Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Klimawandel und Vermüllung machen Frackträgern zu schaffen
Der Welttag der Pinguine am 25. April macht auf das Aussterben der Tiere aufmerksam
BONN (KNA) - Flauschig, drollig, Spitzenschwimmer: Pinguine bereiten viel Freude. Warum sie besonders am 25. April gefeiert werden, dafür gibt es verschiedene Erklärungen. Ihre Wanderung beginne stets an diesem Tag, heißt es im Netz. Das Umweltbundesamt erklärt dagegen, die Adeliepinguine kehrten jedes Jahr genau zu diesem Termin in ihre Brutkolonie an Land zurück – „zuverlässig jährlich am gleichen Tag zur selben Stelle“.
So oder so – der kurios erscheinende Welttag hat einen ernsten Hintergrund. Denn die Seevögel sind vom Aussterben bedroht. Durch den Rückgang von Meereis ist immer weniger Krill zu finden: garnelenförmige Krebstiere, die Hauptnahrungsquelle für Wale, Delfine und eben Pinguine. „Wo der Krill verschwindet, verschwinden nach und nach auch die Pinguine“, warnt das Umweltbundesamt. Plastikmüll bereitet allen Meerestieren zusätzliche Schwierigkeiten.
Dabei erfreuen sich Pinguine großer Beliebtheit. Von US-Nachrichtensprecher Joe Moore ist die Erkenntnis überliefert, es sei praktisch unmöglich, einen Pinguin anzusehen und gleichzeitig wütend zu sein. Das weiß auch Steven Schwerdtner, Marketingleiter des Spreewelten Resorts im brandenburgischen Lübbenau. „Das liegt wohl an den zwei Gesichtern der Pinguine“, sagt er. „An Land wirken sie tollpatschig und hilflos, als könnten sie sich kaum laufen. Im Wasser wirken sie dagegen filigran und bewegen sich elegant.“
In der Resortanlage lässt sich beides beobachten: 25 Humboldtpinguine leben hier, nur durch eine Glasscheibe von den Besuchern des Badebereichs getrennt. Schwimmen mit Pinguinen – die bundesweit wohl einzigartige Idee entstand 2007. Im Folgejahr zogen zunächst sieben Tiere aus nahe gelegenen Zoos ein. Auf der Anlage dürften 150 Pinguine gehalten werden, „es werden aber nie mehr als 30 sein“, betont Schwerdtner. Zwei Tierpfleger versorgen die Pinguine, ein örtlicher Tierarzt hat sich auf die Art spezialisiert.
Auswildern könnte man die Tiere nicht; entsprechende Versuche mit Brillenpinguinen haben in der Vergangenheit nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Dass sich die Humboldtpinguine, die in freier Wildbahn eher in Peru und Chile vorkommen, auch im Spreewald wohlfühlen, zeigt für Schwerdtner die Nachwuchs-Quote. „Wir züchten nicht, versuchen aber, natürliche Lebensumstände zu simulieren“, erklärt er. Dazu gehöre eine Bruthöhle. Etwa 80 Prozent der dort geschlüpften Jungen überleben, mehr als in anderen
Anlagen. In Zoos und Tierparks leben heute doppelt so viele Humboldtpinguine wie in freier Wildbahn; sie gehören zu den am stärksten bedrohten Arten. Ohnehin ist Pinguin nicht gleich Pinguin, wie der WWF Deutschland erklärt. Manche Arten, etwa den Kaiserpinguin mit den orange-gelblichen Ohrflecken, kennt jeder. Andere wie der Zügelpinguin seien kaum bekannt.
Erst 2012 gelang es Forschern laut Umweltbundesamt, den Weltbestand der Kaiserpinguine zuverlässig zu schätzen: Die größten aller Pinguine brüten ausschließlich in der Antarktis und auf vorgelagerten Inseln auf vereisten Flächen – dort sind sie auf Satellitenaufnahmen gut zu erkennen. Andere Arten, die auf felsigem Boden brüten, sind weniger leicht zu finden.
Apropos Eis: Nicht jeder Pinguin fühlt sich dort wohl, so der WWF. Vielmehr seien manche Arten in milderen Klimazonen beheimatet, etwa an den Südküsten von Australien und Neuseeland.
So kann es auch Humboldtpinguinen im deutschen Winter zu kalt werden. Im Spreewelten Resort steht ihnen ein Innenraum mit Fußbodenheizung zur Verfügung, um sich aufzuwärmen: „Andernfalls könnten sie an den Füßen und den Flügelspitzen schnell frieren“, erläutert Schwerdtner.
Derzeit haben die Tiere ein anderes Problem: Das Resort ist infolge der Corona-Beschränkungen geschlossen – und ganz ohne Besucher werde es den Pinguinen etwas langweilig, sagt Schwerdtner mit einem Augenzwinkern. In den „Spreewelten“sei zwar jeder Tag ein „Tag des Pinguins“, fügt er hinzu – dennoch war zum Welttag ein besonderes Programm geplant, darunter Informationsstände und eine Spendenübergabe für wild lebende Artgenossen. Die Veranstaltung soll nachgeholt werden – Mensch und Pinguin wird es freuen.
NEU DELHI (dpa) - „Harry Potter“Fans aufgepasst: Forscher in Indien haben eine neue Schlange entdeckt und sie nach Salazar Slytherin benannt, einem der vier Gründer der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei.
Der mächtige Zauberer hatte in den Romanen von J.K. Rowling die seltene Gabe, mit Schlangen zu sprechen. Er war also ein Parselmund, was ihn mit Schlangen verbindet, schrieben die Wissenschaftler im Fachblatt „Zoosystematics and Evolution“zum Grund der Namensgebung. Auch das Wappentier von Slytherins Haus ist eine Schlange. So heißt nun das gelblich-grüne Reptil, das die Forscher im nordostindischen Bundesstaat Arunachal Pradesh fanden, Trimeresurus salazar. Trimeresuru- salazar-Männchen haben einen orangenen bis roten Streifen am Kopf. Trimeresurus-Schlangen sind den Forschern zufolge giftig und kommen in Teilen Asiens vor. Es gebe noch mindestens 48 andere Arten. Wissenschaftler haben schon andere Tiere nach Wesen oder Dingen aus den „Harry Potter“-Büchern benannt. Um die Pazifikinsel Guam etwa fanden Forscher eine MiniKrabbe, die sie „Harryplax severus“nannten – eine Kombination aus den Namen des Zauberschülers und des Zaubertrank-Lehrers Severus Snape.