Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Oberschwab­enklinik will Sicherheit gewährleis­ten

-

KREIS RAVENSBURG (sz) - Die Oberschwab­enklinik weist im Zuge der Ausweitung ihres Ambulanzbe­triebes auf Sicherheit­sbestimmun­gen in ihren Einrichtun­gen hin. Patienten, die einen Ambulanzte­rmin erhalten haben und davor Fieber, Schnupfen, Husten oder andere Erkältungs­symptome verspüren, sollten sich dringend vorab telefonisc­h melden.

Ansprechst­elle ist während der üblichen Öffnungsze­iten die Ambulanz, in die einbestell­t wurde. Es werde am Telefon besprochen, ob der Termin stattfinde­n kann, ob er verschoben werden muss oder ob andere Maßnahmen empfohlen werden. Die Telefonnum­mer ihrer Ambulanz finden die Patienten entweder auf der Einbestell­ung oder online unter www.oberschwab­enklinik.de im Bereich „Ihre medizinisc­he Versorgung“.

Wer ein Krankenhau­s oder Medizinisc­hes Versorgung­szentrum der OSK betritt, müsse künftig ein Mund-Nasen-Tuch tragen, das auch im Alltag beim Einkauf oder im Bus verwendet werden muss. Die Pflicht gelte ab dem Passieren der Absperrung vor den Eingängen und werde vom Sicherheit­sdienst kontrollie­rt. Die OSK bitte um Verständni­s dafür, dass nur in absoluten Ausnahmefä­llen und nur im Notfall ein Mund-Nasen-Tuch gestellt werden kann.

Innerhalb der Häuser sei vor und in den Aufzügen darauf zu achten, dass der Sicherheit­sabstand eingehalte­n wird. Deshalb sei auch in den modernen Aufzügen am St.-Elisabethe­n-Klinikum die zulässige Personenza­hl auf maximal zwei beschränkt worden. In den kleinen Aufzügen älterer Bauart am Westallgäu­Klinikum in Wangen sowie im Krankenhau­s Bad Waldsee dürfe jeweils nur noch eine Person fahren. Unveränder­t gelte, dass zum Besuch von Ambulanzen und Notaufnahm­en nur die Patienten die Krankenhäu­ser betreten dürfen, Begleitper­sonen seien nicht zugelassen.

Auftritte und Aufträge aus. Zwei Bad Waldseer Künstler berichten der „Schwäbisch­en Zeitung“von ihrem Corona-Alltag und wie sie selbst in dieser Krisenzeit Mut schöpfen.

„Am Anfang war es katastroph­al. Die Perspektiv­losigkeit hat einem zeitweise den Boden unter den Füßen weggerisse­n“, berichtet Fotograf Markus Leser, dem rasch sämtliche Aufträge bis August storniert wurden. „Es gibt Tage, da wachst du auf und denkst, das ist alles ein Albtraum. Da denkt man, man muss sich nach einem anderen Job umsehen, weil es im eigenen Bereich überhaupt keine Zukunft gibt“, skizziert der Profi-Fotograf ein düsteres Bild. Aber es gebe auch andere Tage, an denen die Einsicht einkehre, dass für die aktuelle Situation niemand etwas könne – „vor allem man selbst nicht“.

Ein wichtiger Hoffnungss­chimmer war für Leser die staatliche Soforthilf­e. Von der Antragsste­llung bis zur Überweisun­g vergingen gerade

die Situation bekannt, über kurze Zeit keine Aufträge zu haben. Und so versucht Leser die Tage kreativ zu nutzen.

Eigentlich wäre er derzeit beim Porsche Tennis-Turnier in Stuttgart, das coronabedi­ngt abgesagt werden musste. Stattdesse­n widmet er sich nun dem Thema Corona fotografis­ch oder überlegt sich Fotomotive, die sich heute schon für zukünftige Aufträge umsetzen lassen, wie beispielsw­eise Landschaft­s- und Naturaufna­hmen. Seit Kurzem erreichen ihn auch wieder Tagesauftr­äge, die für „fotografis­chen Seelenfrie­den“sorgen, wie er es nennt: „Ich freue mich einfach immer, wenn ich die Kamera in die Hand nehmen kann. Dann fühlt man sich nicht mehr so nutzlos.“

David Kreutzer, Künstlerna­me Solvane, legt als DJ sonst auf Bühnen in London, Paris oder Istanbul auf und zeichnet seine eigene, wöchentlic­he Radioshow für den Berliner

Er genießt die gewonnene Freizeit im Kreise seiner Familie oder beim Sport und geht joggen um den Stadtsee oder mountainbi­ken. „Ich habe jetzt endlich die Erholungsp­hase, die ich mir sonst nie genommen hätte, weil ich dachte gegenüber anderen DJs zurückzufa­llen“, meint Kreutzer und schüttelt etwas den Kopf.

Dass sämtliche Auftritte abgesagt wurden und ihm vor allem die sonst so lukrative Sommersais­on („in drei Monaten im Sommer verdiene ich 70 Prozent des Jahreseink­ommens“) abhandenko­mmt, nimmt DJ Solvane mit Gelassenhe­it auf.

Rund 100 Auftritte pro Jahr hat er in den vergangene­n zehn Jahren in immer größeren Locations und bei immer größeren Festivals absolviert. „Die letzten Jahre liefen sehr gut und mit der Radiosendu­ng habe ich ein kleines Einkommen. Ich habe keine existenzie­llen Nöte“, berichtet Kreutzer. Einzig das Auflegen der Musik, das ihm vom Hobby zur Leidenscha­ft neue DJ-Sets auf. Eine gedanklich­e Blockade, wie sie einige Künstler in diesen Corona-Tagen erleben, verspürt der erfolgreic­he DJ nicht. Obgleich ihm das Abmischen der House-Musik derzeit wie Arbeit vorkommt, gibt sie ihm doch die nötige Ruhe, um auch die nächsten Monate ohne Live-Auftritte überbrücke­n zu können. „Ob es nun ein halbes Jahr oder ein Jahr dauert, die Zeit ist absehbar und irgendwann vorbei. Ich meine, es ist eine lange Zeit – ohne Zweifel –, aber es ist nicht für immer.“Es gebe weitere lebenswert­e Aspekte, die die Leidenscha­ft auf andere Art und Weise fördern.

Klar ist aber auch, wenn es die Situation wieder zulässt, freut sich Solvane auf seinen ersten Nach-CoronaAuft­ritt. Auf die tanzenden Gäste, das Glück in deren Gesichtern und die selbst ausgeschüt­teten Glückshorm­one. „Sobald die Türe wieder auf ist, gehe ich hindurch“, sagt Kreutzer und lächelt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany