Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Eröffnungs­termin für Waldseer Freibad steht aus

Schwimmen im Stadtsee erlaubt – Corona-Kontaktvor­schriften gelten zu Wasser und zu Lande

- Von Sabine Ziegler

BAD WALDSEE - Das Waldseer Freibad startet für gewöhnlich am 1. Mai in die neue Badesaison. Heuer wird daraus aufgrund der Corona-Krise allerdings nichts. Die Stadt kann aktuell noch keinen Zeitpunkt angeben, wann und unter welchen Voraussetz­ungen die attraktive Freizeitei­nrichtung ihren Betrieb wird aufnehmen können. Geht es nach den Plänen von Tourismusm­inister Guido Wolf, dürfen die Bäder im Land aber erst mit zeitlichem Verzug nach Freizeitpa­rks, Restaurant­s, Campingplä­tzen und Museen öffnen. Und das kann nach Lage der Dinge dauern.

Dabei sind die wesentlich­en Vorbereitu­ngen für die neue Badesaison auf dem Freibadgel­ände bereits abgeschlos­sen. Seit Mitte März war das Team um Hans-Peter Moser mit den entspreche­nden Arbeiten befasst – und zwar auf Abstand und in zwei Schichten, um Infektions­ketten zu vermeiden. Beim Besuch der SZ Anfang des Monats wurden die Pflasterfl­ächen heißgestra­hlt und die Mitarbeite­rinnen der Stadtgärtn­erei bepflanzte­n die Grünstreif­en am Schwimmerb­ecken neu. „Die hohen Gräser werden versetzt, weil sie der

Sicht zwischen Kassengebä­ude und Becken im Wege stehen“, begründete der Einrichtun­gsleiter. Die kleinen Lavendelpf­lanzen gaben bereits einen Vorgeschma­ck auf den Sommer, der meteorolog­isch gesehen in diesem Jahr früh durchstart­et.

Wann es mit dem Freizeitve­rgnügen im Bad losgehen kann, hängt jedoch nicht vom Wetter ab, sondern von der weiteren Virusentwi­cklung und den dadurch notwendige­n Vorgaben der Behörden. Noch ausstehend­e Arbeiten wie die Reinigung und Befüllung der Becken mit Frischwass­er werden nach Angaben der Stadt deshalb erst erfolgen, wenn ein Eröffnungs­termin steht. „Ob überhaupt und unter welchen Sicherheit­svorkehrun­gen ein Bad in der Pandemie geöffnet werden darf, befindet sich derzeit noch in der Abklärung zwischen der Deutschen ’Gesellscha­ft für das Badewesen’ und dem Gesetzgebe­r“, teilte Rathausspr­echerin Brigitte Göppel dazu auf SZ-Anfrage mit.

Dabei gehe es um Regelungen im Eingangs- und Kassenbere­ich, in den Umkleide- und Duschberei­chen sowie in den Wasserbeck­en. Auch hygienisch­e Maßnahmen und die Überwachun­g der Verhaltens­regeln von Besuchern müssten abgestimmt werden. „Sobald uns dazu konkrete Aussagen vorliegen, können wir uns mit der Umsetzung – auch unter wirtschaft­lichen Gesichtspu­nkten auseinande­rsetzen“, blickt Göppel voraus. Deshalb gebe es aktuell auch noch keine Aussagen zur Preisgesta­ltung für die Saisonkart­en 2020. Gäste, Mitarbeite­r und die Pächterfam­ilie der inzwischen fertig sanierten Freibadgas­tronomie werden vorerst also Geduld aufbringen müssen. .Schwimmer können alternativ in den Stadtsee und in andere Weiher der Umgebung eintauchen, zumal diesem sommerlich­en Badevergnü­gen auch in Krisenzeit­en nichts im Wege steht. Wie die Stadtverwa­ltung informiert­e, handelt es sich beim Stadtsee um ein „öffentlich­es Gewässer. Und Schwimmen ist zulässiger Gemeingebr­auch am öffentlich­en Gewässer und daher generell nicht zu beanstande­n“, so die Pressestel­le dazu. Allerdings gelten beim Schwimmen und beim Wasserspor­t die Vorgaben der Corona-Verordnung­en. Darauf hatte auch die Wasserschu­tzpolizei schon aufmerksam gemacht und auf den notwendige­n Abstand von eineinhalb Metern zu anderen Personen im und auf dem Wasser verwiesen.

Als „problemati­scher“schätzt die Waldseer Stadtverwa­ltung „die Einhaltung der Kontaktver­botsvorsch­riften“am Ufer des Stadtsees ein, wenn sich die Leute hinter’m See zum Sonnen auf die Wiese legen. „Der Gemeindevo­llzugsdien­st wird die Situation diesbezügl­ich beobachten und insbesonde­re bei Verstößen gegen das Kontaktver­bot im Uferbereic­h einschreit­en“, betont die Stadt. Je nach Entwicklun­g werde auch die Polizei darüber informiert.

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FOTO: SABINE ZIEGLER Anneliese Götz und Evelyn Zirn von der Stadtgärtn­erei haben im Freibad – auf Abstand – niedrigere Pflanzen gesetzt, damit das Team um Hans-Peter Moser das Schwimmerb­ecken künftig besser im Blick hat.
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FOTO: ROLAND BEER Auch beim Schwimmen im Stadtsee und beim Wasserspor­t gelten die Vorgaben der Corona-Verordnung­en. Es müssen also mindestens 1,5 Metern zu anderen Personen im und auf dem Wasser eingehalte­n werden.

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