Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Von Jugendplatz bis Straßenbeleuchtung
Neun Anliegen für Einwohnerfragestunde eingereicht
AULENDORF (pau) - Einwohnerfragestunden sind in Aulendorf regelmäßig kaum besuchte Angebote, wenn nicht gerade heftig diskutierte Themen anstehen. Vor dem Hintergrund, dass coronabedingt möglichst wenige Besucher zur Gemeinderatssitzung in die Stadthalle kommen, hatte die Stadtverwaltung für die jüngste Fragestunde aufgerufen, die Anliegen vorab per E-Mail einzureichen. Dieses Angebot nahmen überraschend viele Aulendorfer wahr. Das waren ihre Anliegen und Fragen an die Verwaltung.
Insgesamt nutzten neun Aulendorfer die Gelegenheit, Fragen und Anliegen an die Verwaltung zu richten, ein Anliegen wurde allerdings nicht vorgetragen, da es anonym eingereicht worden war. Die anderen wurden unter Nennung des Namens von Bürgermeister Matthias Burth vorgelesen und beantwortet. Die Antworten sollten den Fragestellern, so Burth, noch schriftlich zugehen.
Ein Fragesteller wollte beispielsweise wissen, wie es um die Breitbandverfügbarkeit in Steinenbach bestellt ist. Der Ort sei über den FTTP-Ausbau bereits erschlossen, so Burth, Interessenten könnten sich jederzeit an den Betreiber, die Netcom, wenden. Eine weitere Anfrage zu Fassadenfarben wurde ans Bauamt delegiert.
Ein anderer Fragesteller erkundigte sich, ob es für den Jugendplatz im Spitalweg ein Konzept gibt, und schlug vor, den Platz auch für Familien oder als Grillstelle zu nutzen. Das sei, so Burth, vonseiten der Stadt nicht vorgesehen. „Wir haben uns damals für einen Jugendplatz entschieden, damit sie einen Platz haben, wo sie für sich sein und sich treffen können.“Das würde sich mit Interessen von Familien nicht vereinbaren lassen. Eine Aulendorferin schlug vor, statt des Schnittlauchs in den Töpfen am Bahnhof besser Blumen zu pflanzen. „Da musste ich in der Tat selber noch mal schauen“, sagte Burth und erklärte: „Wir wollten dort einen anderen Ansatz wählen und haben uns bewusst für Kräuter entschieden, falls Kinder oder Familien daran vorbeilaufen, damit sie es in die Hand nehmen und riechen können.“Er kündigte an, dass weitere Kräuter dort folgen sollen.
Weitere zwei Fragestellerinnen hatten sich gemeinsam gemeldet und sich für mehr frühmorgendliche Straßenbeleuchtung eingesetzt, „damit die, die morgens zum Zug gehen, Licht haben“. Morgens nicht in aller Dunkelheit zum Zug wollen offenbar viele Frühschicht-Pendler, die Fragesteller erwähnen eine Unterschriftensammlung mit 60 Unterzeichnern. Bürgermeister Burth erläuterte, dass die Schaltzeiten in Zeiten des Finanzhilfevertrags reduziert worden waren, besonders für nachts gebe es immer wieder Anfragen. Das Bauamt habe nun ermittelt, was eine Stunde mehr Straßenbeleuchtung kostet. Das werde demnächst im Ausschuss für Umwelt und Technik beraten.
Ebenfalls ein Duo wollte wissen, wie es um die Ortsabrundungssatzung steht und was die nächsten Schritte sind. Laut Burth liegt seit Kurzem der erste Entwurf dafür vor, der demnächst mit den Ortsvorstehern und danach in den Gremien beraten wird. Eine datenschutzkritische Nachfrage gab es zur Verwendung von Google Analytics auf der Homepage der Stadt Aulendorf. Burth erläuterte, die Stadt nutze das, um insbesondere im Tourismusbereich Anfragen zu analysieren und die Homepage benutzerfreundlicher zu gestalten. Nutzer müssten ihr Einverständnis per gesetztem Häkchen erklären. Der Fragesteller hatte zudem wissen wollen, ob auch Daten in der Homepage-Rubrik „Bürger“erfasst werden. Dies bestätigte Burth und verwies ebenfalls auch eine Optimierung der Homepage.