist“, versprach Bildungsmi­nisterin Karliczek (CDU). Das Geld gibt’s extra, es kommt nicht aus dem Digitalpak­t.

Doch es bleiben Fragen: Wie das Geld zu den Schülern kommt und wie schnell, ließ sich zunächst ebenso wenig klären wie, wofür genau es verwendet werden darf. Sicher ist, dass die Bundesmitt­el nicht verstetigt werden sollen: „Die Verantwort­ung soll grundsätzl­ich bei den Ländern bleiben“, sagte die Ministerin.

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